Theophyllin ist individuell nach Wirkung zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst anhand des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllinmenge im Blut) ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 8-20 Mikrogramm/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.
Zur Bestimmung der Anfangsdosis ist eine Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen. Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird. Für Erwachsene beträgt die tägliche Erhaltungsdosis von Theophyllin ca. 11-13 mg je kg Körpergewicht.
Kinder ab 6 Monaten sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus von Theophyllin. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten und bei älteren Patienten (ab 60. Lebensjahr) die Theophyllinausscheidung verlangsamt.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Serumspiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Grippe), im höherem Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen, und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllinausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutz-Impfung berichtet worden, so dass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte.
Soweit nicht anders verordnet, sind je nach Lebensalter folgende Erhaltungsdosierungen zu empfehlen:
- Kinder 6-8 Jahre (20-25 kg Körpergewicht): 24 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht am Tag
- Kinder 8-12 Jahre (25-40 kg Körpergewicht): 20 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht am Tag
- Kinder 12-16 Jahre (40-60 kg Körpergewicht): 18 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht am Tag
- Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene Nichtraucher (60 - 70 kg Körpergewicht): 11-13 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht am Tag - Raucher (60 - 70 kg Körpergewicht): 18 mg Theophyllin pro kg Körpergewicht am Tag
Wird von einem nicht retardierten auf ein retardiertes Theophyllin-Präparat gewechselt, so ist zu beachten, dass die angegebene Tagesdosis evtl. reduziert werden kann.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
- Kinder 6-8 Jahre: 480-600 mg Theophyllin täglich (2 - 3 Kapseln täglich)
- Kinder 8-12 Jahre: 500-800 mg Theophyllin täglich (2 - 4 Kapseln täglich)
- Kinder 12-16 Jahre: 720 - 1080 mg Theophyllin täglich (3 - 4 Kapseln täglich)
- Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene Nichtraucher: 660 - 910 mg Theophyllin täglich (3 - 4 Kapseln täglich) - Raucher: 1080 - 1260 mg Theophyllin täglich (5 - 6 Kapseln täglich)
Wenn Sie mehr als 800 mg (4 Kapseln) einnehmen müssen, kann Ihr Arzt Ihnen auch besser geeignete Arzneizubereitungen mit höherer Wirkstärke verordnen. Bitte sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Behandlungsdauer:
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt. Nehmen Sie das Arzneimittel stets nur in Absprache und auf Anraten des Arztes ein.
Überdosierung:
Sollte es zu Überdosierungserscheinungen kommen, so sollte nach Anordnung des Arztes je nach Schweregrad die nächste Dosis ausgelassen oder um 50% vermindert werden. In jedem Falle sollte der behandelnde Arzt zur Überprüfung der Behandlung aufgesucht werden.
Bei Überdosierung mit Theophyllin treten bei Theophyllin-Blutspiegeln zwischen 20 und 25 Mikrogramm/ml in der Regel die bekannten Theophyllin-Nebenwirkungen (u.a. Magen-Darm-Beschwerden, zentralnervöse Erregbarkeit, Herzrhythmusstörungen) mit gesteigerter Intensität auf.
Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 Mikrogramm/ml, können schwerwiegende Funktionsstörungen des Herzens oder des Gehirns, z.B. Krampfanfälle oder schwere Herzrhythmusstörungen sowie Herz-Kreislauf-Versagen auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten. Bei einer Vergiftung mit einem Theophyllinpräparat mit verzögerter Wirkstofffreisetzung können die Zeichen einer Vergiftung verzögert auftreten. Insbesondere Kinder reagieren empfindlich auf Theophyllinüberdosierungen.
Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten BlutspiegelKonzentrationen möglich.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen. Dieser sollte geeignete Maßnahmen ergreifen.
Vergessene Einnahme:
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Menge ein, sondern halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt und führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort.
Therapieabbruch:
Bei Unterbrechen oder plötzlicher Beendigung der Einnahme (Absetzen) ist der Arzt unverzüglich zu informieren, da die Gefahr einer unzureichenden Behandlung Ihrer Erkrankung besteht.