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Domperidon

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Was ist Domperidon?
Bei Domperidon handelt es sich um ein Prokinetikum aus der Gruppe der Dopamin-Antagonisten.

Der Botenstoff Dopamin hemmt die Magenbewegungen, fördert die Sättigung und löst Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen aus. Dopamin-Antagonisten blockieren diese Effekte. Als Prokinetika fördern sie die Vorwärtsbewegung von Magen und Darm. Dadurch wird die Magenentleerung in Richtung Darm beschleunigt, Übelkeit und Erbrechen gelindert. Eine weitere Wirkung ist die Anregung der Milchproduktion in den Brustdrüsen durch Freisetzung von Prolaktin.

Wie wirkt Domperidon?
Domperidon blockiert zum einen Dopamin-Rezeptoren im Brechzentrum des Gehirns und bewirkt so, dass der Botenstoff Dopamin nicht mehr dort andocken kann. Auf diese Weise werden Übelkeit und Brechreiz unterdrückt.

Außerdem fördert Domperidon die Magenmotorik, was den brechreizlindernden Effekt noch intensiviert. Der Wirkmechanismus für die Beschleunigung der Magenentleerung ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.

Wann wird Domperidon angewendet?
Domperidon wird aufgrund seiner Wirkung zur symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahren angewendet. Der Wirkstoff ist in Form von Tropfen und Tabletten im Handel; die Einnahme sollte vor den Mahlzeiten erfolgen. Es wird empfohlen Domperidon mit der niedrigsten wirksamen Dosis über einen kürzest möglichen Zeitraum einzunehmen. Die Höchstdauer der Behandlung sollte nicht länger als eine Woche betragen.

Bei bestimmten Personengruppen wurde ein gering höheres Risiko schwerwiegender kardialer Nebenwirkungen (u.a. Herzrhythmusstörungen, plötzlicher Herztod) beobachtet. Hierbei handelte  es sich um Patienten, die älter als 60 Jahre sind, die mehr als 30 mg Domperidon pro Tag einnehmen und Personen, die mit bestimmten Arzneimitteln (Antibiotika wie z.B. Erythromycin oder Moxifloxacin, den Betablocker Sotalol sowie die Psychopharmaka Haloperidol und Citalopram) therapiert werden.

Da Domperidon generell aber recht nebenwirkungsarm ist, kaum in die Muttermilch übergeht und nicht ins zentrale Nervensystem gelangt, wird der Dopamin-Antagonist zur Steigerung der Milchmenge bei stillenden Frauen eingesetzt. Eine Zulassung bei Müttern mit Stillproblemen besitzt Domperidon allerdings nicht. Eine Verschreibung stellt in diesen Fällen einen Off-Label-Use (einen nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch) dar.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
https://www.stillen-institut.com/media/Domperidon-zur-Milchmengensteigerung.pdf
https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2019/rhb-domperidon.pdf?__blob=publicationFile&v=3