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So gesund ist Kardamom

Kommentar schreiben Aktualisiert am 04. August 2017

Der Redewendung zufolge ist in der Natur für jedes Leid ein Kraut gewachsen. Das trifft auch für die krautige Pflanze Kardamom zu, welcher eine positive Wirkung bei Magenschmerzen zugeschrieben wird. Aber auch andere Leiden kann Kardamom lindern. Mehr dazu im folgenden Beitrag.

Kardamom

Kardamom gehört botanisch zur Familie der Ingwergewächse und zählt neben Safran und Vanille zu den teuersten Gewürzen der Welt. Die krautige Pflanze wächst vorwiegend in Indien und Sri Lanka und kann zwischen zwei bis drei Metern hoch werden. Besonders in der asiatischen Küche ist der Gebrauch von Kardamom als Gewürz für heiße Speisen, wie indischen Curry sehr beliebt und wird auch verwendet in Kaffee und Tee. Bekannt wurde Kardamom aufgrund seines einzigartigen Geschmacks und seiner potenzsteigernden Wirkung. Man unterscheidet: Schwarzen Kardamom und grünen Kardamom. Der schwarze Kardamom ist eher herb, rauchig und erdig schmeckend, weswegen er seine Verwendung in deftigen und pikanten Speisen, wie Lammbraten und anderen Fleischgerichten, findet. Grüner Kardamom besitzt ein würziges, süßlich-scharfes Aroma mit einem Hauch Eukalyptus und ist beliebt bei der Verwendung in süßen Backwaren, Soßen und Getränken. In der europäischen Bäckerei kommt es besonders gerne zur Weihnachtszeit zum Einsatz und verleiht weihnachtlichen Gebäcksorten, wie Lebkuchen und Weihnachtsplätzchen eine exotische Note.

Inhaltsstoffe von Kardamom

Zu den Inhaltsstoffen von Kardamom gehören:

  • ätherische Öle
  • Salicylate
  • Stigmasterol
  • Kampfer
  • Campesterol

Kardamom beruhigt den Magen

Wenn die Verdauung Probleme bereitet, kommt Kardamom häufig zum Einsatz. Schwere, fettreiche Mahlzeiten können besser verdaut werden, da Kardamom die Produktionsbildung von Sekret aus Magen, Speicheldrüsen und Galle anregt – ein unangenehmes Völlegefühl und ein aufgeblähter Blähbauch werden verhindert. Nicht verwunderlich, dass im alten Rom deshalb Kardamom als Arzneimittel nach Völlereien verordnet wurde.

Kardamom: Mehr als nur ein orientalisches Küchengewürz

Die Heilwirkung von Kardamom steckt in den Samen, umhüllt von einer derben Kapsel. Noch bevor sie völlig reifen, werden diese mühsam mit der Hand geerntet und zum Trocknen, abhängig von der Sorte, in der Sonne gelagert oder übers offene Feuer gehalten. Neben ihrer geschmacklichen Qualität hat Kardamom eine gesundheitsfördernde Wirkung. Die vielseitig heilende Kraft von Kardamom wird in der ayurverdischen und alten chinesischen Medizin häufig genutzt, um Leiden zu lindern. Seine Samenkapseln liefern ein wertvolles ätherisches Öl. Folgende positive Eigenschaften wird Kardamom zugeschrieben:

  • verdauungsfördernd
  • schleimlösend
  • entkrampfend
  • durchblutungsfördernd
  • antiviral
  • antibakteriell
  • antifungal
  • harntreibend

Eigenschaften, die unter anderem besonders bei folgenden Beschwerden zum Einsatz kommen können:

  • Spannungskopfschmerzen
  • Infektionen im Mund und Rachenraum
  • Halsschmerzen und Mandelentzündung
  • Krämpfe und Menstruationsbeschwerden
  • Nierensteine
  • Blasenentzündungen
  • Blähungen
  • Übelkeit und Erbrechen

Die Einnahme von Kardamom

Die Samen von Kardamom können gemahlen, zerschossen oder in Kapseln verwendet werden und können mit anderen Lebens- und Genussmitteln hervorragend kombiniert werden. Ein Einkaufstipp: Gemahlener Kardamom ist zwar praktisch, aber das intensive Aroma ist nur bei frischen Kardamomkapseln gegeben, weswegen der Kauf von Kardamom als Kapsel mehr zu empfehlen ist. Hierbei gilt: Je größer und grüner, desto besser!  Im Folgenden einige Anwendungsmöglichkeiten zum Ausprobieren von Kardamom:

Besser schlafen mit Milch und Kardamom

Besser schlafen lässt sich bekanntlich mit einem Glas Milch vor dem Zubettgehen, so wird es zumindest nachgesagt. Ein Glas Milch in Kombination mit Kardamom soll sogar noch besser sein. Zudem sei ein regelmäßiger Verzehr von Kardamommilch für das Gedächtnis förderlich: eine Messerspitze gemahlener Kardamom als Zugabe ist schon ausreichend.

Kardamom im Kaffee

Der Kaffeegeschmack von arabischem Kaffee wird besonders mit grünem Kardamom – egal ob als Pulver gemahlen oder als Kapsel vollständig mit aufgekocht – verfeinert, sodass dem Kaffee eine besondere und unverwechselbare Note verpasst wird und das koffeeinhaltige Getränk bekömmlicher wird.

Kardamom im Tee

Meist wird Kardamom nicht pur als Tee getrunken, sondern in Indien ein wichtiger Bestandteil des Chai-Tees. Die Basis bildet Schwarztee in Verbindung mit zahlreichen Gewürzen, allen voran Kardamom. Mit Milch, Zucker, Honig kann dieser Tee dann getrunken werden. In Indien hat übrigens jede indische Familie ihr eigenes Rezept für ihre Chai-Tees; die Menge und die verwendeten Gewürzen können hierbei sehr stark variieren. Ein weiterer Tipp für Figurbewusste ist der sogenannte Kardamom-Minz-Tee, mit köstlichem Aroma und null Kalorien. Die Zutaten für eine Person:

  • 1 Teelöffel Kardamomkapseln mit einem Mörser grob zermahlen und in 250ml Wasser aufkochen lassen
  • 4 Stiele frische Pfefferminze
  • ½ Bio-Limette, bei welcher die Schale spiralenartig abgeschält wird
  • Süßstoff

Der kochende Kardamomsud wird durch ein Sieb in eine hohe Tasse geschüttet, in welcher sich bereits die Minze und 2/3 der Limettenschalen befinden. Etwa fünf bis sieben Minuten zugedeckt ziehen lassen und bei Bedarf etwas süßen. Mit der restlichen Minze und Limettenschale kann der Tee zusätzlich garniert werden. Ein leckeres Getränk und eine attraktive Alternative zu der heißen Zitrone, bei einer Erkältung.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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