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Furosemid

 

Was ist Furosemid?
Bei Furosemid handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Schleifendiuretika. Diese Arzneistoffe sorgen dafür, dass vermehrt Wasser und Elektrolyte aus dem Körper ausgeschieden werden. Sie werden daher umgangssprachlich auch als Entwässerungstabletten oder Wassertabletten bezeichnet. Diuretika wirken an verschiedenen Punkten der Niere; Schleifendiuretika greifen an der sogenannte „Henle-Schleife“ an. In diesem Nierenabschnitt wird der Harn durch Rückresorption von Wasser aufkonzentriert.

Furosemid zählt zu den ältesten noch therapeutisch genutzten Diuretika. Während in oralen Darreichungsformen Furosemid in unveränderter Form enthalten ist, wird in Injektionslösungen das Natriumsalz Furosemid-Natrium verwendet.

 

 

Wie wirkt Furosemid?

Die Nieren übernehmen im Körper eine Vielzahl von Aufgaben. Neben der Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes sorgen sie für die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Giftstoffen über den Urin.

Hierfür durchläuft  das Gesamtblutvolumen etwa dreihundertmal am Tag das Röhrensystem der Nieren, wobei knapp 170 Liter Primärharn abgepresst werden. Salze und kleine Moleküle liegen hier noch in gleicher Konzentration wie im Blut vor. Auf dem Weg durch die Nierenkanäle und Sammelrohre wird aus dem Primärharn ein Großteil des Wassers und der Salze zurückgewonnen.

Furosemid verhindert durch eine Blockade bestimmter Transportmechanismen die Rückgewinnung der Salzionen Natrium, Kalium und Chlorid aus dem Primärharn. In Folge wird auch weniger Wasser in den Blutkreislauf zurückresorbiert und zusammen mit den Salzen verstärkt über den Urin ausgeschieden. Wassereinlagerungen werden verringert, das Volumen in den Blutgefäßen nimmt ab und der Blutdruck sinkt. Dieser Effekt trägt zu einer Entlastung des Herzens bei.

 

 

Wann wird Furosemid angewendet?

Furosemid wird aufgrund seiner Wirkung zur Behandlung folgender Krankheitsbilder eingesetzt:

  • Bluthochdruck
  • Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme) infolge von Verbrennungen, Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen
  • verminderte Urinproduktion bei Nierenversagen
  • zur Prävention von Nierenschäden im Rahmen bestimmter Chemotherapien
  • bei Vergiftungen, damit Toxine möglichst schnell mit dem Harn ausgeschieden werden

 

Das Schleifendiuretikum erhöht die Harnmenge massiv und muss daher vorsichtig dosiert werden, um Elektrolytstörungen zu vermeiden. Während der Behandlung sollten unter anderem die Blutspiegel von Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium regelmäßig kontrolliert werden.

Die Anwendung bei chronischen Erkrankungen erfolgt oral in Form von Tabletten oder Kapseln, die unzerkaut am Morgen und unabhängig von den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Das Schleifendiuretikum sollte nicht am Abend angewendet werden, da die vermehrte Harnausscheidung den Schlaf beeinträchtigen könnte.

Neben Monopräparaten stehen auch fixe Kombinationen mit anderen harntreibenden Arzneistoffen wie Triamteren oder Spironolacton zur Verfügung.

In akuten Notfällen wie einem Lungenödem oder Vergiftungen kann Furosemid auch intravenös verabreicht werden.

 

Furosemid wird zur Verschleierung von Dopingmitteln benutzt und steht daher auf den Verbotslisten der Anti-Doping-Agenturen. Als sogenanntes „Maskierungsmittel“ verdünnt es den Urin, wodurch die Konzentration anderer Wirkstoffe unter die Nachweisgrenze gedrückt werden.

 

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

 

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

 

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

 

Fachinfo Fertigarzneimittel

 

https://www.nada.de/fileadmin/nada/SERVICE/Downloads/Standards/2022_Informatorische_Uebersetzung_Verbotsliste.pdf

 

https://www.onkosupport.de/asors/content/e4126/e1743/e2190/e2274/e2217/ifo0706_55.pdf