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Hilfe und Ursachen: Wenn Lebensmittel an den Zähnen schmerzen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 06. Januar 2019

Manchmal reicht etwas Süßes, wie ein Stückchen Schokolade, und schon empfindet man einen ziehenden Zahnschmerz. Oftmals kann der Schmerz nicht lokalisierbar sein und gefühlt alle Zähne betreffen. Woran liegt das? Ist Karies dafür verantwortlich? Schuld daran können womöglich ungeschützte Zahnhälse sein. Im folgenden Beitrag erfahren sie mehr.

Zahnschmerzen beim Essen

Unsere Zähne sind schützend ummantelt von einer dicken Schmelzschicht, auch natürlicher Zahnschmelz genannt. Ein Teil des Zahns, welcher sich im Zahnfleisch befindet, besitzt keine Schmelzschicht, da das umgebene Zahnfleischgewebe diesen Teil des Zahns schützt – zieht sich das Zahnfleisch aus verschiedenen Gründen allerdings zurück, liegen empfindliche Stellen des Zahnes ohne Schutzmantel frei vor. Bei besonders kalter, heißer oder saurer Nahrung oder Süßem erfahren wir dann einen sehr stechenden Schmerz im Mundraum. Der Grund: der freiliegende Zahnhals ist von kleinsten Röhren durchzogen, in diese kleinen „Gänge“ gelangen dann kalte Getränke, heiße Suppen oder im Speichel aufgelöste Süßigkeiten direkt an den Nerv im Inneren des Zahns. Die starken Reize werden in Schmerzimpulse umgewandelt und an das Gehirn weitergeleitet: Wir empfinden es dann als schmerzhaft.

 

Entzündungen im Mundraum und deren Folgen

Das Zahnfleischgewebe, in welchem die Zähne sitzen und einen festen Halt haben, kann sich zurückbilden – meist schrumpft das Zahnfleisch, weil es über einen längeren Zeitraum entzündet ist. Die Entzündung kann schnell zustande kommen, beispielsweise dadurch, dass die Zähne und besonders die Zahnzwischenräume nicht ausreichend geputzt wurden. Am Zahnsaum lagern sich folglich Nahrungsreste und Bakterien ab: ein heller Belag wird sichtbar. Sofern dieser Belag nicht entfernt wird, kann es zu einer Einnistung von Mikroben in den Spalt zwischen Zahnfleisch und Zahn kommen, sodass sich das Zahnfleischgewebe entzündet und sich farblich von rosarot in ein dunkelrot verändert und zudem auch anschwellen kann. Durch die Schwellung löst sich das Gewebe vom Zahnhals ab, die Bakterien rutschen nach und die Zahnfleischentzündung schreitet voran, sodass sich das Zahnfleisch noch weiter zurückbildet. Irgendwann können die Zahnhälse komplett frei liegen und eine Parodontitis wird diagnostiziert.

 

Heftiges Zähneputzen ist schädlich

Der Prozess einer Parodontitis ist fortschreitend, sofern dieser unbehandelt bleibt: sogar Kieferknochen und Haltefasern des Zahns können dann schrumpfen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt gibt es schließlich keinerlei Halt mehr für den Zahn, sodass dieser wacklig wird und leider auch ausfallen kann. Bei einer bestehenden unbehandelten Parodontitis ist in der Regel dann nicht nur ein Zahn betroffen, sondern eine Vielzahl von Zähnen im Mundraum. Aber nicht nur eine Parodontitis ist für freiliegende Zahnhälse verantwortlich: auch schief liegende Zähne, deren Zahnzwischenräume weder mit einer Zahnbürste noch Zahnseide gereinigt werden können, laufen Gefahr, dass sich an dieser Stelle allmählich das Zahnfleisch zurückbildet bzw. schrumpft. Weitere Gründe für freiliegende Zahnhälse sind das falsche Putzen von Zähnen: Heftiges hin und herschrubben, vielleicht zudem auch noch waagerecht, schadet dem Gebiss. Freiliegende Zahnhälse können durch Einhalten folgender Regeln vermieden werden:

