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Wissenswertes zu Flöhe und Zecken bei Hunden

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Die blutsaugenden Parasiten sind nicht nur lästig, sondern können gefährliche Krankheiten übertragen. Deshalb sollte der Hund kontinuierlich vor beiden Plagegeistern geschützt werden.

Dafür gibt es verschiedene Anwendungsformen, wie Halsbänder, Spot-on-Präparate, Tabletten, Sprays, Shampoos und Puder. Auch die Wirkstoffe unterscheiden sich. Die Wahl besteht grundsätzlich zwischen chemischen und natürlichen Präparaten. Damit die Parasiten gar nicht erst in die Wohnung geschleppt werden, wo sie sich vermehren oder sogar auf den Menschen übertragen werden, muss das Medikament regelmäßig neu angewendet werden. Neben dem äußerlichen Schutz sind auch unterstützende Futterergänzungsmittel erhältlich.

Medikamente gegen Flöhe  

Durch die Präparate wird der Hund nicht nur vor den Flohstichen selbst, sondern auch einer Flohspeichelallergie und der Übertragung von Bandwürmern bewahrt. Wirkstoffe wie Imidacloprid (Advantage) überstimulieren und blockieren letztendlich das Nervensystem der kleinen Blutsauger. Schon nach 3-5 Minuten sind die Kaumuskeln der Flöhe gelähmt. Spätestens 24 Stunden nach der ersten Anwendung ist der Vierbeiner flohfrei und weitere 4 Wochen vor einem erneuten Befall geschützt. Das Präparat kann bei Jungtieren ab 8 Wochen eingesetzt werden.
Die Spot-on-Mittel werden mit der Pipette direkt auf die Haut aufgetragen. Dazu wird das Haar des Hundes zwischen den Schulterblättern gescheitelt. Der Hund sollte dabei stehen. Die Pipette wird auf die Haut gedrückt. Der Wirkstoff verteilt sich schnell über den ganzen Körper und verbindet sich mit der oberflächlichen Fettschicht der Haut, die nach und nach abgestoßen wird. Die mit dem Wirkstoff getränkten Schuppen verteilen sich in der Umgebung, so dass auch die Flohlarven im Umfeld des Hundes abgetötet werden. Zusätzlich kann für diesen Zweck ein Umgebungsspray eingesetzt werden.
Tabletten mit dem Wirkstoff Lufenuron (Program) wirken als Entwicklungshemmer für die Nachkommen der gerade agierenden Flöhe. Deshalb sollte das Medikament zusätzlich mit einem sofort wirkenden Präparat kombiniert werden. Der Wirkstoff wird von den Flöhen aus dem Blut des Hundes aufgenommen. Es gelangt in die Eileiter und Eierstöcke der weiblichen Sauger und stört dort die Synthese von Chitin. Ohne diese Substanz kann es nicht zur Entwicklung der Larven kommen. Eine Vermehrung ist ausgeschlossen. Lufenuron wirkt bis zu 6 Monate lang einem Neubefall entgegen. Vom Hund wird es kaum verstoffwechselt und über den Kot ausgeschieden.
Tabletten mit dem Wirkstoff Nitenpyram (Capstar) hemmen die Erregungsübertragung zwischen den Nervenzellen der Föhe, was sie abtötet. Die Wirkung setzt nach 15-30 Minuten ein und hält ungefähr 2 Tage an. Es findet keine Vorbeugung gegen einen Neubefall statt.

