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Warzen: Ursachen und Formen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 14. Januar 2019

Oft sind sie nur ein Schönheitsmakel, manchmal entwickeln sie sich zu einem gesundheitlichen Problem: Warzen. Von einem Virus verursacht befallen sie unsere Hände, Füße, das Gesicht oder den Genitalbereich. Zwischen den verschiedenen Typen gibt es allerdings gravierende Unterschiede. Lesen Sie in unserer Warzen-Serie, wie Warzen entstehen, was es für unterschiedliche Arten gibt, wie sie sich äußern und wie man gegen sie vorgehen kann. Teil 1: Ursachen und verschiedene Formen.

Viele kennen sie als lästige Veränderung der Haut an Händen oder Füßen: die Warze (Verruca). Dabei handelt es sich um eine meist gutartige Hautveränderung. Die meisten Warzen-Arten werden von den sogenannten Humanen Papilloma-Viren (HPV) ausgelöst. Übertragen werden die Viren durch direkten Kontakt mit einer Warze oder über Schmierinfektionen, ähnlich wie bei einem Fußpilz.

Wie sich Warzen verbreiten

Ob im Schwimmbad, in Turnhallen, im Fitnessstudio oder auch in Hotels laufen viele Menschen barfuß oder nutzen dieselben Handtücher, Bademäntel oder Schuhe. Dabei verliert man unzählige Hautschüppchen. Sind diese Schüppchen mit dem HP-Virus infiziert und kommen mit anderer Haut in Kontakt, besteht das Risiko einer Infektion. Weist dann die Haut der Kontaktperson minimale Verletzungen oder Risse auf, kann das Virus in den Körper eindringen. Normalerweise bietet die Haut ausreichenden Schutz vor solchen Infektionen. Auch ein geschwächtes Immunsystem bietet eine Angriffsfläche für die Erreger. Kinder und Jugendliche leiden häufiger an Warzen als Erwachsene, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.

Befindet sich das Papillom-Virus im Körper können Warzen ausbrechen – auch Jahre nach der Infektion. Es gibt etwa 100 verschiedene Arten von HPV.

HPV Warzen-Arten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Warzen auf dem Epithel (der obersten Hautschicht) und Warzen auf Schleimhäuten. Zu den häufigsten Arten gehören die Verrucae vulgaris, die gemeine Warze. Dabei handelt es sich um die typische, stecknadel- bis erbsengroße, Wucherung, meist an Händen, Fingern und Gesicht. Im Verlauf kann die Warze an Größe zulegen, also wuchern.

 

Eine andere Form der Warzen sind Fußsohlen-Warzen. Dazu zählen unter anderem Mosaik- und Dornwarzen. Bei diesen HP-Viren kann es einige Monate von Infektion bis Ausbruch dauern.

Bei Dornwarzen handelt es sich um sehr tief gehende Hautveränderungen, die an der Oberfläche stark verhornen können. Durch Einblutungen entstehen in ihrer Mitte kleine schwarze Pünktchen, durch die sie von einfachen Hornschwielen zu unterscheiden sind. Durch Druck auf die Warze können etwa beim Laufen Schmerzen entstehen, da die Warze mitunter bis zum Knochen wächst.

Mosaikwarzen wachsen statt in die Tiefe eher in die Breite. Sie sind sehr flach und können eine große Fläche an der Fußsohle einnehmen. In der Regel geht die Mosaikwarze nicht mit Schmerzen einher.

 

Meistens treten plötzlich Flachwarzen (Verrucae planae juveniles) auf. Am ehesten sind Hände, Arme, Hals und Gesicht von den flachen, glatten Veränderungen betroffen. Diese Wucherungen sind hautfarben und stecknadelkopfgroß. Die Betroffenen sind meist Jugendliche oder Kinder, daher stammt der Namenszusatz juveniles. Die Warze heilt häufig von alleine wieder ab.

 

Auch Genitalwarzen, oder Feigwarzen genannt, werden durch das Humane Papillom-Virus ausgelöst. Hier findet die Übertragung meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr statt. Die Warzen treten folglich an den männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen und dem After auf. Sie haben anfangs eine geringe Größe von wenigen Millimetern, können allerdings wuchern. Sie sind meistens weißlich oder fleischfarben. Langanhaltender Warzenbefall am Gebärmutterhals kann Gebärmutterhalskrebs begünstigen.

Andere Auslöser

Eine Warzen-Art wird von einem Virus der Pocken-Viren ausgelöst, die sogenannten Dellenwarzen (Mollusken). Sie können am ganzen Körper auftreten, sind etwa erbsengroß, hellrot und knotenartig. In der Mitte der glatten Oberfläche befindet sich eine kleine Delle. Drückt man auf die Warze, tritt ein Sekret aus, das den Virus enthält.

 

Ab dem 50. Lebensjahr können häufiger Warzen auftreten, die sogenannten Alterswarzen. Dabei handelt es sich um unbedenkliche Hautveränderungen, die vermutlich durch intensive UV- oder Sonnenstrahlung begünstigt werden. Die genaue Ursache ist noch unklar. Sie sind meistens hellbraun bis schwarz und treten vor allem an Stellen auf, die jahrelang der Sonne ausgesetzt waren, also Arme, Handrücken, Fußrücken, Gesicht oder Glatze. Diese Warzen sind nicht ansteckend, da sie nicht durch eine Virusinfektion hervorgerufen werden.

Der Arzt kann differenzieren

Wenn Sie bei sich Hautveränderungen feststellen, kann der Gang zum Hautarzt Klarheit bringen. Hier kann festgestellt werden, ob es sich um eine ungefährliche Warze handelt oder ob eine andere Krankheit zugrunde liegt. Bei Genitalwarzen muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Da das HPV in vielen Fällen Auslöser von Gebärmutterhalskrebs ist, sollten Gewebeveränderungen im Intimbereich umgehend untersucht werden.

Wenn man häufiger unter Warzen leidet, kann man die Diagnose in den meisten Fällen selbst stellen und die Veränderung mit einem Mittel aus der Apotheke bekämpfen. Kommt es dennoch zu Komplikationen, wie unnormale Vergrößerung, Blutungen oder einem starken Juckreiz der Warze, sollte ein Mediziner aufgesucht werden.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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