  • kreisende Bewegungen mit der Bürste über die Zähne
  • die Zahnbürste sollte in einem 45° Winkel gehalten werden, damit die Borsten nicht die Zahnfleischtaschen erreichen können
  • nicht kräftig auf die Borsten drücken, viel Druck schadet der Zahnoberfläche
  • putzen Sie Ihre Zähne von rot (Zahnfleisch) nach weiß (Zahn), damit die Borsten der Zahnbürste nicht unter den Zahnfleischsaum gelangen
  • weiche Zahnbürsten sind Mittel der Wahl: diese können weder das Zahnfleisch verletzen noch den Zahnschmelz abschrubben
  • Zahnbürsten sollten nicht länger als zwei bis drei Monate verwendet werden, da alte, aufgefaserte und abgebrochene Borsten der Zahnbürste das Zahnfleisch verletzen können
  • auch nach Erkrankungen sollten Zahnbürsten gewechselt werden, damit Viren / Bakterien nicht daran haften bleiben können
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Produkte für schmerzempfindliche Zähne

Die Werbung verspricht eine Vielzahl von Produkten, die beispielsweise „Zahnschmelz“ durch Zahnpasten auf die Zähne putzen können, um dadurch dem Zahn mehr Schutz zu bieten. Für sehr schmerzempfindliche Zähne sind Produkte mit Kaliumnitrat zu empfehlen: diese Substanz soll in den Zahn eindringen können und sich schützend um den Zahnnerv legen– bisher belegen Studien diesen Prozess nicht, sodass es bisher fraglich ist, ob diese Annahme stimmt. Sogenannte remineralisierte Dentalgels wie zum Beispiel Elmex Kariesschutz können auch bei empfindlichen Zähnen wirken: Das Gel zur Zahnschmelzhärtung, welches nur in der Apotheke erhältlich ist, wird einmal pro Woche nach dem Zähneputzen für maximal zwei Minuten aufgetragen. Das Gel ist demnach „das Mittel zur Vorbeugung gegen Karies, zur Unterstützung der Behandlung der Initialkaries und zur Behandlung überempfindlicher Zahnhälse“, so die Produktinformation. Biorepair Zahncremes enthalten als Wirkstoff Zink-Carbonat-Hydroxylapatit; es handelt sich hierbei um eine Substanz, die dem natürlichen Zahnschmelz nachgebildet ist und durch Zähneputzen dieses auf den Zahn „draufgeputzt“ werden kann. Die Wirkung ist folgende: biomimetischen Kristallite, frei von organischen Nebenbestandteilen, verbinden sich beim Zähneputzen mit der Oberflächenstruktur des Zahnschmelzes und können dadurch mikroskopisch kleine Defekte verschließen. Durch tägliches Zähneputzen mit Biorepair, kann die fortschreitende Abnutzung des Zahnschmelzes aufgehoben werden, sodass diese nicht porös und anfällig für Karies werden kann. Die Zähne werden glatt und glänzend. Denn: „der beste Schutz für Zahnschmelz ist Zahnschmelz“ so lautet der Werbespruch von Biorepair. Verschiedene Produkte sind hier erhältlich, unter anderem: der Klassiker, Zahncreme sensitive, Plus Zahnfleisch Schutz oder Zahnmilch.

 

Einmal pro Jahr zum Zahnarzt

Selbst die besten Werbeprodukte für die Zahngesundheit können den Besuch beim Zahnarzt nicht ersetzen. Deshalb wird mindestens einmal pro Jahr – sofern keine Beschwerden vorliegen (ansonsten natürlich mehrmals) – eine Zahnkontrolle bzw. Inspektion der Zähne beim Zahnarzt empfohlen. Nur durch den Zahnarzt können Zahnschäden und Gebissschäden rechtzeitig erkannt und Zähne behandelt werden. Eine Zahnkontrolle bedeutet immer eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt. Das gilt auch für gesunde Zähne.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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