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Was passiert bei einer Dehydration? Arten, Symptome und Gegenmaßnahmen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 25. September 2018

Dehydration-Wassermangel

Egal ob in einem heißen Sommer, beim Sport oder einfach, weil wir es im Alltag vergessen: Schnell trinken wir zu wenig Wasser und es kommt zu einer leichten Dehydration. Der Beitrag erklärt, was dabei im Körper passiert, welche Ursachen ein Wassermangel haben kann und zu welchen Folgen es im schlimmsten Fall kommt.

Wasser ist unser Lebenselixier. Der menschliche Organismus benötigt Wasser, damit alle Stoffwechselprozesse einwandfrei ablaufen können. Je nach Körpergröße, Aktivität und Gewicht sollte man jeden Tag mindestens drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken, damit die Flüssigkeitsspeicher im Körper gefüllt sind. Bei der Geburt besteht der Körper aus bis zu 95% Wasser. Im Verlauf des Lebens nimmt der Flüssigkeitsanteil etwas ab. Ein Erwachsener besteht aus circa 70 Prozent Wasser – das entspricht ganzen 43 Litern.

Bei älteren Personen geht der Wasseranteil des Körpers noch einmal zurück: Etwa 60 bis 65 Prozent sind es im höheren Alter. Der Grund dafür? Die Stoffwechselprozesse verändern sich und im Alter lässt schlichtweg das Durstgefühl nach. Ältere Menschen trinken daher oft zu wenig und es kommt schnell zu einer Dehydration.

Verschiedene Arten der Dehydration

Man unterscheidet drei verschiedene Arten der Dehydration.

Bei der isotonen Dehydration fehlen dem Körper Natrium und Wasser im gleichen Maß. Natrium ist ein Mineralsalz, ein positiv geladenes Teilchen, das außerhalb der Zellen in unserem Körper vorkommt. Diese Form entsteht etwa wenn der Körper massiv Blut verliert. Sowohl Flüssigkeit als auch Mineralsalze gehen dabei verloren. Die Folge: Der Körper schleust das Wasser aus dem Inneren der Zellen nach außen.

Bei der hypotonen Dehydration ist der Salzverlust (Natrium) größer als der Wasserverlust. Das Wasser aus dem Zellzwischenraum strömt in das Innere der Zellen und bildet dort Ödeme. Eine hypotone Dehydration kann Folgen für die Nieren und das Gehirn haben.

Bei der hypertonen Dehydration fehlt es dem Körper an Flüssigkeit. Der Wasserhaushalt im Zellzwischenraum ist zu niedrig. Diese Form des Wassermangels entsteht etwa im Zuge eines diabetischen Komas oder durch einen Diabetes insipidus.

Symptome: Dehydration rechtzeitig erkennen

Ein Wassermangel macht sich meist früh bemerkbar. Je nachdem wie viel Flüssigkeit im Körper fehlt, variiert die Intensität der Symptome. Bereits bei einem Verlust von etwa 2 – 5 Prozent der Körperflüssigkeit kommt es zunächst zu

  • verstärktem Durstgefühl,
  • weniger Harndrang bis hin zum Harnverhalt,
  • Kopfschmerzen,
  • Konzentrationsproblemen,
  • trockener Haut und trockener Schleimhäute
  • und Augenringen.

Durch den Wassermangel verdickt sich das Blut und der Kreislauf funktioniert nicht mehr richtig. Fließt das Blut nicht mehr so gut, kann der Organismus nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Deshalb verursacht eine Dehydration zunächst Kopfschmerzen und häufig Konzentrationsprobleme oder eine leichte Benommenheit.

Werden die Flüssigkeitsreservoirs nicht aufgefüllt, verstärken sich meist die Symptome der Dehydration. Der Verlust von 6 – 8 Prozent des Körperwassers ist in der Regel am Erscheinungsbild zu erkennen. Die Gesichtszüge wirken fahl und die Wangen eingefallen. Die Haut verliert an Spannkraft: Zieht man die Haut vom Handrücken weg, bleibt nach dem Loslassen die Falte eine Zeit lang stehen, bevor sie sich wieder glättet. Die Schleimhäute trocknen weiter aus. Durch das dickflüssige Blut steigt der Blutdruck: Das Herz muss mehr Leistung erbringen, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten. Die feinsten Blutgefäße im Körper können nur noch schwer versorgt werden. Es wird kaum noch Urin gebildet und er ist stark eingefärbt.

