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Sitzbadewannen

Sitzbadewannen

Wissenswertes zu Sitzbadewannen

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Sitzbadewannen sind ideal zur Reinigung und Behandlung der Anal- und Genitalregion. Anwendungsbereiche sind neben der Intimpflege Hämorrhoiden, Analfissuren, Herpes genitalis, Scheideninfektionen und die Nachbehandlung von Operationen.

Medizinische Wirkung zeigen die jeweilige Wassertemperatur und die Badezusätze. Sitzbadewannen sind auch praktisch zum Baden von Kindern oder als Bademöglichkeit an Orten, an denen es keine Wannen gibt, z.B. beim Campen oder auf Berghütten. Sitzbadewannen haben den Vorteil, dass deutlich weniger Wasser verbraucht wird als bei einem Vollbad. Das ist besonders bei der therapeutischen Notwendigkeit, den Unterleib häufig zu baden, ein wichtiges Argument. Neben Kunststoff-Sitzbadewannen bieten auch Bidet-Einsätze auf dem Toilettensitz die Möglichkeit, ein Sitzbad zu nehmen.

Was ist ein Sitzbad?

Ein Sitzbad ist ein Verfahren der Balneotherapie (Bäderheilkunde) und Hydrotherapie. Ziel ist die schonende und sorgfältige Reinigung der Anal- und Genitalregion und ihre Behandlung mit in Wasser gelösten Wirkstoffen. Der untere Teil des Körpers ist ab dem Bauchnabel nach unten und bis zum oberen Teil der Oberschenkel mit Wasser bedeckt.

Wie wird es durchgeführt?

Ein Sitzbad wird warm, kalt oder mit ansteigender Temperatur genommen. Das warme Sitzbad hat ca. 37 Grad. Das ansteigende Bad beginnt mit 36 Grad. Durch portionsweise Zugabe von heißem Wasser wird es auf je nach Verträglichkeit 39-42 Grad erhitzt. Es hilft ergänzend neben der ärztlichen Betreuung bei Blasen- und Nierenentzündungen und wirkt vorbeugend nach Unterkühlung und Durchnässung, insbesondere bei Anfälligkeit zu Harnwegsinfekten. Die Dauer eines warmen Sitzbades liegt bei 15-20 Minuten.
Sitzbäder bei Hämorrhoiden oder Analfissuren sollten dagegen Körpertemperatur haben und nur 3-5 Minuten lang durchgeführt werden. Neben dem Badezusatz keine alkalischen Seifen oder Duschlotionen verwenden! Sie stören die Wirkung der Pflanzenextrakte und reizen die empfindliche Haut. Wenn schon, dann ist eine pH-neutrale Waschlotion geeignet. Bei Hämorrhoiden nach dem Bad die Haut im Analbereich nur leicht trocken tupfen. Nicht reiben!
Kalte Sitzbäder werden anfangs nur 6-10 Sekunden, nach 1-2 Wochen 10-20 Sekunden durchgeführt. Die Temperatur liegt bei 18 Grad. Sie sind angezeigt bei Kopfschmerzen, um das Blut abzuleiten, und zur Stärkung der Unterleibsorgane bei Gebärmuttersenkung und Menstruationsbeschwerden. Außerdem lindern sie Wechseljahresbeschwerden und Schlafstörungen. Nach dem kurzen Tauchbad nicht abtrocknen, außer die Körperhaare, und für Aufwärmung sorgen, z.B. durch Bewegung oder 30 Minuten Ruhen im Bett. Kalte Sitzbäder werden höchstens 2-3-mal wöchentlich genommen. Nach 4 Wochen eine Pause einlegen!
Während eines Sitzbades sollten das Badezimmer gut geheizt und Oberkörper und Füße warm gehalten werden.

Was sind die Anwendungsbereiche für ein Sitzbad?

