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Männergesundheit – Prostata und Co.

1 Kommentar Aktualisiert am 12. November 2015

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, gehört zu den männlichen Geschlechtsdrüsen. Zwar ist vielen der Name ein Begriff, doch über die Funktion und Wirkungsweise der Prostata sind nicht alle im Bilde. Wissenswertes über die Prostata und worüber man(n) Kenntnis haben sollte.

Anatomie und Funktion der Prostata

Die Prostata ist eine kastaniengroße Drüse, welche sich unter der Harnblase, am Blasengrund anliegend (Basis prostatae) befindet und den Anfangsteil der männlichen Harnröhre umgibt. An der Rückseite grenzt die Prostata an den Enddarm (Rektum)

Sie besteht aus etwa 40 bis 50 Einzeldrüsen, die in Muskel- und Bindegewebe lagern, ist etwa 3 cm hoch, 4 cm breit, 2 cm dick und hat ein Gewicht von etwa 20 Gramm. Mit zunehmendem Alter kann ihr Gewicht auf über 100 Gramm anwachsen.

Die Funktionen der Prostata sind:

  • Bildung eines trüben, sauren (pH 6,45) Sekrets von dünnflüssiger Konsistenz, das einen Teil der Samenflüssigkeit bildet und die Samenzellen (Spermien) transportiert – die Flüssigkeit ist für die Beweglichkeit der Spermien und somit für ihre Befruchtungsfähigkeit wichtig. Ein weiterer Teil der Samenflüssigkeit wird von den Samenblasen, die von außen auf der Prostata aufliegen, produziert.
  • Bildung einer Substanz namens PSA, prostata-spezifisches-Antigen, das sowohl in der Samenflüssigkeit als auch im Blut nachzuweisen ist. Bei der Früherkennung von Prostatakrebs ist der PSA-Blutwert von entscheidender Bedeutung, da dieser bei Prostatakrebs erhöht ist.

Wachstum und Funktion der Prostata unterliegen dem Einfluss des Hormons Testosteron.

Häufigste Erkrankungen der Prostata

Prostata-Beschwerden und Erkrankungen werden mit zunehmendem Alter häufiger. Zu den am häufigsten verbreiteten Erkrankungen zählen:

  • Prostatitis – Vorsteherdrüsenentzündung

Ursache: Bakterien, die über die Harnröhre oder auf dem Blutweg zum Entzündungsort gelangt sind

Symptome: Starker und häufiger Harndrang, Schmerzen und Störungen beim Wasserlassen, blutiger bis eitriger Urin, Fieber, Schmerzen beim Stuhlgang

Behandlung: Ärztliche Behandlung mit Antibiotikatherapie. Eine Selbstbehandlung ist nicht zu empfehlen, da eine nicht oder nur ungenügend behandelte Prostatitis in eine chronische Form übergehen kann, die möglicherweise zu Potenzproblemen und Unfruchtbarkeit führt

  • Prostatahypertrophie – Vorsteherdrüsenvergrößerung

Ursache: Es handelt sich um eine gutartige Wucherung der inneren Vorsteherdrüse infolge der hormonellen Umstellung, die ab dem 55. Lebensjahr einsetzt. Durch die allmähliche Vergrößerung der Prostata wird die Harnröhre nach und nach durch äußeren Druck eingeengt. Unter diesen Beschwerden leiden etwa 70 Prozent aller Männer nach dem 65. Lebensjahr.

Symptome: Die Symptome treten schleichend nach und nach ein. Anfangs kommt es zu einem verstärkten Harndrang. Der Harnstrahl wird schwächer. Die Harnblase kann nicht vollständig entleert werden. In einem fortgeschrittenen Stadium ist auch ein Rückstau des Urin bis in die Nieren möglich. Die Miktion erfolgt nur noch tröpfchenweise und unkontrolliert (Harninkontinzenz).

Behandlung: Eine altersbedingte Prostatavergrößerung kann zwar nicht verhindert werden, aber eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs kann durch Vorbeugung stattfinden. Dazu gehören ausreichende körperliche Bewegung, regelmäßige Harn- und Stuhlentleerung sowie das Meiden von Alkohol. Auch warme Sitzbäder können empfohlen werden. Bei beginnender Harnverhaltung muss in der Regel eine operative Abtragung der inneren Drüse erfolgen. Bei größeren Geschwülsten wird sogar eine radikale Prostatektomie durchgeführt.

