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Seltene Krankheiten: die „Waisenkinder“ unter den Erkrankungen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 27. April 2022

Es gibt viele Krankheiten, die weit verbreitet, sehr gut bekannt und weitgehend therapierbar sind – man denke nur an die Grippe oder andere Infektionskrankheiten, an Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auch Krebs. An einem Großteil dieser Krankheiten wird dauerhaft geforscht, diese Forschung bringt immer wieder neue Medikamente und Therapieansätze hervor.

Daneben aber gibt es auch eine Vielzahl an Erkrankungen, die kaum jemand kennt und an denen nur vergleichsweise wenige Menschen leiden. Man nennt sie „Seltene Erkrankungen“, englisch „Rare Diseases“ oder „Orphan Diseases“. Was es mit diesen Krankheiten auf sich hat, warum ihre Erforschung und Behandlung so schwierig ist und vor welche Herausforderungen sie die Betroffenen stellen, haben wir im Folgenden zusammengefasst.

 

 

Was versteht man unter „seltenen Erkrankungen“?

Ganz unterschiedliche Krankheitsbilder sind es, die man unter dem Oberbegriff „Seltene Erkrankungen“ aufführen kann. Eine Krankheit fällt dann unter diese Kategorie, wenn sie nicht mehr als eine bestimmte, eher geringe Anzahl von Menschen betrifft. Innerhalb der Europäischen Union gilt: Um eine „seltene Erkrankung“ handelt es sich, wenn nicht mehr als eine von 2.000 Personen daran leidet. Das hört sich erst einmal vergleichsweise wenig an, vor allem wenn man diese Zahl mit der Anzahl der Betroffenen von weit verbreiteten Übeln wie den sogenannten „Volkskrankheiten“ direkt vergleicht: So sind etwa 170 von 2.000 Menschen in der EU an Typ-2-Diabetes erkrankt.

Bedenkt man aber, dass laut offizieller Zahlen weltweit über 300 Millionen, in den Ländern der Europäischen Union rund 30 Millionen und in Deutschland immerhin vier Millionen Menschen von einer dieser Krankheiten betroffen sind1, dann liest sich das schon anders – und macht betroffen. Allein in unserem Land müssen also vier Millionen Kinder, Frauen und Männer mit einer gravierenden Erkrankung leben, die ihre Lebensqualität teils massiv einschränkt – das sind vier Millionen schwere Schicksale. Und das ist alles andere als eine Kleinigkeit.

Dennoch – in der Relation sind es eben wirklich seltene Erkrankungen, die deshalb auch als „Waisen“ (englisch „Orphans“) bezeichnet werden, also „Orphan Diseases“. Man kennt derzeit rund 8.000 Krankheiten, die in diese Kategorie eingeordnet werden können; regelmäßig kommen neu erkannte dazu. Manche davon sind so selten, dass weltweit nur ganz wenige Menschen an ihnen leiden. Gut zu wissen ist allerdings, dass eine Krankheit, die in einer bestimmten Region als selten gilt, in anderen Gegenden der Welt durchaus häufig auftreten kann. Außerdem gibt es global sehr verbreitete Krankheiten, die manchmal in sehr seltenen Unterformen vorkommen, die dann wiederum als „seltene Erkrankung“ eingestuft werden.

 

Wie lassen sich seltene Erkrankungen charakterisieren?

Den „Orphan Diseases“ ist gemeinsam, dass sie meist angeboren, also genetische Störungen sind. Ein sehr bekanntes Beispiel ist die Mukoviszidose, bei der ein Fehler im Erbgut dafür sorgt, dass die Körperflüssigkeiten wie z. B. der Bronchialschleim besonders zäh sind. So kommt es in den betroffenen Organen zu chronischen Entzündungen. Fast alle genetischen Störungen fallen unter die Kategorie der seltenen Krankheiten, daneben zählt man zu diesen aber auch nicht angeborene Krankheiten wie etwa seltene Autoimmun-Störungen (z. B. Lupus erythematodes), bestimmte Infektionskrankheiten (darunter die Tuberkulose) und seltene Krebsformen (z. B. Knochenkrebs), die sich erst im Laufe eines Lebens entwickeln und nur zum Teil durch Vererbung erklärt werden können.

