Diaphragma
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Wissenswertes zu Diaphragma
****Ein Diaphragma (der Begriff stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „Zwischenwand“) gehört zu den mechanischen Verhütungsmitteln. Es wird in der Scheide der Frau vor den Muttermund gesetzt, sodass dieser verschlossen ist. So wird das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter und damit eine Empfängnis verhindert.
Ein Diaphragma sieht aus wie eine runde Schale mit einem Wulst am Rand. Es ist biegsam und besteht meist aus Silikon, manchmal auch aus Latex. In den Rand ist eine Metallfeder eingearbeitet. Maximal zwei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr wird es in die Scheide eingeführt (aus Hygienegründen sollte dies nur mit sauberen Händen erfolgen); dazu drückt man es mit zwei Fingern vom Rand aus zusammen und führt es so in die Vagina ein, dass es zwischen dem Scheidenende und dem Schambein sitzt und damit den Muttermund dicht verschließt. Sitzt das Diaphragma richtig, wird es überhaupt nicht gespürt und verrutscht auch z.B. beim Husten oder Stuhlgang nicht, zur Kontrolle der richtigen Position kann die Anwenderin auch überprüfen, ob der Muttermund mit dem Zeigefinger durch die dünne Latex- oder Silikonschicht gut erfühlt werden kann.
Nur die Anwendung mit Verhütungsgel gewährleistet Empfängnisschutz
Um eine zuverlässige empfängnisverhütende Wirkung zu erreichen, muss vor dem Einführen des Diaphragmas ein spermizides (spermienabtötendes) Gel in das schalenförmige Innere und auf dem Rand des Diaphragmas aufgetragen werden. Frauen, die synthetische Spermizide ablehnen oder nicht vertragen, können alternativ auch Gels auf der Basis von Zitronen- oder Milchsäure verwenden. Die Säuren senken den pH-Wert der Vaginalflüssigkeit ab, dies sorgt zusammen mit dem sehr zähen Gel dafür, dass die Spermien in der Scheide unbeweglich werden. Bei den spermizidfreien Gels geht man davon aus, dass sie ähnlich sicher sind wie synthetische Produkte mit Spermiziden, allerdings verlieren sie schneller ihre Wirksamkeit. Deshalb sollte das Diaphragma, wenn es mit spermizidfreien Gels verwendet wird, erst möglichst kurz vor dem Geschlechtsverkehr (höchstens eine halbe Stunde vorher) eingeführt werden.
Findet innerhalb von 24 Stunden, während das Diaphragma noch in der Scheide sitzt, erneut Geschlechtsverkehr statt, muss zuvor noch einmal zusätzliches Verhütungsgel in die Scheide gegeben werden. Dazu sollte am besten ein Applikator verwendet werden, der zusammen mit den Verhütungsgels in der Apotheke erhältlich ist.
Nach dem Geschlechtsverkehr muss das Diaphragma noch mindestens acht Stunden in der Vagina bleiben, damit sichergestellt ist, dass alle Spermien abgetötet wurden. Nach spätestens 24 Stunden sollte es entfernt werden. Denn in seltenen Fällen kann es, wenn ein Diaphragma zu lange in der Scheide gelassen wird, zu einem toxischen Schocksyndrom, während der Menstruation auch zu einem Rückstau von Menstruationsblut kommen.
Anpassung und Beratung beim Gynäkologen
Die Einführung und Handhabung des Diaphragmas ist mit ein wenig Übung verbunden, dann aber im Prinzip sehr einfach. Wenn sich eine Frau für diese Methode der Empfängnisverhütung entscheidet, muss sie zunächst den Gynäkologen aufsuchen. Dieser bestimmt die individuell passende Größe des Diaphragmas, sodass dieses dann im Internet oder in der Apotheke bestellt werden kann. Die Größe beträgt in der Regel zwischen 60 und 90 Millimeter Durchmesser. In der Apotheke gibt es allerdings inzwischen auch neuere, ovale Modelle in einer Einheitsgröße, die den anatomischen Verhältnissen angepasst sind. Der Frauenarzt kann entscheiden, ob sich ein Diaphragma in Einheitsgröße für die jeweilige Frau eignet.
Der Gynäkologe berät auch umfassend hinsichtlich Anwendung und Zuverlässigkeit des Diaphragmas, kann der Frau zeigen, wie sie das Diaphragma in die Scheide einführt, und klärt ggf. auch ab, ob eventuell anatomische Besonderheiten der Frau gegen eine Anwendung sprechen.
Wie sicher ist die Verhütung mit dem Diaphragma?
Das Diaphragma gilt bei vielen Fachleuten – vorausgesetzt, es wird korrekt angewendet und eingesetzt und immer zusammen mit spermizidhaltigem Gel oder Verhütungsgel auf Zitronen- oder Milchsäurebasis verwendet – als sehr sicher. Der sogenannte Pearl-Index (das Maß für die Zuverlässigkeit von Methoden zur Empfängnisverhütung) wird beim Diaphragma jedoch sehr unterschiedlich angegeben – er liegt zwischen 1 (sehr sicher) und 20 (ziemlich unsicher). Entscheidend für die Zuverlässigkeit dieser Methode ist natürlich die absolut korrekte Anwendung.
Vor- und Nachteile der Verhütung mit Diaphragma
Zu den größten Vorteilen des Diaphragmas gehört sicher die Tatsache, dass es nur zur Anwendung kommt, wenn tatsächlich Geschlechtsverkehr stattfindet. Es ist damit eine flexible Alternative zu hormonellen Methoden wie z.B. dem täglichen Einnehmen der „Pille“.
Zudem hat die Frau die Verhütung – anders als z.B. beim Kondom – selbst in der Hand und kann durch die regelmäßige Anwendung eines Diaphragmas auch ein besseres Gefühl für den eigenen Körper gewinnen. Wird das Diaphragma mit einer Methode der natürlichen Familienplanung kombiniert, kann man es ganz gezielt an den fruchtbaren Tagen verwenden.
Der größte Nachteil liegt darin, dass eine zuverlässige Empfängnisverhütung nur gegeben ist, wenn das Diaphragma perfekt sitzt. Auch schränkt diese Methode die absolute sexuelle Spontanität ein. Bei manchen Anwenderinnen – und ihren Partnern – kann das spermizide Gel zu einem Brennen im Scheidenbereich bzw. am Penis führen.
Weitere Hinweise zur Verwendung eines Diaphragmas
Bei Genital- und Harnwegsinfektionen sowie anderen Entzündungen im Intimbereich sollte auf das Diaphragma verzichtet und beim Sex eher ein Kondom verwendet werden. Für Frauen, die mit HIV infiziert oder an Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind, kommt ein Diaphragma nicht infrage.
Nach einer Entbindung und bei größeren Gewichtszu- oder -abnahmen sollte der Sitz des bisher verwendeten Diaphragmas extra kontrolliert werden; ansonsten genügt eine Kontrolle etwa alle zwei Jahre.
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