Medikamente gegen Zecken

Während Flöhe „nur“ Bandwürmer auf den Hund übertragen können und manchmal auch ein Hundefloh auf seinen Halter springt, kann ein Zeckenbiss gefährlich werden. Auch Hunde können Borreliose bekommen. Man erkennt die Krankheit an Gelenk- und Muskelschmerzen, Wanderröte, lahmenden Vorder- und Hinterläufen und entzündeten Augen. Eine Impfung deckt nicht alle Zecken-Arten ab. Hatte der Hund schon einmal Kontakt mit Borrelien, kann eine Impfung außerdem eine lebensgefährliche Nierenentzündung hervorrufen.
Auch Zecken-Arten in Deutschland wie die Braune Hundezecke und die Auwaldzecke übertragen Hundemalaria. Die plötzlich auftretende Erkrankung mit hohem Fieber und Verweigerung des Fressens zerstört die roten Blutkörperchen und führt zu einer fortschreitenden Blutarmut. Hundemalaria kommt häufiger im Mittelmeerraum vor und zählt wie das Zeckenfieber zu den Reisekrankheiten des Hundes. Bei Urlaubsfahrten in diese Region ist ein Anti-Zeckenmittel noch dringlicher.
Die geruchsneutralen Zeckenhalsbänder mit dem Wirkstoff Deltamethrin (Scalibor) wirken über eine Veränderung an den Nervenzellen tödlich auf den Blutsauger, auch auf Sand- und Stechmücken. Der Wirkstoff wird kontinuierlich in das Fell und den Hautfettfilm abgegeben und breitet sich auf der gesamten Hautoberfläche aus. Für den Hund ist das Präparat ungefährlich, da es nicht von der Haut aufgenommen wird. Es sollte allerdings nicht bei Hautverletzungen und bei Welpen unter 7 Wochen angewendet werden. Das Halsband ist wasserfest und behält seine Wirksamkeit auch bei gelegentlichem Baden. In den ersten 5 Tagen sollte größerer Kontakt mit Wasser aber vermieden werden. Die volle Wirksamkeit tritt nach ca. einer Woche ein und hält 6 Monate.
Zeckenhalsbänder mit dem Wirkstoff Amitraz wirken ebenfalls neurotoxisch und gegen alle Entwicklungsstadien der Zecke. Die Wirkungsdauer beträgt 4 Monate.
Bernstein-Halsbänder werden durch die Reibung am Fell elektrisch aufgeladen. Die kleine Menge an Elektrizität reicht aus, um die Blutsauger fernzuhalten.
Auf die Zeckenbekämpfung abgestimmte Futterergänzungsmittel unterstützen den Hautstoffwechsel und verstärken mit natürlichen Bestandsteilen wie Schwarzkümmelsamen die Wirkung von Anti-Zecken-Mitteln.

Die Entfernung von Zecken

Vorsichtshalber sollte man nach jedem Spaziergang den Hund nach Zecken absuchen. Erst 24 Stunden nach dem Biss werden Krankheiten übertragen. Je schneller man handelt, umso sicherer für den Hund. Sollte sich doch mal eine Zecke festgebissen haben: keine Hausmittel wie Öl und Butter anwenden. Mit einer Zeckenzange das Tierchen so nahe wie möglich an der Haut des Hundes packen und gerade nach hinten herausziehen. Nicht drehen!

Kombinationspräparate

Am häufigsten sind die Medikamente gegen Zecken und Flöhe gleichzeitig wirksam. Auch hier gibt es Spot-on-Präparate, die in den Nacken des Hundes aufgetropft werden, Halsbänder, Shampoos und Sprays. Die Wirkungsdauer bei den meisten Präparaten liegt bei 8 Wochen gegen Flöhe und 4 Wochen gegen Zecken. Die Wirkstoffe der Spot-on-Lösungen und Halsbänder wirken neurotoxisch und werden über das Fell und die Talgdrüsen abgegeben. Die Lösung frisch behandelter Tiere kann auf den Menschen übergehen. Deshalb immer nach der Anwendung Hände waschen und nicht auf die Schleimhäute und in die Augen bringen. Vorsicht bei engem Kontakt von Kindern mit dem Tier. Die Medikamente sollen nicht bei Welpen unter 3 Monaten, kranken, verletzten oder rekonvaleszenten Tieren angewendet werden.

Natürliche Präparate gegen Flöhe und Zecken

Auch für die Behandlung von Haustieren steigt die Nachfrage nach natürlichen Alternativen. Die Frage ist, ob sie in ihrer Wirkung den chemischen Produkten entsprechen. In einer Vergleichsstudie an der schweizerischen Universität Neuenburg konnte nachgewiesen werden, dass ein Präparat mit Margosa-Extrakt, Citronella und Nelkenblütenöl mindestens genauso stark wirkt wie die gebräuchlichen chemischen Medikamente. Weitere natürliche Inhaltsstoffe sind Geranium- und Teebaumöl, Niembaum-Extrakt und Decansäure aus Kokosöl. Auch die Wirkungsdauer ist mit den chemischen Medikamenten vergleichbar. Halsbänder aus Leder können nach Ablauf der Wirkung erneut mit der Lösung nachinprägniert werden.
Knoblauch und die Aminosäuren Methionin und Lysin verbinden sich zu einer unangenehmen Geruchsmischung, die das Ungeziefer fernhält. Die Tabletten beugen gleichzeitig Alterserscheinungen vor, schmecken dem Hund und sind für den Menschen geruchsneutral.