Reactine duo Retard Tabletten bekämpfen Allergiesymptome wie Schnupfen, Juckreiz, gerötete Augen und verstopfte Nase und lassen wieder frei durchatmen. Sie enthalten die Wirkstoffe Cetirizin zur Linderung der allergischen Reaktion und Pseudoephedrin zum Abschwellen der Nasenschleimhäute und zur Weitung der Bronchien. Diese Doppelwirkung tritt schon innerhalb von 30 Minuten ein und kann aufgrund der Depot-Wirkung bis zu 24 Stunden anhalten. Der Wirkstoff Cetirizin zählt zu den Antihistaminika der zweiten Generation und macht deshalb kaum müde. Reactine duo Retard Tabletten sind für Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene bis zum 60. Lebensjahr geeignet.
Was passiert bei einer Allergie?
Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems. Es definiert harmlose Substanzen wie Pollen, Hausstaub und Tierhaare als Gefahr für den Körper und aktiviert seine Abwehrmechanismen. Beim Kontakt mit den Allergenen kommt es zu einer überschießenden Freisetzung des Botenstoffs Histamin. Er besetzt seine Rezeptoren (Andockstellen) auf den Zellen und bewirkt Juckreiz und die Erweiterung und Durchlässigkeit der Gefäße. Haut oder Schleimhaut röten sich und schwellen an. Die Augen tränen. Die Bronchien verengen und verkrampfen sich.
Wie wirkt Cetirizin gegen die allergische Reaktion?
Cetirizin bindet an die Andockstellen von Histamin, ohne eine Reaktion auszulösen. So sind die Rezeptoren für Histamin blockiert, es kann selbst mehr andocken. Die Wirkung auf die Zellen der Gefäße wird reduziert und die Überreaktion eingedämmt. Als Antihistaminikum der zweiten Generation überwindet Cetirizin nicht die Blut-Hirn-Schranke. Das heißt, dass es nicht ins Gehirn gelangt und kaum eine sedierende Wirkung ausübt.
Welche Funktion hat der Wirkstoff Pseudoephedrin?
Pseudoephedrin zählt zu den Symphatomimetika. Es regt den Sympathicus im vegetativen Nervensystem an, der schnelle Leistungsbereitschaft ermöglicht. Dafür erhöht und verlängert Pseudoephedrin die Wirkung des Stresshormons Noradrenalin. Folgen sind u.a. die Verengung der Gefäße in der Nasenschleimhaut und Bindehaut sowie die Weitung der Bronchien. Auch das sind Gegenmaßnahmen zur übermäßigen Wirkung von Histamin. Die Nasenschleimhaut schwillt ab und die Nase ist wieder frei. Die erweiterten Äderchen in der Augenbindehaut werden verengt. Verkrampfte Bronchien bei allergischem Asthma werden entspannt und erweitert.
Wie werden Reactine duo Retard Tabletten dosiert und angewendet?
Falls nicht anders verordnet, werden morgens und abends je 1 Tablette unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit einem Glas Wasser eingenommen. Die Anwendung endet bei Abklingen der Symptome, spätestens jedoch nach 14 Tagen.
Kontraindikationen: Wann dürfen Reactine duo Retard Tabletten nicht angewendet werden?
Absolute Gegenanzeigen sind die Überempfindlichkeit gegen einen Inhaltsstoff, eine Schilddrüsenüberfunktion, Harnverhalt wie bei vergrößerter Prostata, ein Engwinkelglaukom oder ein Schlaganfall in der Vorgeschichte. Bei Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, koronarer Herzkrankheit und einem Herzinfarkt in der Vergangenheit sollte vor der Einnahme ein Arzt konsultiert werden. Das gilt auch bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, Diabetes, Verengungen oder Geschwüren im Verdauungstrakt, Prostatavergrößerung mit Restharnbildung und einer bevorstehenden Operation. In der Schwangerschaft und Stillzeit wird die Einnahme von Reactine duo Retard Tabletten nicht empfohlen. Vorsicht ist bei einer Allergie gegen Bindemittel wie Carboxymethylcellulose mit der E-Nummer E 466 und bei einer Lactose-Unverträglichkeit geboten.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Mögliche Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Pulsbeschleunigung und Herzklopfen. Auch Schläfrigkeit, Gleichgewichtsstörungen, Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen und Angstzustände sind möglich. Je nach individueller Verträglichkeit und insbesondere bei höherer Dosierung oder in Kombination mit Alkohol kann das Reaktionsvermögen, beeinträchtigt sein, was bei der Teilnahme am Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen beachtet werden muss.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Der Wirkstoff Cetirizin kann die dämpfende Wirkung von Alkohol und Psychopharmaka verstärken. Der Wirkstoff Pseudoephedrin kann bei gleichzeitiger Anwendung anderer Sympathomimetika, wie MAO-Hemmern und trizyklischen Antidepressiva den Blutdruck erhöhen. Außerdem kann Pseudoephedrin die Wirkung von Medikamenten gegen Bluthochdruck, z.B. Betablocker, herabsetzen.
Autor: Beate Helm
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.