Bei den „Orphan Diseases“ handelt es sich um ernste, oft chronische, fortschreitende und schwer verlaufende Krankheiten, die häufig das Leben der Betroffenen bedrohen. Zudem sind in den meisten Fällen die Ursachen noch nicht geklärt; heilbar oder gut therapierbar sind nur wenige von ihnen. Häufig treten erste Symptome einer seltenen Erkrankung schon bei Neugeborenen oder kleinen Kindern auf, wie beispielsweise bei der Neurofibromatose oder dem sogenannten Rett-Syndrom. Nicht wenige Kinder, die von einer solchen Störung betroffen sind, erreichen kaum die Volljährigkeit. In mehr als der Hälfte aller Fälle zeigt sich eine solche Krankheit aber erst bei Erwachsenen, u. a. bei der Huntington-Krankheit (früher oft als „Veitstanz“ bezeichnet) oder bei der entzündlichen Magen-Darm-Erkrankung Morbus Crohn.

Wie die Krankheiten selbst, sind natürlich auch die Symptome seltener Erkrankungen höchst unterschiedlich und zu einem nicht unerheblichen Teil sehr komplex. In sehr vielen Fällen sind verschiedene Körperregionen betroffen, auch wenn die Krankheit nur ein einzelnes Organ befallen hat.

 

Welche Krankheiten zählen zu den „Orphan Diseases“?

Hier alle seltenen Erkrankungen aufzuzeigen, würde natürlich den Rahmen sprengen. Unter den am Ende des Beitrags genannten Links finden sich mehrere Adressen, bei denen gezielt nach einer bestimmten Krankheit und den entsprechenden Informationen dazu gesucht werden kann. Das Gesundheitsportal „Netdoktor“2 listet die Krankheiten von A bis Z auf. Beispielhaft seien hier nur einige der bekannteren „Orphan Diseases“ genannt:

 

  • Hämophilie („Bluter-Krankheit“)
  • Mukoviszidose
  • Reye-Syndrom
  • Creutzfeld-Jakob-Krankheit
  • Münchhausen-Syndrom
  • Guillain-Barré-Syndrom
  • Morbus Hodgkin
  • Asperger-Syndrom
  • Narkolepsie („Schlafkrankheit“)

 

Was macht seltene Erkrankungen besonders problematisch?

Die besonderen Herausforderungen, die eine seltene Erkrankung für Patienten und ihre Angehörigen, aber auch für Ärzte mit sich bringt, erklären sich eben aus ihrer Seltenheit heraus. Die medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnisse über diese Krankheiten sind lückenhaft, ebenso sind verfügbare, gut verständliche Informationen Mangelware. Allein die Diagnose ist häufig sehr schwer zu stellen, viele Betroffene haben bereits eine jahrelange „Odyssee“ von einem Arzt zum anderen hinter sich, bis sie endlich gesichert wissen, was ihnen fehlt.

Es mangelt an Spezialisten, die sich mit seltenen Erkrankungen gut auskennen, also sind natürlich auch entsprechende Praxen oder Versorgungseinrichtungen nicht eben breit gesät. Die Fachzentren, die es (zumeist in größeren Städten) gibt, sind für viele Patienten nur schwer erreichbar. Ist die Diagnose erst einmal gestellt, hapert es oft an der geeigneten Behandlung. Die für Betroffene besonders zynische Realität: Die sehr teure Forschung an Therapien lässt sich angesichts der geringen Abnehmerzahl für profitorientierte Unternehmen nur schwer vertreten; großzügige Sponsoren finden sich selten.

Die Kosten und der wissenschaftliche Aufwand von der Entdeckung eines neuen Wirkstoffs bis zu seiner Marktzulassung sind enorm hoch, der Weg zieht sich im Schnitt über zehn Jahre hin und kostet -zig Millionen, ohne dass man wissen kann, ob der therapeutische Effekt und der finanzielle Gewinn am Ende den Aufwand rechtfertigen. Auch ist vielfach eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Experten verschiedener Fachrichtungen nötig, da viele seltene Erkrankungen den gesamten Organismus eines Menschen angreifen und somit eine hochkomplexe Behandlung gefunden werden muss. Zudem fehlt es immer wieder schlichtweg an einer ausreichenden Anzahl von Patienten, die als Probanden für Studien in Frage kommen.