Bei einer schweren Dehydration (Verlust von 9 – 12 Prozent der Körperflüssigkeit) kann es zu einem Abfall des Blutdrucks kommen. Verliert der Körper weiterhin Wasser (12 – 15 Prozent der Flüssigkeit) kann es zu einem Schock kommen. Der Kreislauf bricht zusammen oder es treten Bewusstseinsstörungen auf. Der Patient kann ins Koma fallen.

Ursachen für Wassermangel

Nicht nur wer zu wenig trinkt riskiert eine Dehydration, auch verschiedene Erkrankungen können die Beschwerden verursachen. Dazu gehören

  • Diarrhö (etwa bei einer MagenDarm-Grippe),
  • Erbrechen,
  • Infektionskrankheiten,
  • Verbrennungen auf der Haut,
  • Sepsis,
  • ein diabetisches Koma,
  • Morbus Addison (Unterfunktion der Nebennierenrinde),
  • Akutes Nierenversagen oder
  • Therapie mit Diuretika (entwässernde Medikamente).

Behandlung bei Dehydration: Flüssigkeit wieder auffüllen

Wer eine leichte Dehydration bei sich oder einer anderen Person vermutet, der sollte versuchen den Wasserhaushalt wieder aufzufüllen. Es kann reichen mehrere Gläser Wasser oder Tee in kleinen Schlucken langsam zu trinken. Vor allem an heißen Sommertagen oder nach dem Sport beugt Trinken den meisten Beschwerden vor. Um auch den Mineralstoffhaushalt aufrecht zu erhalten kann auf isotonische Sportgetränke zurückgegriffen werden. Auch leicht salzige Brühe eignet sich hervorragend, um Salz- und Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.

Treten bereits stärkere Beschwerden durch den Wassermangel auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch wenn der Patient die Flüssigkeitsaufnahm verweigert, sollten Sie ihn in ein Krankenhaus bringen. Er kann durch eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls klinische Diagnosemittel der Ursache für die Dehydration auf den Grund gehen. Liegt eine Erkrankung vor, die zu dem Wassermangel führt, muss sie vorrangig behandelt werden.

Um die Körperflüssigkeit rasch wieder aufzufüllen wird der Hausarzt eine Infusion legen. Dazu eignet sich Kochsalzlösung, oder auch eine Glukoselösung.

Hält Erbrechen oder Durchfall mehrere Tage lang an ist ein Arztbesuch um einer Dehydration vorzubeugen ebenfalls ratsam.

Dehydration mit Folgen

Wird der Körper über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend mit Wasser versorgt hat das gesundheitliche Konsequenzen. Vor allem die Nieren leiden an einem Flüssigkeitsmangel. Es können sich Nierensteine bilden. Das zieht eine zum Teil langwierige Behandlung nach sich und die Nierenfunktion kann darunter leiden.

Eine Dehydration wirkt sich auch ungünstig auf das Körpergewicht aus: Wer täglich weniger Wasser zu sich nimmt als der Körper benötigt, erschwert seinem Organismus Stoffwechselprozesse wie die Fettverbrennung. Der Stoffwechsel läuft nicht ideal ab, Schadstoffe lagern sich im Organismus an und werden nicht mehr „herausgespült“. Deshalb lautet einer der viel zitierten Diät-Ratschlägen: viel trinken.

Doch auch Blutdruck und Blutzuckerspiegel leiden bei einer Dehydration. Der Blutdruck kann sich auf Dauer krankhaft verändern und der Blutzuckerspiegel kann durch die Vermehrte Ausschüttung des Hormons Vasopressin ebenfalls ansteigen.

Zu jeder Mahlzeit ein Glas Wasser

Ärzte und Ernährungswissenschaftler raten deshalb, zu jeder Mahlzeit ein großes Glas Wasser zu trinken. An heißen Tagen und bei körperlicher Anstrengung kann der Wasserbedarf schnell ansteigen: Im Sommer oder beim Sport sollte daher immer an die nasse Erfrischung gedacht werden.

Ältere Menschen vergessen häufig zu trinken. Es ist hilfreich, wenn Angehörige, Pflegekräfte und Freunde ein Auge auf die Trinkmenge bei Senioren haben und gegebenenfalls immer wieder an das Trinken erinnern.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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