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Hühneraugen: Die Verhornung richtig behandeln

Kommentar schreiben Aktualisiert am 04. Oktober 2017

Unschön aber ungefährlich: Hühneraugen entstehen an Stellen, auf die großer Druck oder Reibung wirkt. Oft ist das falsche Schuhwerk die Ursache für die Hornhautverdickung. Erfahren Sie hier, wie ein Hühnerauge entsteht, wie es behandelt werden kann und welche Hausmittel wirksam sind.  Als Hühnerauge (Clavus) bezeichnen Mediziner eine lokale Verdickung der Hornhaut. Durch eine dauerhafte Druckbelastung oder zu große Reibung wird die Haut zunächst gereizt und produziert vermehrt Horn, um den Druck abzufangen und zu reduzieren. Die Folge: Eine Schwiele entsteht. Diese verdickt zunehmend und die Verhornung wächst keilförmig in tiefere Hautschichten. Auch eine Fehlstellung der Knochen kann zu vermehrtem Druck und so zu einem Hühnerauge führen. Trockene und rissige Haut ist ein weiterer Risikofaktor. Am häufigsten kommen Hühneraugen an den Füßen vor. Sowohl an den Sohlen als auch an den Zehen oder den Seiten der Füße treten Hühneraugen auf. Grund hierfür ist meist das falsche Schuhwerk. Zu enge oder hohe Schuhe üben meist unangenehmen Druck auf die Füße aus und verursachen so die Verhornung an den Druckstellen. Deshalb sind Frauen auch häufiger von Clavi betroffen als Männer. Doch auch an den Händen und Fingern können Hühneraugen vorkommen. Wer durch exzessives Schreiben mit einem Stift viel Druck auf den Mittelfinger ausübt, kann hier ein Hühnerauge verursachen. Auch das Bedienen einer Maschine oder einer Spielekonsole können zu den Hautveränderungen führen.

Unterschied Hühnerauge und Warze

Ein Hühnerauge ist meist eine kreisrunde Verhornung, die keilförmig in die Tiefe wächst. Auf der Oberfläche ist der Hornkeil als gelblicher Punkt zu erkennen. Die Optik eines Clavus erinnert an das Auge eines Vogels – daher stammt der Name. Hühneraugen sind allerdings auch als Horn- oder Krähenauge bekannt. Der lateinische Name „Clavus“ bedeutet so viel wie „Nagel“. Manche Warzenarten sehen einem Hühnerauge sehr ähnlich. Plantarwarzen kommen meist an den Füßen vor. Sie sind allerdings flacher als Hühneraugen und gehen noch mehr in die Tiefe. Bei Dornwarzen kann es ähnlich wie beim Clavus zur Bildung eines Hornkeils kommen. In ihrer Mitte finden sich meist kleine blaue Punkte, die aus geronnenem Blut entstehen. Die Ursache für Warzen liegt allerdings in einer Infektion mit den Humanen Papillomaviren (HPV). Daher sind Warzen ansteckend – Hühneraugen nicht.

Verschiedene Arten von Hühneraugen

Doch auch unter den Hühneraugen gibt es Differenzierungen. Sie können optisch verschieden sein und auch die Behandlung ist gegebenenfalls eine andere. Man unterteilt:

  • Clavus durus: Hühnerauge mit einem harten Hornhautkern
  • Clavus mollis: Hühnerauge mit einem weichen und eher flachen Kern (oft in den Zehenzwischenräumen)
  • Clavus vascularis: Hühnerauge mit kleinen Blutgefäßen
  • Clavus neurovascularis: Hühnerauge mit Nerven und Blutgefäßen (sehr schmerzhaft)
  • Clavus subungualis: Hühnerauge unter einem Nagel
  • Clavus neurofibrosum: großflächiges Hühnerauge (Fußballen und –sohle sind meist betroffen)
  • Clavus papillaris: Hühnerauge mit Flüssigkeitseinlagerung in der Mitte (weißer Rand begrenzt das Hühnerauge)
  • Clavus miliaris: nicht tiefgehende Verhornung an Stellen, die keinem Druck ausgesetzt sind; daher auch Pseudohühnerauge genannt