 

Seltene Krankheiten: die „Waisenkinder“ unter den Erkrankungen | apomio Gesundheitsblog

 

Auch die Psyche leidet schwer

Nicht zu vergessen, dass die schwer behandelbaren Krankheiten für die Betroffenen nicht nur körperliche Beschwerden mit sich bringen – viele Patienten leiden auch seelisch sehr schwer. Sie müssen schließlich nicht nur mit ihrer Krankheit selbst, mit den bereits dargestellten speziellen Problemen, vielen Ungewissheiten und dem Gefühl der Hilflosigkeit zurechtkommen.

Dazu kommt bei vielen Erkrankungen, z. B. durch äußerlich sichtbare Fehlbildungen, Einschränkungen oder Behinderungen, auch zu Stigmatisierung und sozialer Diskriminierung – nicht zuletzt wegen fehlender Aufklärung in der Bevölkerung.  Selbst engste Angehörige und Freunde sind mit der schwierigen Situation oft schlicht überfordert und ziehen sich zurück.

Nicht selten steht für Patienten auch ihre berufliche und somit wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel, in anderen Fällen kommen Betroffene nicht damit zurecht, ihre Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. Auch all die möglichen psychischen Folgen der seltenen Erkrankungen und ihrer speziellen Problematiken müssen im Rahmen einer geeigneten Therapie beachtet und behandelt werden.

 

Psychosomatiker, Simulant, Versuchskaninchen: Patienten werden oft diskriminiert

Wie nötig Betroffene Unterstützung haben, wird u. a. in einem Online-Beitrag der Organisation „Orpha-Selbsthilfe“3 deutlich, in dem eine Patientin „30 Punkte, die das Leben zusätzlich zur Krankheit zur Hölle machen können“ aufführt. Hier nur einige Auszüge daraus:

 

  • Nicht selten wird man als Betroffene/r ohne Diagnose vom behandelnden Arzt und auch von Familie, Freunden und Arbeitskollegen über Jahre als Psychosomatiker oder Simulant abgestempelt.
  • Spezielle Selbsthilfegruppen gibt es so gut wie nicht. Es gibt auch keine Bücher darüber. Selbst im Internet sucht man oft vergeblich nach Informationen. Gibt es Informationen im Internet, sind diese oft nur schwer verständlich. Ganz große Probleme haben betroffene Menschen, die intellektuell bzw. aufgrund ihrer Bildung nicht in der Lage sind, sich über ihre Erkrankung eingehend zu informieren und/oder sie zu erklären.
  • Viele Betroffene gehen ungern in Universitätskliniken, denn es kann passieren, dass man mit seiner Symptomatik wiederholt den Studenten vorgeführt wird (...).
  • Nach Jahren mit unterschiedlichen Behandlungsversuchen weiß man, wie sich ein Versuchskaninchen fühlt.
  • Einige Patienten bekommen auch unzählige Verbote, die das Leben total einschränken, wie z. B.: nicht fliegen, (...), nicht Fahrrad fahren, (...), kein Sport, (...), nicht mehr als x kg tragen usw.
  • Es kann Probleme bei der Einstufung eines Schwerbehindertengrades (GdB) geben, da kaum Erfahrungswerte vorliegen und die GdB-Liste das spezielle Problem nicht beinhaltet.
  • Falls ein Pflegegrad beantragt wird, hat der Gutachter meist keine Erfahrung mit dem speziellen Krankheitsbild.
  • Wie gehe ich mit meinen eigenen Kindern um, die – so sie gesund sind – die Krankheit vielleicht übertragen können? Wie gehe ich mit meiner eigenen Kinderplanung um? Wie gehe ich mit meinen ebenfalls betroffenen Kindern um?
  • Einige seltene Erkrankungen machen auch einsam. Das Umfeld weiß mitunter nicht damit umzugehen und wendet sich deshalb ab.
  • Auch langjährige Lebensgefährten und Ehepartner wenden sich manchmal ab. Die seltene Erkrankung (...) und nicht zuletzt auch das beschädigte Selbstwertgefühl können das Liebesleben beeinträchtigen oder ganz zum Erliegen bringen.
  • Die Frage „Bist du wieder gesund?“ mag keiner von uns hören. Wir werden nie wieder gesund sein!!!

 

Was tut die Politik?

In der Gesundheitspolitik wurden die seltenen Krankheiten über einen langen Zeitraum kaum berücksichtigt, so dass dieser medizinische Bereich lange Zeit so gut wie gar nicht vorkam. In den letzten Jahren wurden, oft schwerfällig und in kleinen Schritten, geeignete Maßnahmen ergriffen, die die Lebensqualität der Patienten verbessern helfen, etwa die Pflege oder den Bereich der begleitenden Therapien betreffend. Auf den hohen Forschungs- und Aufklärungsbedarf machen wissenschaftliche Initiativen und Patientenorganisationen unermüdlich aufmerksam.

Sie trommeln für Solidarität und gegen soziale Ausgrenzung der Betroffen und dringen auch bei der Politik darauf, die Anstrengungen in der Forschung weiter zu verstärken. Dies scheint so langsam Früchte zu tragen.

 

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Hoffnung für Betroffene: „Orphan Drugs“

Denn gerade bei der Unterstützung der Entwicklung geeigneter Arzneimittel zur Behandlung seltener Krankheiten (analog zu „Orphan Diseases“ im Fachjargon „Orphan Drugs“ genannt), ist die Politik inzwischen tätig geworden. Die Erforschung und Entwicklung dieser „Orphan Drugs“ erfolgt nicht aus Profitinteressen der Pharmaindustrie heraus, sondern wird durch den öffentlichen Bedarf angetrieben. 

Manchmal erhält den speziellen Status einer „Orphan Drug“ auch ein bereits existierendes Medikament, das ursprünglich für eine häufige Erkrankung entwickelt wurde, bei dem sich aber herausstellte, dass es sich für die Behandlung einer „Orphan Disease“ gut eignet. Das kann durchaus auch einmal ein Produkt sein, das bereits vom Markt genommen wurde, weil es seinen eigentlichen Zweck nicht erfüllt hat, jedoch – oft „zufällig“ entdeckt – therapeutisch wirksame Eigenschaften bei einer seltenen Erkrankung gezeigt hat. 

Ob ein Medikament in Europa als Orphan Drug zugelassen wird, entscheidet die EU-Kommission nach der Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Diese muss zunächst überprüfen, ob das betreffende Medikament die festgelegten Kriterien für eine Orphan Drug erfüllt.

Die Zulassungsbestimmungen sind ebenso streng wie bei allen anderen Medikamenten auch, es spielt, wie der Verband der forschenden Pharmaunternehmen (vfa)4 betont, also keine Rolle, ob ein Medikament Millionen Menschen oder nur einigen tausend hilft.

 

Anreize für die Arzneimittelentwicklung

Um den Anreiz für profitorientierte Forscher und Entwickler zu erhöhen und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung mit Orphan Drugs zu verbessern, finanziert die Politik nicht nur einige Forschungsprojekte direkt mit, sondern hat auch in vielen Teilen der Welt bürokratische und finanzielle Erleichterungen bzw. Sonderkonditionen für die entsprechende Industrie eingeführt. Diese sorgen u. a. dafür, dass bestimmte Gebühren auf dem Weg zur Zulassung entfallen oder Wettbewerbsvorteile gesichert werden. In der EU gibt es seit 1999 eine gemeinsame Richtlinie für Orphan Drugs.

 

Deutscher Aktionsplan

In Deutschland wurde 2010 ein gemeinsames Aktionsbündnis aus Bundesgesundheitsministerium, Bundesforschungsministerium, der Selbsthilfeorganisation Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) und weiteren Akteuren aus dem Gesundheitswesen ins Leben gerufen: das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit seltenen Erkrankungen (NAMSE).

Dieses versteht sich als Koordinierungs- und Kommunikationsgremium und hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, „eine bessere Patientenversorgung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen auf den Weg zu bringen“. Dies soll geschehen, indem bestehende Initiativen gebündelt, Experten vernetzt und Informationen für Ärzte und Patienten zusammengeführt werden. Auf der Grundlage der Europäischen Richtlinien wurde ein konkreter Aktionsplan aufgelegt. Er sieht Maßnahmen vor, um u. a.