Warme Sitzbäder sind angezeigt bei

  • Hämorrhoiden zur Reinigung, Förderung des Heilungsprozesses und nach Operationen
  • Einrissen der Haut und Schleimhaut des Afters (Analfissuren)
  • Entzündungen im Anal- und Genitalbereich, z.B. der Scheide oder der Vorhaut
  • Blasenentzündungen, besonders bei Schmerzen und Harnverhalt (begleitend neben der ärztlichen Behandlung)
  • Juckreiz im Anal- und Genitalbereich
  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Menstruationsschmerzen
  • Windeldermatitis oder Windelsoor (Pilz) bei Kindern
  • zur Intimhygiene

Ansteigende Sitzbäder eignen sich bei

Welche Badezusätze werden verwendet?

Kamille wirkt entzündungshemmend, desinfizierend, wundheilungsfördernd und beruhigend. Juckreiz und Brennen werden gelindert. Intensiv wirken Tinkturen, es kann aber auch konzentrierter Tee aus Kamillenblüten aus der Apotheke (keine Supermarkt-Teebeutel!) hinzugegeben werden. Eichenrinde hat einen hohen Anteil an Gerbstoffen. Sie wirken zusammenziehend, gewebeverdichtend, entzündungshemmend und juckreizstillend – ein idealer Badezusatz bei Hämorrhoiden und Analfissuren. Dasselbe gilt für Hamamelis und schwarzer Tee. Teebaumöl hat eine starke antiseptische Wirkung und hilft gegen jede Form von Entzündung. Schwefel- und Salzsitzbäder eignen sich bei chronischen Hautentzündungen, Schuppenflechte und Neurodermitis. Kleie-Badezusätze helfen gegen Juckreiz. Der Extrakt von weißen Taubnesselblüten hat einen zusammenziehenden und entzündungshemmenden Effekt, der sich besonders bei Scheidenentzündungen mit viel Ausfluss bewährt hat. Zedernholz wirkt antiseptisch und krampflösend. Seine Einsatzbereiche sind Infekte von Blasen und Nieren, Hautausschläge, unreine und schuppige Haut. Kaliumpermanganat wird gegen Infekte, z.B. bei Windeldermatitis eingesetzt.

Welche Möglichkeiten gibt es, ein Sitzbad zu nehmen?

Am praktischsten ist eine Sitzbadewanne. Eine weitere Möglichkeit ist ein Bidet ähnlicher Aufsatz für den Toilettendeckel. Das Wasser kann ohne Probleme nach dem Bad direkt in die Toilette geschüttet werden. Es kann auch kein Wasser überlaufen. Die Bidet-Aufsätze sind in Kunststoff, verschiedenen Farben und auch aufblasbar aus Gummi mit und ohne Pumpe erhältlich.
Unbequemer und mit größerem Wasserbedarf, aber auch möglich ist ein Sitzbad in der Badewanne. Das Wasser ist nur so hoch, dass der Bauchnabel noch abgedeckt ist. Man lehnt sich mit dem Rücken an eine Seitenwand der Wanne und legt die Beine auf den gegenüberliegenden Wannenrand oder sitzt ganz normal in der Wanne, lehnt sich hinten an und lagert die Beine auf einen Duschstuhl.

Wann darf ein Sitzbad nicht durchgeführt werden? 

Bei Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, ausgeprägter Arteriosklerose, schweren fieberhaften und infektiösen Erkrankungen, akuten und größeren Hautverletzungen, Krampfadern oder Beschwerden des Venensystems in der Vorgeschichte sind Sitzbäder, insbesondere ansteigende Sitzbäder kontraindiziert. Auch in der Schwangerschaft sollte auf heiße und ansteigende Bäder jeder Art verzichtet werden, um Blutandrang im Unterleib zu vermeiden.
Bei kleinen Kindern, älteren Menschen, niedrigem Blutdruck und der Tendenz zu Schwindel ist die Wassertemperatur nicht zu hoch zu wählen. Sonst wird der Kreislauf zu sehr belastet.
Kalte Sitzbäder sollten bei kalten Füßen, akuten Blasen- und Nierenerkrankungen, Gefäßkrämpfen in den Beinen, bei Durchfall, Entzündungen und Blutungen im Unterleib und Darm nicht durchgeführt werden.