Symptome des Hühnerauges: Schmerzen unter Belastung möglich

Je nach Art des Hühnerauges treten verschiedene Symptome auf. Reicht ein Hühnerauge in tiefe Hautschichten und tangiert Nervenbahnen, kann der Druck auf die verhornte Stelle zu starken Schmerzen führen. Der Fuß kann unter Umständen nicht mehr belastet werden. Um den Kern des Hühnerauges kann sich Flüssigkeit ansammeln (Ödem) oder das Gewebe verändern. Entzündungen können daher eine unangenehme Begleiterscheinung des Clavus sein. Drückt ein tief reichendes Hühnerauge auf eine Gelenkkapsel oder die Knochenhaut, kann es zu Verwachsungen und Knochenhautentzündungen kommen. Wird ein Hühnerauge aufgekratzt oder bekommt es Risse, können leicht Keime in den Organismus eindringen und Entzündungen verursachen.

Fußfehlstellungen begünstigen Hühneraugen

Neben unpassendem Schuhwerk können auch Fehlstellungen der Füße zu einem vermehrten Druck auf die Haut und so zu Hühneraugen führen.  Wer unter einem Hallux valgus (Deformation der großen Zehe), einer Hammerzehe oder knöchernen Auswüchsen an den Füßen leidet, ist gefährdet Hühneraugen zu entwickeln. Oft helfen orthopädische Einlagen dabei den Druck zu verringern und so die Verhornung der Haut zu verhindern. Auch Diabetiker sind vermehrt von Hühneraugen betroffen. Da sie unter Umständen eine verminderte Schmerzwahrnehmung im Bereich der Füße haben, bemerken sie schmerzende Schwielen erst sehr spät und Hühneraugen können sich leicht entwickeln. Menschen, die an Diabetes mellitus leiden, sollten daher regelmäßig ihre Füße untersuchen oder eine medizinische Fußpflege in Anspruch nehmen.

Behandlung eines Hühnerauges: Entfernung der Hornhaut

Wer ein Hühnerauge behandeln will muss zunächst die genaue Ursache feststellen und auslöschen. Sind zu enge oder spitze Schuhe der Grund für die Verhornung, sollten Sie vermehrt flache und breite Schuhe in der richtigen Größe tragen. Wird die Ursache nicht behoben, kommt es vermutlich immer wieder zu einer Wucherung an derselben Stelle. In gewissem Maß kann ein Clavus eigenständig behandelt werden. Liegt keine schmerzhafte Veränderung der Haut vor, kann die Hornschicht nach und nach abgetragen werden. Dazu täglich ein warmes Fußbad nehmen und die Haut aufweichen lassen. Im Anschluss kann ein Bimsstein eingesetzt werden, um die verhornte Haut nach und nach abzutragen. Nach der Behandlung sollte einen rückfettende Creme aufgetragen werden, die die Haut geschmeidig hält und ein Austrocknen verhindern. Diese Prozedur solange wiederholen, bis das Hühnerauge komplett abgetragen ist.

 

1. Nagelpilz 0,5 l Mundwasser 0,5 l Essig 1 l Wasser Mische alle Bestandteile in einer Schüssel, die groß genug ist, dass du darin ein Fußbad nehmen kannst. Die Mixtur desinfiziert und tötet Bakterien sowie Keime unter den Fußnägeln ab. 2. Hühneraugen 1 halbe Zwiebel 250 ml Essig 1 elastische Binde Du halbierst kurz vor dem Zubettgehen eine Zwiebel und legst eine Hälfte 30 Minuten in Essig ein. Dann befestigst du sie mithilfe der Binde auf dem Hühnerauge. Für besseren Halt ziehst du eine Socke über den Fuß. Diese Prozedur sollte das Hühnerauge aufweichen und ablösen. 3. Fußpilz Honig Dies ist die unkomplizierteste, aber auch die schmierigste Angelegenheit: Honig hemmt Entzündungen und wirkt antimikrobiell.

