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Colchicin

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COLCHYSAT (30 ml)
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Colchicin

 

Was ist Colchicin?


Bei Colchicin handelt es sich um einen natürlichen Inhaltsstoff der äußerst giftigen Herbstzeitlosen Colchicum autumnale. Das Alkaloid wird schon seit mehr als 2000 Jahren zur Behandlung der Gicht verwendet. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung wird es auch bei anderen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eingesetzt.

Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zählt. Betroffene weisen erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Blut auf, die zur Bildung von Harnsäurekristallen im Bereich der kleinen Gelenke wie beispielsweise dem Zehengelenk führen. In Folge kommt es zu spontan auftretenden, sehr schmerzhaften Schwellungen und Rötungen. Diese können auf Dauer zu einer Schädigung der betroffenen Gelenke führen.

 

 

Wie wirkt Colchicin?

Colchicin hemmt in höheren Konzentrationen die Zellteilung, indem es bestimmte Proteine blockiert, die für die Aufteilung der Chromosomen auf die neuen Zellen verantwortlich sind. In Folge sind die Tochterzellen nicht lebensfähig und sterben ab. Der entzündungshemmende Wirkmechanismus geringer Dosierungen, wie sie zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen und der Gicht eingesetzt werden, ist nicht völlig aufgeklärt. Die Effekte beruhen unter anderem auf einer Modulation des Immunsystems. Colchicin unterdrückt das Einwandern von speziellen Entzündungsbotenstoffen in geschädigtes Gewebe. Auf diese Weise werden das Fortschreiten der Entzündung und die daraus entstehenden Schmerzen gehemmt.

 

Wann wird Colchicin angewendet?

Colchicin kommt bei Erwachsenen bei folgenden Krankheitsbildern zum Einsatz:

  • akuter Gichtanfall
  • Vorbeugung eines Gichtanfalls, bei Einleitung einer Harnsäurespiegel-senkenden Behandlung
  • erbliche Erkrankung mit schubartigem Fieber und Schmerzen (Mittelmeerfieber)

 

Ein Gichtanfall wird in vielen Fällen durch ein reichhaltiges Essen, starken Alkoholkonsum, ungewohnte Anstrengung oder eine Infektionskrankheit ausgelöst. Er tritt in der Regel nachts auf und in den meisten Fällen ist ein einzelnes Gelenk der Beine betroffen, wie beispielsweise das Großzehengrundgelenk. Betroffene leiden unter sehr starken Schmerzen, Rötung, Schwellung und Überwärmung des betroffenen Gelenks. Zusätzlich können Fieber, Kopfschmerzen, Herzrasen und Übelkeit hinzukommen. Ohne medikamentöse Therapie klingt die Entzündung innerhalb von 7 bis 14 Tagen ab. Auf Dauer kann es zu einer Schädigung der betroffenen Gelenke führen.

 

Colchicin besitzt eine geringe therapeutische Breite, daher ist bei der Anwendung extreme Vorsicht geboten. Als therapeutische Breite eines Arzneimittels bezeichnet man den Abstand zwischen seiner therapeutischen Dosis und einer Dosis, die zu einer toxischen Wirkung führt.

Die ärztlich verordnete Colchicin-Menge darf daher keinesfalls überschritten werden. Sobald Bauchschmerzen, Durchfall oder Erbrechen während der Einnahme auftreten, muss das Arzneimittel umgehend abgesetzt werden, da dies erste Anzeichen einer Vergiftung sein können.

 

Quellen

Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020

 

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

 

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013