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Globuli

Globuli

Wissenswertes zu Globuli

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Der Begriff Globuli (lat.: Kügelchen) wird meist gleichbedeutend mit der Homöopathie verwendet. Es ist die häufigste Darreichungsform in dieser klassischen Naturheilweise. Auch Schüßler-Salze und Bach-Blüten sind inzwischen als Kügelchen erhältlich. Ausgangsstoff ist heute meist Saccharose (Rohrzucker). Sie dient als Trägerstoff für die flüssig hinzugefügte Wirksubstanz.

Globuli in der Homöopathie

Jeder kennt die Wirkung von Zwiebeln, wenn sie fein gehackt für den Salat zubereitet werden. Die Tränen fließen und die Nase läuft. Wird diese Zutat, lateinisch Allium cepa,  allerdings hoch verdünnt oder potenziert, wie man in der Homöopathie sagt, kann sie zur Heilung von Fließschnupfen eingesetzt werden. Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt – das Grundprinzip das von dem Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann entwickelten Naturheilverfahrens.



Wie findet man das richtige Mittel?

Die homöopathischen Mittel, die man heute noch nach den Vorgaben Hahnemanns herstellt, werden an gesunden Menschen getestet. Jedes Detail ihrer Erfahrungen während der Mitteleinnahme wird genau aufgezeichnet und ausgewertet. So entsteht ein ausführliches Arzneimittelbild mit den Symptomen auf der Körper- und Gefühlsebene, den Schmerzempfindungen, Erkrankungen,  typischen Träumen, Ängsten, Empfindlichkeiten, Vorlieben und Abneigungen.

Bei der eingehenden Anamnese werden die Beschwerden und Befindlichkeiten des Patienten in allen Einzelheiten aufgezeichnet. Dann wird das Ergebnis mit den Arzneimitteln abgeglichen und das verordnet, das die größte Übereinstimmung hat. Vereinfacht oder besser gesagt machbar wird dieser Vorgang mit Hilfe eines Repertoriums oder einem Computerprogramm.

 

Wofür kann die Homöopathie eingesetzt werden?

Es gibt heute mehrere Tausend homöopathische Arzneien. Sie können für die unterschiedlichsten Beschwerden und Erkrankungen zum Einsatz gebracht werden. Das trifft auf akute und chronische Krankheitsprozesse zu. Am wichtigsten ist, dass in der Homöopathie eigentlich keine Krankheiten, sondern der ganze Mensch behandelt wird. Fließschnupfen mit Verschlimmerung am Abend und Kopfschmerzen nach Ärger ist ein anderes Mittel als Fließschnupfen mit Besserung durch Wärme und Angst im Dunkeln. Dennoch haben sich bewährte Mittel besonders bei gängigen akuten Erkrankungen herauskristallisiert, die häufig in Komplexmitteln zusammengefasst werden. Das macht die Auswahl für den Laien oder für Ärzte, die offen für die Naturheilkunde sind, aber kein Interesse an einem langen Studium der Homöopathie haben, leichter.

 

Selbstmedikation oder zum Homöopathen?

Alltagsbeschwerden wie einen Schnupfen, Insektenstich, eine Prellung oder Schnittverletzung, Fieber oder eine einfache Grippe kann nach einer kleinen Recherche auch der Laie homöopathisch behandeln. Am besten greift er zu einem Komplexmittel oder einem klassischen, allseits bekannten Einzelmittel wie:

 

  • Aconitum bei plötzlich auftretenden Symptomen z.B. nach Schock und bei großer Angst, Fiebermittel
  • Belladonna als zweites wichtiges Fiebermittel, weniger ängstlich und unruhig als Aconitum mit schwitzender Haut
  • Apis bei Bienenstichen
  • Arnica bei Verletzungen und nach Operationen
  • Bellis perennis bei tiefer gehenden Verletzungen, besonders nach Stoß oder Schlag, z.B. auf die Brust, nach Mammographie
  • Cantharis bei Blasenentzündung mit Krämpfen und Brennen sowie bei Hautausschlägen mit Blasenbildung
  • Chamomilla bei Überempfindlichkeit gegenüber Schmerzen und Zahnungsbeschwerden
  • Ferrum phosphoricum bei Fieber, plötzlich, aber ohne Angst, und mit dem Gefühl, eine Grippe ist im Anmarsch
  • Hypericum perforatum bei Nervenschmerzen und –verletzungen, z.B. nach gequetschtem Finger, und bei Beschwerden nach einem Sturz auf die Wirbelsäule
  • Nux vomica nach einer durchzechten Nacht mit Katergefühl und Übelkeit oder bei Völlegefühl nach einem zu opulenten Mahl

ACHTUNG: Die Auflistung ersetzt nicht die ärztliche Betreuung, besonders wenn die Symptome kritisch sind und sich nicht schnell bessern. Homöopathische Mittel zur Selbstmedikation werden in niedrigen Potenzen wie D6 oder D12 eingenommen.

Bei chronischen oder schwereren Erkrankungen, bei denen die psychische Verfassung, die Details der Beschwerden, der Krankheitsverlauf, die Ursachen und Hintergründe der Erkrankung erkannt und mit einbezogen werden müssen, bedarf es einer ausführlichen Anamnese und Behandlung durch einen klassischen Homöopathen.

 

Wozu verschiedene Potenzen?

Je höher die Verdünnung, also Potenz des Homöopatikums, umso intensiver die Wirkung und umso mehr wird die seelisch-geistige Ebene angesprochen. Da die Mittel auch unterdrückte Erkrankungen und verdrängte seelische Verletzungen an die Oberfläche bringen, sollten höhere Potenzen, zumindest ab C200 und vor allem noch höher nur mit Betreuung durch einen erfahrenen Homöopathen eingenommen werden. Er weiß dann mit den Wirkungen umzugehen und kennt die nächsten Schritte in Bezug auf Potenz und Mittelwahl.

Niedrige Potenzen wie D6 oder D12 wirken in erster Linie auf die körperliche Ebene. Da sie nicht so tief gehen, können bzw. müssen sie häufiger eingenommen werden. Sie üben „nur“ auf den Körper einen heilenden Effekt aus und können vom Laien ausgewählt werden. Stellt sich keine Besserung ein, das Mittel wechseln, ein bewährtes Komplexmittel einnehmen oder einen Spezialisten aufsuchen. 

Bei den D-Potenzen (Zehner-Potenzen) wird der Ausgangsstoff mit jeder Potenzierung um das Zehnfache verdünnt. Eine D30 bedeutet deshalb, dass der Wirkstoff 30 mal um das Zehnfache verdünnt wurde. Bei C-Potenzen (Hunderter-Potenzen) wird bei jeder Potenzierung um das Hundertfache verdünnt. C200 heißt deshalb, dass die Substanz 200 Mal um das Hundertfache verdünnt wurde. Bei LM oder Q-Potenzen findet bei jedem Schritt eine 50 000-fache Verdünnung statt. 

Globuli werden nicht geschluckt, sondern langsam im Mund aufgelöst. Die Wirkstoffe werden von der Mundschleimhaut aufgenommen.

 

Wie werden Globuli hergestellt?

Die Regeln, nach denen homöopathische Arzneien hergestellt werden müssen, werden genau in dem Homöopathischen Arzneibuch (HAB) beschrieben. Diese sind für alle Hersteller verbindlich.

Die Globuli werden in einen sich drehenden Kessel gegeben. Dort werden sie mit dem flüssigen Arzneimittel, das in einer alkoholischen Lösung der Potenz entsprechend verdünnt wurde, fein besprüht oder die Flüssigkeit wird aus einem Glasgefäß zugegeben. Beim Drehen der Trommeln wird die Flüssigkeit gleichmäßig auf die Zuckerkügelchen verteilt. Danach werden sie durch eine sanfte Luftzufuhr getrocknet.

Das Gewicht der Globuli ist von der Potenz abhängig. D- und C-Potenzen sollen 0,2 mg und LM-Potenzen 0,6 mg wiegen.

 

Globuli bei Schüßler-Salzen und Bach-Blüten

Bei Schüßler-Salzen stellen Globuli einfach eine alternative Darreichungsform zu den Tabletten dar.

Bach-Blüten waren lange Zeit nur als alkoholische Essenz erhältlich, die man vor der Einnahme mit Wasser mischte und verdünnte. Der Anteil Alkohol ist dann nur noch verschwindend gering, aber vorhanden. Für Menschen, die auf jeden Fall keinen Alkohol zu sich nehmen möchten und denen die Darreichungsform der Kügelchen angenehmer ist, hat man Bach-Blüten-Globuli hergestellt. Besonders geeignet ist diese Form für Kinder und Tiere.