  • Prostatakarzinom – Vorsteherdrüsenkrebs

Ursache: Die Ursachen für Prostatakrebs sind unbekannt. Es wird aber angenommen, dass das männliche Sexualhormon eine Bedeutung hat. Prostatakrebs zählt zu den am meist verbreiteten Krebserkrankungen bei Männern, das gehäuft jenseits des 70. Lebensjahr auftritt und im jüngeren und mittleren Lebensalter recht selten vorkommt.

Symptome: Die Symptome ähneln denen einer Prostatavergrößerung. Im fortgeschrittenen Stadium ist Blut im Harn bzw. der Samenflüssigkeit zu finden. Schmerzen im Beckenbereich und im Rücken treten dann auf, wenn sich bereits Metastasen im Knochen und umgebenen Gewebe gebildet haben.

Behandlung: Weil Prostatakrebs im Anfangsstadium kaum Symptome macht, ist die Früherkennung besonders wichtig und durch eine rektale Untersuchung möglich. Bei einer Früherkennung sind die Chancen sehr gut, durch eine operative radikale Entfernung der Prostata (mit Entfernung der Samenblasen und Lymphknoten im kleinen Becken) eine völlige Ausheilung zu erreichen.

Was stärkt die Prostata? Was schwächt die Prostata?

Besonders wichtig für eine gesunde Prostata ist, wie bereits erwähnt, die Vorsorge. Ab dem 45. Lebensjahr zahlt die gesetzliche Krankenkasse eine jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Urologen, in der die Prostata mittels digitaler Untersuchung abgetastet wird. Zusätzlich kann der PSA-Wert im Blut gemessen werden – ein erhöhter Wert muss aber nicht eindeutig Prostatakrebs bedeuten, denn auch in Folge einer Entzündung des Harntrakts kann der Wert ansteigen. Weitere Untersuchungen sind dann erforderlich.

Nicht nur die Vorsorge, sondern auch die Lebensweise können einen Mann vor Prostata-Beschwerden bewahren: Eine gesunde Lebensweise, zu der eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung zählen sind von Vorteil. Auch sollte auf Alkohol, Nikotin, Kaffee und schwarzer Tee verzichtet werden, da diese Genussmittel die Prostata reizen. Für eine Stärkung der Prostata ist auch darauf zu achten, die untere Körperregion warm zu halten, viel zu trinken, nicht zu lange zu sitzen und durch Muskeltraining die Wirkung der Geschlechtshormone zu fördern. Da Entspannung auch die Prostata entlastet, sind Entspannungstechniken anzuwenden. Grundsätzlich gut für die Prostata ist auch ein regelmäßiges Sexualleben als Vorsorge gegen Prostatabeschwerden.

Aus dem Bereich der Naturheilkunde sollen Leinsamöl und Kürbissamen die Funktion der Prostata fördern; die Früchten der Sägepalme sollen ein Wachstumsstopp der Prostata verheißen. Weitere pflanzliche Mittel, die helfen sollen sind Brennesselwurzeln, Roggenpollen, Afrikanische Lilie.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Die Risikozone Nummer 1 ist bei Männern die Prostata. Jährlich erkranken 65.000 Männer in Deutschland an Prostatakrebs und 12.000 von ihnen versterben dadurch. Männer sollten keine Scheu vor einer Krebsvorsorge haben und diese regelmäßig in Anspruch nehmen, damit Veränderungen der Prostata schon frühzeitig erkannt werden können.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

1 Kommentare

Donu20 – Mittwoch, 27. April 2016
Die sogenannte Prostatamassage könnte wirklich noch gut auf die Gesundheit der Prostata wirken. In der asiatischen Kultur ist die Stimulation der Prostata Gang und Gebe und wirkt sich positiv auf Gesundheit und Potenz aus. <em><strong>***Link von der Redaktion entfernt***</strong></em>. Desweiteren ist die Prostata nicht umsonst das versteckte Lustzentrum des Mannes. Viel Erfolg beim ausprobieren

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