© VRD - Fotolia.com

Die Zeitumstellung naht

Kommentar schreiben Aktualisiert am 24. März 2014

Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit: Am letzten Sonntag im Oktober wird die Sommerzeit wieder zurück auf die Normalzeit gestellt. Die Zeitumstellung beschert uns zwar eine Stunde mehr Schlaf, hat allerdings auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Jedes Jahr stellen sich viele Europäer dieselbe Frage: Müssen wir die Uhr nun vor oder zurück stellen? Am letzten Sonntag im Oktober endet die Sommerzeit und die Uhren werden wieder auf die Normalzeit, umgangssprachlich auch Winterzeit genannt, umgestellt. Das bedeutet: Um 3 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurück gestellt, also auf 2 Uhr. So können wir uns eine Stunde länger in die Laken kuscheln.

 

Funkuhren stellen sich von alleine

 

Mitten in der Nacht aufstehen und an den Zeigern drehen muss man heute kaum noch. Funkuhren stellen sich automatisch auf die neue Zeit ein. Ein Signal ausgehend von einer Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig sorgt dafür, dass die deutschen Funkwecker zur richtigen Stunde klingeln.

 

Der Gedanke hinter der Zeitumstellung ist, dass das Tageslicht besser genutzt werden soll und so Strom- und Heizkosten sinken. Erstmals eingeführt wurde die Umstellung bereits 1916 im Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Großbritannien. Im Jahr 1949 wurde die Sommerzeit dann abgeschafft, bevor sie 1980 nach den Ölkrisen der 70er Jahre erneut eingeführt wurde. Seit 1996 stellen alle EU-Mitgliedstaaten die Uhren einheitlich Ende Oktober von Sommerzeit auf Normalzeit.

 

Zeitumstellung stört Hormonhaushalt

 

Doch diese Umstellung ist umstritten. Vor allem wenn die Uhren Ende März auf die Sommerzeit umgestellt werden, leiden viele Menschen unter körperlichen Beschwerden. Eine Stunde weniger Schlaf stört den Tag-Nacht-Rhythmus, sodass Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und sogar Herz-Kreislauf-Beschwerden auftreten können. Durch den gestörten Hell-Dunkel-Rhythmus kommt der Hormonhaushalt aus der Bahn. Das Schlafhormon Melatonin wird in den dunklen Morgenstunden weiterhin ausgeschüttet, obwohl man bereits wach und auf dem Weg in die Arbeit oder Schule ist. Die Folge: In den Tagen nach der Zeitumstellung passieren häufiger Unfälle in Verkehr und Haushalt.

 

Die Zeitumstellung wirkt sich auf den Körper ähnlich aus wie ein Jet-Lag. Die Symptome wie Müdigkeit, Probleme beim Einschlafen, Gereiztheit und depressive Verstimmung können den Organismus zwischen 4 und 14 Tagen auf Trab halten. Danach hat sich der Körper dem neuen Hell-Dunkel-Rhythmus wieder angepasst und die Symptome verschwinden.

 

Gerade auf Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen wirkt sich die Zeitumstellung extrem aus. In den drei Tagen nach der Umstellung kommt es laut Untersuchungen zu 25 Prozent mehr Krankenhausbehandlungen wegen Herzbeschwerden als sonst im Durchschnitt des Jahres, so die Ärztezeitung.

 

Auswirkung auf Leistungsfähigkeit

 

Gerade Kinder und Jugendliche leiden unter der Zeitumstellung. 55 Prozent der teilnehmenden Eltern einer Forsa-Umfrage gaben an, dass die Umstellung die Leistungsfähigkeit ihres Kindes ein wenig beeinflusst. 10 Prozent gaben an, dass die Leistungsfähigkeit stark beeinflusst wurde, bei 6 Prozent wirkte sich die Zeitumstellung sehr stark aus.

 

Doch auch Erwachsene leiden unter dem gestörten Rhythmus. Vor allem Frauen reagieren sensibel auf die Veränderung. Nach einer weiteren Forsa-Umfrage gaben 67 Prozent der Befragten an für eine Abschaffung der Zeitumstellung zu sein. Doch das ist im Anbetracht des bürokratischen Aufwandes wohl nicht realisierbar.

Beiträge die Sie auch interessieren könnten

Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.