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Hausmittel können gegen Hühneraugen helfen

Wer dem Erfolg etwas auf die Sprünge helfen will kann einige einfach Hausmittel versuchen. Es kann helfen bis zu fünf Aspirintabletten (Wirkstoff: Salicylsäure) mit einem Mörser zu zerkleinern und mit einem Teelöffel Wasser zu einem Brei anzurühren. Dieser Brei wird auf das Hühnerauge aufgetragen, der Fuß in ein warmes Handtuch oder eine warme Mullbinde gewickelt. Nach 15 Minuten ist die Haut weich und aufgequollen und das Hühnerauge kann herausgelöst werden. Hier ist es allerdings wichtig, nur die Verhornte Hautstelle einzureiben, da der Wirkstoff die gesunde Haut schädigen kann. Als Fußbad eignet sich hervorragend frisch aufgebrühter Kamillentee. Dazu den Tee kochen und etwas abkühlen lassen. Anschließend die Füße (oder auch Hände, wenn das Hühnerauge an einem Finger sitzt) für eine Viertelstunde im Tee baden. Kamille wirkt entzündungshemmend und das warme Wasser weicht die verhornte Haut auf. Anschließend kann mit dem Bimsstein die Hornhaut abgetragen werden. Bei der eigenständigen Behandlung eines Hühnerauges sollte niemals ein scharfer oder spitzer Gegenstand zum Einsatz kommen. Es können tiefgehende Verletzungen und daraus resultierende Entzündungen entstehen.

Mittel aus der Apotheke: Pflaster gegen Hühnerauge

Wirken die Hausmittel nicht wie gewünscht, können Präparate in der Apotheke erworben werden. Spezielle Hühneraugenpflaster werden auf der betroffenen Stelle angebracht und für mehrere Tage (je nach Präparat; Packungsbeilage beachten!) getragen. Sie enthalten meist den Wirkstoff Salicylsäure, der die Haut aufweicht. Die medikamentöse Aufweichung der Haut ist auch durch eine Tinktur, Lösung oder Salbe möglich. Der Hausarzt oder der Apotheker können geeignete Präparate empfehlen. Im Anschluss an die Behandlung kann das Hühnerauge leicht herausgelöst und entfernt werden. Zum Schutz der gesunden Haut um das Hühnerauge herum kann eine Fettsalbe zum Einsatz kommen. Sie schützt das gesunde Gewebe vor den Wirkstoffen.

Professionelle Behandlung: Der Dermatologe oder der Podologe sind die Ansprechpartner

Bei schmerzhaften Hühneraugen und wenn die Hausmittel und die Präparate aus der Apotheke keine Wirkung gezeigt haben ist der Gang zum Arzt notwendig. Der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner und kann den Betroffenen an einen geeigneten Spezialisten überweisen. Sehr tief eingewachsene Hühneraugen können unter Umständen operativ entfern werden. In den meisten Fällen ist allerdings eine Entfernung mit der Fräse oder dem Skalpell ausreichend. Auch ein Podologe (medizinischer Fußpfleger) kann Hühneraugen fachmännisch entfernen. Er fertigt zudem individuelle Schuheinlagen an, die den Druck von der betroffenen Stelle nehmen und so die erneute Bildung eines Hühnerauges verhindern.

Behandlung bei Kindern: Arztbesuch ist wichtig

Treten bei Kindern Hühneraugen auf, sollte lieber ein Arzt aufgesucht werden. Ihre Haut ist sehr sensibel und leicht angreifbar. Das manuelle Abschaben oder –raspeln nach einem Fußbad sollte nur sehr vorsichtig probiert werden. Mediziner raten von einer Behandlung mit Salicylsäure ab. Der Kinderarzt kann ein Hühnerauge am besten beurteilen und empfehlen, welche Behandlung angebracht ist.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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