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Medizinischer Honig

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Wissenswertes zu Medizinischer Honig

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Medizinischer Honig wirkt innerlich und äußerlich gegen Bakterien, Viren und Pilze. Die natürliche antibiotische Wirkung beruht auf dem Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal (MGO), das bei Manuka Honig im Vergleich zu normalem Honig bis um das 100-fache höher konzentriert ist.

Medizinischer Honig wird zur Desinfektion von schlecht heilenden Wunden eingesetzt. Er fördert die Wundheilung, indem er die Bildung neuer Zellen anregt, und reduziert den Geruch während des Heilungsprozesses. Auch Lippen- und Gesichtspflegeprodukte mit Manuka-Honig sind erhältlich. Innerlich hat er sich bei Erkältungskrankheiten und Magen-, Darm- und Blaseninfekten bewährt. Voraussetzung für die antiseptische Wirkung ist die Echtheit des Honigs. Sie wird durch die Angabe von MGO-Wert oder UMF-Zahl gewährleistet.

Wie unterscheidet sich medizinischer Honig von normalem Speise-Honig? 

Medizinischer Honig muss bestimmte Kriterien in Bezug auf Reinheit, Wirkung und biologische Sicherheit erfüllen, die streng kontrolliert wird. Normaler Honig wird pasteurisiert, um Bakterien abzutöten. Medizinischer Honig wird mit Gammastrahlen bestrahlt. Das macht ihn steril, die wirksamen Substanzen bleiben dabei erhalten.

Wie wird Manuka-Honig hergestellt? 

Manuka-Honig wird aus dem Nektar der Südseemyrte gewonnen. Sie ist mit dem australischen Teebaumöl verwandt. Der höchst widerstandsfähige Strauch breitet sich rasch aus und nimmt ganze Landstriche Neuseelands und kleiner Teile Australiens ein. Das Austauschen der Waben zu Anfang und Ende der Blütezeit stellt sicher, dass ein hoher Anteil der Pollen vom Manuka-Strauch stammt. Der Honig wird schonend im Kaltschleuderverfahren geerntet. Dann werden Proben in ein unabhängiges Labor geschickt, in dem der MGO-Gehalt gemessen und zertifiziert wird.

Woran erkennt man echten Manuka-Honig

Die Technische Universität Dresden hat nicht nur MGO als den aktiven Wirkstoff in Manuka Honig identifiziert. Sie hat auch ein Verfahren entwickelt, das die Echtheit von Manuka Honig mithilfe von Markersubstanzen nachweist. Damit kann er von unechtem Manuka Honig unterschieden werden, dem synthetisches MGO nachträglich zugesetzt wurde. Echter Manuka-Honig ist zertifiziert und enthält auf der Packung gut erkennbar die Angabe, wieviel MGO oder UMF (Unique Manuka Factor) er enthält. Fälschungen können z.B. mit activa plus oder active 12+ in Umlauf gebracht werden. Bei zu günstigen Preisen und ohne MGO- oder UMF-Angabe handelt es sich nicht um den echten, medizinisch wirksamen Honig. 250 g echter Manuka Honig kostet je nach MGO-Gehalt 30-80 Euro.

Was sind die Inhaltsstoffe von Manuka-Honig?

Manuka Honig besteht hauptsächlich aus Zucker. Der antibiotische Hauptwirkstoff ist MGO.  Zudem enthält er Eiweiße sowie Phenolcarbonsäuren und Flavonoide, die zusätzlich antioxidativ und entzündungshemmend wirken.

Wie wirkt medizinischer Manuka-Honig?  