 

  • die Erforschung seltener Erkrankungen zu fördern,
  • mehr Zentren für seltene Erkrankungen zu schaffen,
  • ein Europäisches Referenznetzwerk (ERN) zur Erleichterung von Diagnose und Therapie zu knüpfen,
  • mehr Orphan Drugs zu entwickeln,
  • die Informationen für Behandler und Betroffene zu verbessern,
  • die Bedingungen für Hersteller weiter zu verbessern.

 

Initiativen der Politik zeigen Wirkung

Nach Angaben des vfa und des Bundesgesundheitsministeriums5 haben solche Initiativen bereits Erfolge hervorgebracht. Demnach sind Stand April 2021 in der EU 125 Arzneimittel als Orphan Drug zugelassen, 52 Medikamenten wurde lt. vfa ihr früherer bzw. abgelaufener Orphan Drug-Status zurückgegeben. Zahlreiche weitere potenzielle Medikamente befinden sich, so der vfa, derzeit in der klinischen Studienphase.

Generell lässt sich wohl festhalten, dass – bei allen Lücken, die nach wie vor bestehen und vor allem den Betroffenen weiter schwer zu schaffen machen – die Wissenschaft schon heute weit mehr Antworten auf Fragen zu seltenen Erkrankungen geben kann als noch vor wenigen Jahrzehnten. Einige seltene Erkrankungen sind inzwischen recht gut erforscht und können deutlich besser als in der Vergangenheit behandelt werden. So haben sich z. B. bei Mukoviszidose die Therapieoptionen wesentlich erweitert, die Betroffenen, die noch vor 20 Jahren eine sehr geringe Lebenserwartung hatten, können heute deutlich länger und besser leben.

Viele seltene Krankheiten lassen sich inzwischen mittels einfacher Tests diagnostizieren, bei vielen anderen hat sich das grundlegende Wissen darüber wesentlich vertieft. Dazu haben wohl vor allem neu geknüpfte Experten-Netzwerke und verstärkte politische Anstrengungen beigetragen.

 

Anlaufstellen und Informationen für Betroffene

Wer erfährt oder vermutet, dass er an einer seltenen Erkrankung leidet, der braucht so schnell wie möglich Unterstützung auf mehreren Ebenen, aber auch den Austausch mit anderen Betroffenen. Hilfe für Menschen mit seltenen Erkrankung und ihre Angehörige bieten einige Anlaufstellen, Selbsthilfegruppen und Informationsangebote. Zudem gibt es über ganz Deutschland verteilt spezielle Zentren für seltene Erkrankungen, an denen spezialisierte, gut vernetzte Ärztinnen und Ärzte arbeiten.

Auf dem Onlineportal netdoktor.de findet sich eine Tabelle mit den wichtigsten Adressen sowie eine Liste aller Behandlungszentren: https://www.netdoktor.de/krankheiten/seltene-erkrankungen/

Wer spezifische Informationen zu einer bestimmten seltenen Erkrankung sucht, findet auf der Webseite des Informationsnetzwerks Orphanet (orpha.net) ein Verzeichnis aller seltenen Krankheiten mit jeweils umfassenden Informationen.

 

Weitere hilfreiche Links zu mehr Informationen:

 

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Quellen anzeigen

Helga Boschitz
Autor: Helga Boschitz

Helga Boschitz, Jahrgang 1966, ist freie Journalistin und Texterin, lebt in Nürnberg und gehört seit Januar 2016 zum apomio.de-Team. Nach Studium und Ausbildung arbeitete sie seit Anfang der 1990er-Jahre als Magazinredakteurin und Moderatorin in Hörfunk- und Fernsehredaktionen u.a. beim Südwestrundfunk, Hessischen Rundfunk und Westdeutschen Rundfunk. Medizin- und Verbraucherthemen sind ihr aus ihrer Arbeit für das Magazin „Schrot und Korn“ sowie aus verschiedenen Tätigkeiten als Texterin vertraut.

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