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Was ist Clindamycin?
Bei Clindamycin handelt es sich um ein Antibiotikum aus der Gruppe der Lincosamide, die gegen eine Vielzahl von bakteriellen Erregern wirken.

Je nach Darreichungsform kommt das Antibiotikum in Form unterschiedlicher Salze zu Einsatz:

  • Tabletten und Kapseln: Clindamycinhydrochlorid
  • Trockensäfte: Clindamycin-2-palmitat-hydrochlorid
  • Gele und Cremes zur lokalen Anwendung: Clindamycin-dihydrogenphosphat

 

Wie wirkt Clindamycin?

Clindamycin greift in die bakterielle Eiweißbiosynthese ein. Diese Eiweißbestandteile sind essentiell für den bakteriellen Fortbestand. Clindamycin wirkt hemmend auf das Bakterienwachstum (bakteriostatisch), wodurch sich die Krankheitserreger nicht mehr weiter ausbreiten und die hervorgerufene Entzündung abheilen kann. In hohen Dosen ist auch eine bakterizide (bakterienabtötende) Wirkung möglich.

Wann wird Clindamycin angewendet?
Clindamycin wird äußerlich und innerlich bei Infektionen eingesetzt, die durch Clindamycin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden. Das Antibiotikum bekämpft aerobe grampositive Keime wie Streptokokken oder Staphylokokken, anaerobe Keime sowie andere Mikroorganismen wie Chlamydien:

Infektionen der oberen Atemwege, wie:

  • chronische oder wiederkehrende Mandelentzündung
  • Rachenentzündung
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Mittelohrentzündung
  • Scharlach

Infektionen der unteren Atemwege, wie:

  • akute Verschlechterung einer bakterielle Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Eiteransammlung in Körperhöhlen (Empyem)
  • Lungenabszess

Schwer zu behandelnde Infektionen der Haut und Weichteile, wie:

  • Akne
  • Furunkulose
  • Cellulitis
  • Eiterflechte (Impetigo)
  • Abszesse
  • Wundinfektionen
  • Wundrose (Erysipel)
  • Nagelfalzinfektionen

Infektionen der Knochen und Gelenke:

  • Entzündung des Knochenmarks
  • akute Gelenkentzündungen

Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane, des Becken- und Bauchraumes:

  • Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis)
  • Eitrige Entzündung der Eierstöcke und Eileiter
  • Eileiterentzündung (Salpingitis)
  • Gebärmutterhalsentzündung (Zervizitis)
  • Bauchfellentzündung

Infektionen im Zahnbereich, wie:

  • Parodontalabszess
  • Zahnfleischentzündung (Parodontitis)

Infektion mit Babesien (einzellige Sporentierchen; Babesiose)

Clindamycin-haltige Tabletten oder Kapseln werden mit viel Flüssigkeit unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Ein Trockensaft muss zunächst durch Zugabe von Wasser in eine gebrauchsfertige Lösung bzw. Suspension überführt werden.
Vaginalcremes werden mit einem beiliegenden Applikator in die Scheide eingebracht. Dies sollte vor dem Zubettgehen erfolgen und nicht während der Regelblutung begonnen werden.
Clindamycin-Gel wird dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen und sollte nicht in Kontakt mit Augen oder Schleimhäuten kommen.
Clindamycin kann als Alternativantibiotikum für Patienten mit Penicillinallergie verwendet werden.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel