Mandelmilch: Der moderne Milchersatz

Egal ob Veganer, Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten oder Fitness-Junkies: Bei immer mehr Deutschen landet statt der konventionellen Kuhmilch Mandelmilch im Einkaufswagen. Das Getränk ist gerade sowohl in der Food- als auch in der Fitness-Community im Trend. Doch was verbirgt sich hinter den hübschen Tetrapacks und den Fläschchen mit der Aufschrift Mandel-Drink und ist sie als Alternative für Milch alltagstauglich? 

Sie ist im Moment eines der In-Getränke schlechthin: die Mandelmilch. Das Geschäft boomt, der Umsatz der Produkte ist im Jahr 2014 um über 40 Prozent gestiegen. Dabei sind die Preise für Milchersatz hoch. Der Liter Mandelmilch schlägt mit zwei bis über drei Euro zu Buche. Und trotzdem ist sie heiß begehrt.

Mandelmilch: vegan, glutenfrei und altbekannt

Überall wo Mandeln natürlicherweise Wachsen, ist die Mandelmilch bekannt. In Spanien, Süditalien und Portugal gab es bereits im Mittelalter Getränke mit und aus der Steinfrucht. Sie diente später den katholischen Ländern als Alternative zur fettreichen Kuhmilch während der Fastenzeit. Der aktuelle Trend, den die Mandelmilch derzeit erfährt, ist also alles andere als neu.

Doch gerade durch Hollywood-Stars und –Sternchen, Fitness-größen und soziale Medien hat das Getränk in den vergangenen Jahren einen Aufschwung erlebt. Sie ist inzwischen in den USA Europa und eben auch Deutschland aus den Supermärkten kaum noch wegzudenken. Doch woraus besteht Mandelmilch eigentlich?

Mandelmilch: Milchersatz aus Superfood

Genau genommen ist die Bezeichnung Mandelmilch falsch. In der EU dürfen Ersatzprodukte aus Getreide, Reis oder Hülsenfrüchte nicht die Bezeichnung „Milch“ tragen. Daher nennen die Hersteller ihre Produkte „Drink“. Diese Drinks bestehen hauptsächlich aus Wasser. Mandeln werden eingeweicht bis sie quellen und mit Wasser solange püriert, bis eine milchähnliche Flüssigkeit entsteht. Je nach Produkt und Marke wird die Flüssigkeit gesiebt, mit Zucker, Honig oder anderen Süßstoffen gesüßt und mit Zusatzstoffen wie Calcium, Magnesium oder Vitamine versetzt.

Durch die Zugabe ähneln viele Produkte der Kuhmilch häufig. Ob sie nun gesünder ist, da scheiden sich die Geister. Ein Glas Mandelmilch – ungesüßt – enthält weniger Kalorien als ein Glas normale Milch. Doch dafür ist auch der Eiweißgehalt im Ersatzprodukt geringer. Fest steht: Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz, Personen, die gegen Kuhmilch allergisch sind und Veganer kann Mandelmilch eine Alternative sein.

Die Inhaltsstoffe von Mandelmilch

Neben Wasser und Mandeln variieren die restlichen Inhaltsstoffe der Mandelmilch zum Teil sehr stark je nach Marke. Wer es also genau wissen will, sollte die Zutatenliste studieren. Auch der Mandelanteil kann zwischen zwei und zehn Prozent liegen. Generell gilt: Je mehr Mandeln enthalten sind, desto cremiger ist das Produkt.

Welche Variante zum Kochen oder Backen geeignet ist, muss jeder nach Geschmack für sich selbst herausfinden. Doch bei der Bandbreite an Herstellern, sollte für jeden Gaumen das richtige Produkt dabei sein.

Kochen und Backen mit Mandelmilch

Der Kuhmilchersatz eignet sich gerade zur Zubereitung von Süßspeisen ausgezeichnet. Da die Mandelmilch einen leicht süßlich-nussigen Geschmack hat, kann sie in Kuchen, Torten, Desserts oder auch im morgendlichen Kaffee verwendet werden. Zum Kochen eignet sich ungesüßte Varianten besser: Sie können mit etwas Meersalz und Gewürzen nach Wahl abgeschmeckt werden. Dann kann sie auch bei der Herstellung von hellen Soßen und ähnlichen Gerichten - wie ganz normale Milch - zum Einsatz kommen.

Do it yourself: Günstig Mandelmilch selber herstellen

Wen die hohen Preise im Supermarkt oder Reformhaus bisher von dem Kauf abgehalten haben, kann sich einfach selbst behelfen. Es gibt viele einfache Rezepte für Mandelmilch, die weder zeitaufwendig, noch teuer sind. Lediglich ein guter Mixer oder Pürierstab muss vorhanden sein.

Zwei Hände voll Mandeln (etwa 30 bis 40 Stück) über Nach mit Wasser bedecken und einweichen. Am nächsten Tag kann man (wenn gewünscht) die Schalen abziehen. Das Wasser kommt weg, die Mandeln werden im Mixer mit einem Liter Wasser zusammen gemischt und mehrere Minuten lang püriert. Es entsteht eine milchige Flüssigkeit. Wen kleine verbliebene Stückchen nicht stören kann die frische Milch sofort genießen. Man kann die Mandelmilch aber auch durch ein feines Sieb oder ein Tuch drücken – fertig ist der selbstgemachte Milchersatz.

Wem das Rezept nicht süß genug ist, der kann entweder etwas Honig, Agavendicksaft, Zucker oder auch getrocknete Datteln mit in den Mixer geben. Auch Zimt, Vanille oder Kokos machen sich gut zum Verfeinern.

Tipp: Das übrig gebliebene Mandel-Material kann getrocknet und als Mandelmehl beim Backen oder als Zusatz im Müsli verwendet werden.