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Was ist Cotrimoxazol?
Bei Cotrimoxazol handelt es sich ein Kombinationspräparat aus den beiden Antibiotika Trimethoprim und Sulfamethoxazol im Verhältnis 1:5. Es findet vor allem Einsatz zur Behandlung von Infektionskrankheiten, ausgelöst durch Cotrimoxazol-sensible Erreger. Es gehört zu den unverzichtbaren Antibiotika und wurde daher bereits Ende der 1970er Jahre von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen.

Wie wirkt Cotrimoxazol?
Die beiden Wirkstoffe Trimethoprim und Sulfamethoxazol greifen in den Folsäurestoffwechsel von Bakterien und bestimmten Pilzen ein indem sie unterschiedliche Enzyme hemmen. Sie werden daher auch als sogenannte „Folsäureantagonisten“ bezeichnet. Folsäure wird für die Synthese einiger Bausteine der Erbsubstanz benötigt und ist daher essentiell für den bakteriellen Fortbestand. Für sich alleine wirken die Wirkstoffe hemmend auf das Bakterienwachstum (bakteriostatisch), in Kombination ergänzen sie sich und haben in den meisten Fällen einen bakterienabtötenden Effekt (bakterizid).

Wann wird Cotrimoxazol angewendet?
Cotrimoxazol wird zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, die durch Trimethoprim/Sulfamethoxazol-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden. Dies können unter anderem sein:

  • Infektionen der oberen und unteren Atemwege
  • Lungenentzündung durch Pneumocystis carinii (einem Schlauchpilz, der vor allem für Patienten mit einer angeborenen oder erworbenen Funktionsstörung des körpereigenen Immunsystems gefährlich ist)
  • Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches (außer durch Streptokokken verursachte Mandelentzündung)
  • Infektionen der Nieren und der ableitenden Harnwege (Blase, Harnröhre), einschließlich der Kurzzeitbehandlung und prophylaktischen Behandlung gegen einen Krankheitsrückfall
  • Infektionen der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane, einschließlich Prostatitis und Granuloma venereum (schmerzlose Geschwürbildung im Genitalbereich)
  • Infektionen des Magen-Darm-Trakts wie beispielsweise Bakterienruhr oder Reisedurchfall

Cotrimoxazol kann als Saft, Lösung oder Tablette mit verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen verordnet werden, unter Umständen kann auch eine intravenöse Verabreichung erforderlich sein.  Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und dem Krankheitsverlauf.

Die Dosierung bei einer Lungenentzündung durch Pneumocystis carinii beträgt beispielsweise bis zum 5-fachen der Standarddosis.

In der Regel erstreckt sich die Therapie über fünf bis acht Tage, wobei die Einnahme regelmäßig und stets nach einer Mahlzeit erfolgen sollte.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel