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Holunderblütentee wird als schweißtreibendes und fiebersenkendes Mittel bei Erkältungskrankheiten eingesetzt. Die weißen Blüten wirken zudem regulierend auf die Schleimproduktion in den Bronchien und haben antientzündliche Eigenschaften. Der gut verträgliche Holunderblütentee regt die Entgiftungs- und Abwehrkraft des Körpers an und wirkt blutreinigend. Neben- und Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Da keine Untersuchungen vorliegen, wird jedoch in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter 12 Jahren die Anwendung nicht empfohlen.

Wie kommt es zu einer Erkältung? 

Erkältungen sind die Folge einer Infektion mit Schnupfenviren. Die Übertragung findet über die Luft, wenn jemand niest, oder über Gegenstände, die von einer erkrankten Person vorher berührt worden sind, statt. Die beste Vorsorge in der Schnupfenzeit ist deshalb: Menschenansammlungen zu meiden, das Immunsystem mit vitalstoffreichem Obst und Gemüse und bei Bedarf Nahrungsergänzungsmitteln zu stärken und gut die Hände zu waschen. Bei schwacher Abwehrlage können sich die Schnupfenviren an die Nasenschleimhaut anheften und in die Zellen eindringen. Die Schleimhautzelle verliert ihre ursprüngliche Funktion und produziert jetzt nur noch Viren. Ab einer bestimmten Menge wird die Zellwand der ehemaligen Schleimhautzelle zerstört und die Viren werden in die Umgebung freigesetzt.

Wie reagiert das Abwehrsystem?

Das Abwehrsystem wird auf den Plan gerufen: Die feinen Gefäße in der Nase erweitern sich und werden durchlässig. Die vermehrte Durchblutung ermöglicht den Abwehrzellen, schneller und in größerer Anzahl an den Ort des Geschehens zu kommen. Dort gelangen sie mit Flüssigkeit aus den Gefäßen ins umliegende Gewebe, um die Viren zu bekämpfen. Folgen sind eine rote, geschwollene Schleimhaut, die verstärkt Schleim absondert, um die Krankheitserreger auszuschwemmen. 

Warum sollte eine Erkältungskrankheit behandelt werden? 

Auch bei einer unkomplizierten Erkältung muss man sich schonen, ruhen, viel Flüssigkeit zu sich nehmen, sich warmhalten und mit Arzneitees die Beschwerden lindern und die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Tut man das nicht, kann die Erkältung sich in Richtung Rachen und Bronchien ausbreiten und verschleppt, d.h. chronisch werden. Die virusbedingte Schwächung der Schleimhaut begünstigt eine zusätzliche bakterielle Infektion mit dem Risiko für eine Lungen- oder Herzmuskelentzündung.

Wieso helfen Antibiotika nicht bei Erkältungen?

Antibiotika werden zum Kampf gegen Bakterien eingesetzt. Gegen Viren können sie nichts ausrichten, da sie völlig anders aufgebaut sind und nicht die Angriffsstellen bieten, die Bakterien haben, z.B. eine Zellwand. Antibiotika machen nur Sinn, wenn zu der Viruserkrankung noch eine bakterielle Entzündung hinzukommt.

Wie wirkt Holunderblütentee gegen eine Erkältung? 

Holunderblütentee sollte sofort zu Beginn einer Erkältung so heiß wie möglich getrunken werden. Er regt die Regulation der Körpertemperatur im Gehirn (Hypothalamus) an und erhöht so die Sensibilität der Schweißdrüsen für Wärmereize. Der Körper schwitzt, die Abwehrkräfte werden gesteigert, die Immunzellen können besser arbeiten. Der Schweiß auf der Haut kühlt wiederum den Körper und senkt das Fieber. Holunderblütentee wirkt entzündungshemmend und kann die Schleimproduktion in den Bronchien regulieren: Bei trockenem Husten lindert er den Reiz und erhöht die Schleimbildung. Bei verschleimtem Husten hilft er, das Sekret zu lösen. Dieselbe Wirkung hat er auf verschleimte Nasennebenhöhlen. Der aktivierende Effekt von Holunderblütentee wirkt der Chronifizierung von Schnupfen, Sinusitis und Bronchitis entgegen. Auch bei Raucherhusten kann Holunderblütentee lindernd und entschleimend wirken.

Wie kann Holunderblütentee noch eingesetzt werden?  

Die stoffwechselaktivierenden und harntreibenden Eigenschaften der weißen Blüten haben sich bei der begleitenden Behandlung von Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises bewährt.

Wie wird Holunderblütentee dosiert und angewendet?

Falls nicht anders verordnet, wird 3-5-mal täglich eine Tasse des wie im Folgenden beschriebenen Teeaufgusses möglichst heiß getrunken: 2 Teelöffel voll Holunderblüten werden mit 150 ml siedendem Wasser übergossen, 10-15 Minuten ziehen gelassen und durch ein Teesieb gegeben. Bei Atemnot, Fieber, blutigem oder eitrigem Auswurf oder wenn die Beschwerden länger als 3 Tage bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.