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Doxycyclin

Was ist Doxycyclin?
Bei Doxycyclin handelt es sich um ein Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Tetracycline, die gegen eine Vielzahl von bakteriellen Erregern wirken. Breitbandantibiotika kommen oftmals dann zum Einsatz, wenn der genaue Krankheitserreger noch nicht bekannt ist. Doxycyclin gehört zu den unverzichtbaren Antibiotika und wurde bereits im Jahr 1977 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel aufgenommen.

Wie wirkt Doxycyclin?
Doxycyclin greift in die bakterielle Eiweißbiosynthese ein. Diese Eiweißbestandteile sind essentiell für den bakteriellen Fortbestand. Doxycyclin wirkt hemmend auf das Bakterienwachstum (bakteriostatisch), wodurch sich die Krankheitserreger nicht mehr weiter ausbreiten und die hervorgerufene Entzündung abheilen kann.

Wann wird Doxycyclin angewendet?
Doxycyclin wird zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, die unter anderem durch grampositive, gramnegative und zellwandlose Keime verursacht werden. Dies können unter anderem sein:

  1. Infektionen der Atemwege
  • Chronische Bronchitis, in der akuten Phase
  • Lungenentzündung
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Mittelohrentzündung (Otitis media)
  1. Infektionen der Harnwege
  • Harnröhrenentzündung
  1. Infektionen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane
  • (akute) Prostataentzündung
  • Hoden- und Nebenhodenentzündung
  • Gonorrhoe (Tripper)
  • Syphilis (bei Penicillinallergie)
  • Donovanose (Granuloma inguinale)
  1. Infektionen des Verdauungstraktes
  • Cholera
  • Bakterien-Enteritis durch Campylobacter oder Yersinien (durch bestimmte Bakterien hervorgerufene Entzündung des Darms mit Durchfall)
  • Shigellen-Ruhr (durch bestimmte Bakterien ausgelöste Durchfallerkrankung)
  • Sprue (durch Bakterien ausgelöste Darmerkrankung mit Durchfall, die nur in den Tropen vorkommt)
  • Morbus Whipple (durch Bakterien ausgelöste Darmerkrankung, die zu einer unzureichenden Nährstoffaufnahme aus dem Darm in die Blutbahn führt)
  1. Infektionen der Gallenwege
  2. Infektionen der Augen
  • durch Chlamydien verursachte Augenbindehaut­entzündung
  1. Infektionen der Haut
  • Akne
  • Rosacea (entzündliche Hauterkrankung im Gesichtsbereich)
  1. Weitere, seltene Infektionen
  • Lyme-Borreliose
  • Brucellose
  • Ornithose (Vogelzüchterlunge)
  • Bartonellose
  • Listeriose
  • Rickettsiose (Fleckfieber)
  • Melioidose
  • Pest

9. Malaria-Prophylaxe
In Deutschland ist Doxycyclin zur Malaria-Prophylaxe nicht zugelassen und kann nur im sogenannten „off-label-use“ eingesetzt werden. Es müssen hierbei gut begründete und fundierte medizinische Vorteile vorliegen wie beispielsweise Unverträglichkeiten oder Kontraindikationen anderer Malariamittel.

Doxycyclin kann als Tabletten oder Kapseln mit verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen verordnet werden; unter Umständen kann auch eine intravenöse Verabreichung erforderlich sein.  Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und dem Krankheitsverlauf.

Die Einnahme sollte regelmäßig und mindestens eine Stunde vor einer Mahlzeit erfolgen.

Während der Behandlung sollte starke Sonnen- bzw. UV-Strahlung gemieden werden, weil das Arzneimittel die Haut für Sonne empfindlicher machen kann.

Da Calcium- und Magnesium-Ionen die Wirkung des Antibiotikums einschränken, sollte vor und nach der Einnahme mindestens zwei Stunden auf entsprechende Präparate und den Verzehr von Milch verzichtet werden - ebenso auf calciumreiches Mineralwasser und Milchprodukte wie Käse, Quark oder Joghurt.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel
https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/doxycyclin-al-200-t-tabletten-4773414.html
https://www.dtg.org