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Strahlung – Wie viel ertragen wir jeden Tag?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 09. Februar 2014

Strahlung ist allgegenwärtig. Jeden Tag unterliegen wir der ein oder anderen Form von Strahlung, von der immer mehr die Rede ist, dass diese eine unsichtbare Gefahr darstelle und im Verdacht steht, sich auf die Gesundheit negativ auszuwirken.

Sind Mobiltelefone für die Entstehung von Hirntumoren verantwortlich? Sollten Mikrowellen verboten werden? Erfahren Sie mehr; sowohl über die Risiken als auch über das positive Vorkommen von Strahlung.

Natürliche Strahlung im Alltag

Als radioaktives chemisches Element zählt Radon, welches zu den Edelgasen gehört und ein natürliches Zerfallsprodukt von Uran darstellt – überall wo sich Uran in der Erde befindet, da entweicht auch Radon, das durch Fundamente und Kellerräume in Häusern eindringen und ansammeln kann und letztendlich eine Gefahr für die Gesundheit ist.

 

Eine erhöhte Radonbelastung steht in Verbindung mit einem erhöhten Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Wie viel Radon sich in einem Gebäude ansammeln kann, hängt davon ab, in welchem Zustand dieses Gebäude bzw. aus welchen Materialien es gebaut ist und in welcher Region es sich befindet: Sehr unter Radonstrahlung belastet sind ältere Häuser, die im Vergleich zu neueren Gebäuden nur mangelhaft isoliert sind. Auch in ehemaligen Bergbaugebieten, wie Sachsen, Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern ist mit einer hohen Radonbelastung zu rechnen, da sich dort viel Uran in der Erde befindet.

 

Mit jedem Atemzug gelangt Radon und seine Zerfallsprodukte in die Lunge, bleibt dort haften und so reichert sich über einen längeren Zeitraum Radioaktivität im menschlichen Organismus an – das genetische Erbgut kann geschädigt sowie zur Entstehung von Krebs führen. Derweil zählt Radon als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Mit einem sogenannten Radon-Messgerät kann die Konzentration von Radon in der Raumluft bestimmt werden, sodass bei einer hohen Konzentration eine Sanierung von radonbelasteten Häusern durchgeführt werden kann.

Elektromagnetische Strahlung

Wie gefährlich ist elektromagnetische Strahlung? Auch wenn es wissenschaftlich noch nicht endgültig erwiesen ist, raten immer mehr Experten zur Vorsorge und empfehlen beispielsweise, nicht das eingeschaltete Mobiltelefon über Nacht neben dem Kopfkissen zu platzieren, sondern im Flugzeugmodus in einem anderen Raum abzulegen.

 

Ist die Verwendung von Mobiltelefonen für die Entstehung von Hirntumoren verantwortlich? Der Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Florian Emrich, gibt nur bedingt diesbezüglich Entwarnung: „Nach jetzigem Wissenstand gibt es unterhalb der Grenzwerte keine gesundheitlichen Auswirkungen. Aber in manchen Fragen wie etwa Langzeitwirkungen des Mobilfunks gibt es auf jeden Fall noch Forschungsbedarf. Im Alltag sollte man deshalb die Strahlenbelastung so gering wie möglich halten. Auch in diesem Bereich ist die Vorsorge enorm wichtig“. Gerade wegen der noch aktuellen Unsicherheiten in Bezug auf die elektromagnetische Strahlung sollte die tägliche Belastung so gering wie möglich gehalten werden: Es wird geraten, einen W-Lan Router auszuschalten, wenn er nicht verwendet wird, Geräte sollten sich im Idealfall in selten genutzten Räumen befinden und nicht im Schlafzimmer, Telefonate mit dem Mobiltelefon sollte man in der Nähe eines Fensters führen, um eine gute Empfangsqualität zu gewährleisten und eine hoch aufbringende Strahlungsleistung zu minimieren. Ebenfalls von Vorteil ist es einen klassischen Wecker zu verwenden als einen netzbetriebenen und das Smartphone als Weckhilfe zu nutzen. Im Haushalt in der Küche, sollte darüber hinaus die Dichtigkeit der Mikrowelle überprüft werden, damit keine elektromagnetischen Strahlen entweichen können. Auch ist bei einem Gebrauch eines Induktionsherdes mit elektromagnetischer Strahlungsbelastung zu rechnen: Beim Kochen sollten Töpfe oder Pfannen verwendet werden, die das gesamte Kochfeld abdecken, damit durch die Lücken keine Strahlung frei werden kann.

Strahlung in der Medizin

Strahlung ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und auch in der Medizin wird sie in Form von Röntgenstrahlung zum Vorteil für den Menschen verwendet – Röntgenstrahlung gilt als eines der wichtigsten diagnostischen Hilfsmittel – mit einer Röntgenaufnahme werden beispielsweise Knochenbrüche eines Körperteils dargestellt.

Heutzutage sind auch ganze Rekonstruktionen des menschlichen Knochen- und Weichteilgerüsts mit Hilfe von aufwendigen hochauflösenden computergesteuerten Röntgengeräten (Computertomographie) möglich und tragen so zur täglichen Erkennung und Therapie von zahlreichen Erkrankungen bei. Aber auch hier ist darauf zu achten, dass die Durchleuchtung so kurz wie möglich gehalten wird: Je kürzer die Durchleuchtung, desto geringer das Strahlenrisiko – unnötige Aufnahmen sind daher zu vermeiden.

 

Auch zu therapeutischen Zwecken werden verschiedenste Strahlenquellen genutzt. Bösartige Tumorerkrankungen können mit Hilfe von punkt-genau-eingesetzter Strahlung, die sogenannte Radiochirurgie (Cyber-Knife) behandelt werden, ohne dabei herkömmliche operationstechnische Verfahren durchführen zu müssen.

 

So umgibt uns sowohl natürliche als auch künstliche, vom Menschen geschaffene Strahlung, die ungreifbar und unkalkulierbar ist und für die menschlichen Sinne nicht erfassbar ist, was Strahlung so gefährlich machen kann - wir können sie nicht schmecken, nicht riechen, nicht fühlen und doch ist sie da! Aus diesem Grund kann jeder für sich persönlich versuchen, die vermeintlichen Risiken zu minimieren.

Lesen Sie auch im apomio Gesundheitsblog: "Luftverschmutzung mit Diesel & Co. - Wie gesundheitsgefährdend  ist es im Alltag?"

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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