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Lidocain

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Lidocain

 

Was ist Lidocain?
Lidocain ist ein Lokalanästhetikum, das örtlich betäubende, schmerzlindernde, antiarrhythmische und juckreizlindernde Eigenschaften besitzt. Obwohl es von Kokain abgeleitet ist, besitzt es nicht dessen rausch- und suchterzeugende Komponente.

In Arzneimitteln liegt es in der Regel als Lidocainhydrochlorid vor und steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

 

 

Wie wirkt Lidocain?

 

Antiarrhythmisch

Erfolgt die Abfolge der Herzschläge unregelmäßig, spricht man von einer Arrhythmie.

Normalerweise schlägt das Herz im Ruhezustand circa 60 bis 80-mal in der Minute. Bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung beschleunigt sich der Puls, in Schlafphasen kommt es zu einer Verlangsamung. Diese Anpassungen werden über das autonome Nervensystem am Sinusknoten im Herzen ausgelöst. Dieser Taktgeber bildet die elektrischen Impulse, die entlang der Nervenbahnen weitergeleitet werden und das Zusammenziehen des Herzmuskels bewirken. An der Weiterleitung sind hauptsächlich Natriumkanäle in den Zellmembranen beteiligt. Diese werden bei einer Erregung für Natrium-Ionen durchlässig.

Lidocain blockiert die Natriumkanäle und normalisiert in Folge den Herzschlag.

 

Lokalanästhetisch

Des Weiteren setzt Lidocain die Schmerzempfindlichkeit herab, indem es Natriumkanäle in den schmerzleitenden Fasern hemmt und so die Schmerzübertragung ins Gehirn blockiert. Durch eine gezielte Blockade der Natriumkanäle ist das behandelte Areal kurzfristig betäubt, sowie unempfindlicher gegenüber Kälte, Wärme und Berührung.

 

 

Wann wird Lidocain angewendet?

Lidocain wird verwendet:

  • zur örtlichen Betäubung und für die Vorbeugung sowie Therapie von Schmerzen, z. B. bei Hals- und Ohrenschmerzen, Zahnungsbeschwerden, Hauterkrankungen, bei chirurgischen, medizinischen und zahnärztlichen Eingriffen
  • Für die Behandlung von Juckreiz, z. B. bei Insektenstichen und Hämorrhoiden
  • bei Schmerzen nach dem Auftreten einer Gürtelrose
  • bei Herzrhythmusstörungen
  • zur Verminderung des Brechreizes während zahnärztlicher Behandlungen
  • bei vorzeitigem Samenerguss bei Männern

 

Je nach Verwendungszweck stehen Injektionslösungen in verschiedenen Wirkstärken zur Verfügung. Außerdem sind zur lokalen Anwendung lidocainhaltige Cremes, Lösungen, Salben, Lutschtabletten, Sprays, Mundgels, Schmerzpflaster und Suppositorien im Handel erhältlich.

 

Lidocain wird kaum über den Darm in die Blutbahn aufgenommen. Zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen kann es daher nicht in oralen Darreichungsformen wie Tabletten eingenommen werden. Die Applikation erfolgt in diesem Fall intravenös als Spritze. Die antiarrhythmische Wirkung tritt dann innerhalb weniger Minuten ein und hält ungefähr 20 Minuten an.

Bei der Anwendung als Betäubungsmittel wird Lidocain äußerlich auf die entsprechende Hautstelle aufgetragen oder in die Nähe eines versorgenden Nervs gespritzt. In Abhängigkeit der gewählten Verabreichung, tritt der Effekt nach ungefähr 20 Minuten (Salbe) oder unmittelbar (Injektion) ein.

 

Bei Kindern sind die Dosierungshöchstgrenzen der Zahnungsgele unbedingt einzuhalten. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern besteht bei einer Überdosierung die Gefahr von Herzrhythmusstörungen und Krampfanfällen.

 

Im Drogenmilieu wird Lidocain als Streckmittel für Kokain und Heroin mißbraucht und kann tödliche Folgen nach sich ziehen. Größere Lidocaindosen lösen Krämpfe aus, lassen den Blutdruck abfallen und können zu Herzrhythmusstörungen und einem Atemstillstand führen.

 

 

Quellen

Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020

 

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

 

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

 

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-34-1998/pol3-34-1998/