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Was ist Ofloxacin?
Bei Ofloxacin handelt es sich um ein bakterizides (bakterienabtötendes) Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone oder auch Gyrasehemmer. Es weist ein breites Wirkspektrum auf und wird sowohl lokal am Auge als auch systemisch in Form von Tabletten bei bakteriellen Infektionen angewendet. Für die Anwendungsgebiete am Auge steht Ofloxacin seit 2013 auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation WHO.

 

Wie wirkt Ofloxacin?

Ofloxacin hemmt das Enzym DNA-Gyrase, das für die Verarbeitung und Stabilisierung der bakteriellen DNA verantwortlich ist. Durch die Hemmung dieses Enzyms wird die DNA-Synthese gestört und das Wachstum sowie die Vermehrung der Bakterien gehemmt.

 

Wann wird Ofloxacin angewendet?

Ofloxacin wird bei Infektionen eingesetzt, die durch Ofloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden. Es wird bei Erwachsenen systemisch in Form von Tabletten zu Behandlung der folgenden Krankheitsbilder angewendet:

  • bakterielle Prostataentzündung (Prostatitis)

  • Nebenhodenentzündung (Epididymitis) und Hodenentzündung (Orchitis)

  • akute Infektion der Nierenbecken (Pyelonephritis)

  • komplizierte Harnwegsinfekte

  • Entzündliche Erkrankungen des Beckens, in Kombination mit anderen Antibiotika

 

Außerdem dient Ofloxacin als Reserveantibiotikum bei folgenden bakteriellen Infektionskrankheiten:

  • deutliche Verschlechterung des Krankheitsbildes einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung einschließlich Bronchitis

  • Ambulant (außerhalb des Krankenhauses) erworbene Lungenentzündungen

  • Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen

  • Knochen- und Gelenkinfektionen

  • Unkomplizierte Blasenentzündung (Zystitis)

  • Harnröhrenentzündung (Urethritis)

  • Prophylaxe bakterieller Infektionen bei neutropenischen Patienten

 

Reserveantibiotika kommen dann zum Einsatz, wenn gängige Antibiotika nicht mehr helfen. In der Regel handelt es sich um Infektionen mit Bakterien, die Antibiotikaresistenzen aufweisen.

Reserveantibiotika sollten möglichst selten eingesetzt werden, um ihre Wirksamkeit durch sich entwickelnde Resistenzen nicht zu gefährden.

 

Die systemische Anwendung von Ofloxacin erfolgt in Form von Tabletten, die unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit, unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. In der Regel erfolgt die Einnahme zweimal täglich in annähernd gleichen Zeitabständen.

 

Am Auge kann Ofloxacin lokal zur Behandlung von bakteriellen Infektionen des vorderen Augenabschnitts angewendet werden, dazu zählen:

  • Chronische Bindehautentzündung

  • Hornhautgeschwüre

  • Gerstenkorn (schmerzhafte bakterielle Entzündung der Liddrüsen des oberen oder unteren Augenlids)

  • Chlamydien-Infektionen

 

Augentropfen werden üblicherweise 4-mal täglich, Augensalbe wird 3-mal täglich in den Bindehautsack gegeben. Bei der Verwendung von Augensalben kann es kurzzeitig zu verschwommenem Sehen kommen. Vor dem Autofahren oder dem Bedienen von Maschinen ist daher sicherzustellen, dass das Sehvermögen vollständig wiederhergestellt ist.

 

Sowohl die Einnahme als auch die lokale Anwendung von Ofloxacin kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht (Photosensibilität) führen. Diese kann sich in Form von Hautausschlägen, Rötungen und Juckreiz äußern. Es wird daher empfohlen, während der Behandlung mit Ofloxacin Sonnenlicht zu vermeiden und einen geeigneten Sonnenschutz bzw. eine Sonnenbrille zu verwenden.

Urin-Drogentests auf Opiate können unter der Behandlung mit Ofloxacin falsch-positiv ausfallen.

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

Fachinformationen der Fertigarzneimittel

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-21-2016/urin-drogentests-vorsichtig-interpretieren