Der Zucker entzieht den Bakterien das Wasser, das sie für Wachstum und Vermehrung benötigen. Das Honig-Enzym Glucose-Oxidase reagiert mit dem Wundsekret und bildet Wasserstoffperoxid, das bestimmte Bakterien abtötet. Den größten antiseptischen Effekt hat MGO. Es bekämpft Bakterien, Viren und Pilze, auch antibiotikaresistente Keime wie Staphylococcus aureus und Heliobacter pylori. Zerstörtes Gewebe und Zelltrümmer werden abgetragen. Der Honig bildet eine natürliche Barriere und verhindert, dass weitere Keime in die infizierte Stelle eindringen. Die Wunde wird feucht gehalten, eine ideale Voraussetzung für den Heilungsprozess. Das Wundmilieu ist in der Lage, sich immer wieder selbst zu desinfizieren. Der Verbandwechsel ist nicht so schmerzhaft. In der Wundheilung fördert der medizinische Honig die Bildung neuer Zellen. Er verhindert, dass sich unangenehme Gerüche bilden. Medizinischer Manuka Honig soll außerdem die Bildung von Narbengewebe reduzieren und die Abwehrkräfte stärken. 

Was sind die Anwendungsbereiche von medizinischem Manuka-Honig?

Äußerlich behandelt werden infizierte Wunden, Wunden bei geschwächtem Immunsystem, offenes Bein, diabetischer Fuß, Verbrennungen, Psoriasis, Neurodermitis sowie Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Bei der innerlichen Therapie wird die antibiotische Wirkung bei Erkältungen, Halsschmerzen, Nasennebenhöhlen-, Magen-, Darm- und Blasenentzündungen und zur Stärkung des Immunsystems genutzt.

Welche Wirkungsgrade gibt es?

In Deutschland wird der Wirkungsgrad im MGO-Wert ausgedrückt, in Neuseeland durch den UMF (Unique Manuka Faktor, d.h. „einzigartiger Manuka-Effekt“) dargestellt. Die Umrechnung sieht so aus: UMF 5+ entspricht kleiner gleich 83 MGO, 10+ kleiner gleich 263 MGO, 15 + kleiner gleich 514 MGO, 20 + kleiner gleich 829 MGO.

Wofür werden die verschiedenen Wirkungsgrade eingesetzt?

MGO 100+, d.h. 100 mg MGO pro Kilo, wird bei leichten Entzündungen der Haut angewendet, wie z.B. Pickel, Akne, leichte Neurodermitis, Psoriasis, Herpes, kleinere Wunden, Warzen, Nagelpilz, Insektenstiche und Sonnenbrand.
MGO 250+ ist für die innerliche und äußerliche Anwendung bei stärkeren Infektionen geeignet, z.B. Gürtelrose, starker Lippen- oder Genitalherpes, stärkere Hautinfektionen, Husten, Bronchitis, Halsschmerzen, Nasennebenhöhlenentzündung, Karies und Parodontitis. 
MGO 400+ ist schon sehr konzentriert und wird für offene, schlecht heilende Wunden, chronische Nasennebenhöhlenentzündung und bei Magen-, Darm-, Prostata- und Blaseninfektionen eingesetzt.
MGO 550+ ist hochkonzentriert und seltener erhältlich. Er kommt bei tiefen, infizierten, nekrotischen Wunden und innerlich bei starken Entzündungen von Magen, Darm, Nasennebenhöhlen, Blase oder Prostata zur Anwendung. Er ist auch bei resistenten Keimen eine Option.

Wie wird medizinischer Manuka-Honig angewendet?

Auf kleine Wunden wird der Honig oder das Wundgel mit Finger, Wattestäbchen oder Holzspatel aufgetragen und ggf. mit einem Verband abgedeckt. Für tiefere, infizierte und größere Wunden eignen sich Fertig-Wundauflagen. Für die äußerliche Anwendung sind auch Lippenpflege (Herpes, akut und Prophylaxe), Gesichtscreme und Zahnpasta mit Manuka Honig erhältlich.
Bei Husten und Bronchitis wird der Honig in Wasser verdünnt inhaliert, in den Tee gegeben oder mit dem Teelöffel eingenommen. Bei schwereren inneren Infekten sollte man den Honig pur einnehmen und vor dem Schlucken eine Weile im Mund belassen. Medizinischer Manuka-Honig darf nicht bei Kindern unter 1 Jahr angewendet werden.