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So hilft Ihnen die Natur bei Infektionen der Atemwege

Kommentar schreiben Aktualisiert am 05. Februar 2020

Husten, Schnupfen, Heiserkeit – Den Erwachsenen trifft es bis zu viermal, Kinder sogar bis zu zehnmal im Jahr, weil sie noch ihr Immunsystem trainieren müssen. Bei einer Erkältung hilft die Naturheilkunde auf schonende Weise, die lästigen Symptome zu lindern. Manche Mittel können die Zeit der Triefnase sogar ein bis zwei Tage verkürzen. Wichtig ist, sofort beim ersten Kribbeln im Hals zu handeln und mit natürlichen Waffen das Immunsystem zu unterstützen. Deshalb lohnt es sich, Erste-Hilfe-Präparate immer griffbereit zu haben. Pflanzliche Mittel stärken das Immunsystem, indem sie entzündungshemmend und antimikrobiell wirken. Zudem lösen sie den Schleim, erleichtern das Abhusten oder machen die Nase frei. Lesen Sie hier, wie Sie Atemwegsinfekten vorbeugen und bei welchen Indikationen bewährte Naturheilmittel die Erkältungszeit erleichtern und sogar abkürzen können.

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

So schützen Sie sich vor einer Erkältung 

Halten Sie sich möglichst von Kranken und Menschenmassen fern. Waschen Sie ausgiebig Ihre Hände, wenn Sie nach Hause kommen. Ernähren Sie sich mit frischem Obst und Gemüse, Salat, Vollkorn, kalt gepressten pflanzlichen Ölen, fettreichem Fisch und wenig Wurst und Fleisch. Nutzen Sie zusätzlich natürliche Vitamin-C-Quellen wie Aronia-, Acerola- und Sanddornbeeren, Hagebutte, Paprika, schwarze Johannisbeeren und Koriander.

 

Die Zistrose (Cistus incanus) stärkt die Abwehrkräfte der Schleimhaut und kann vorbeugend als Tee oder Sud getrunken werden. Die Anzahl der Immunzellen in der Mundschleimhaut steigt beim Trinken von täglich dreimal 20 ml Sud laut einer Studie deutlich an. Zistrose bekämpft auch direkt Schnupfenviren.5 Halten Sie sich trocken und warm. Vermeiden Sie Stress. Ihr Immunsystem kann durch Sauna, Wechselduschen und regelmäßiger Aufenthalt im Freien auf Trab gebracht werden.

 

Wenn doch die ersten Symptome einer Erkältung auftreten… 

…sollten Sie nicht warten, bis der Hals schmerzt oder die Nase läuft, sondern sofort zur Tat schreiten: Greifen Sie zu einem hochdosierten Präparat mit Echinacea purpurea (Purpursonnenhut).1 Die wirkungsvollen Präparate bekommen Sie nur in der Apotheke. Studien belegen, dass die Einnahme eines Extrakts des Korbblütlers gleich zu Beginn die Wahrscheinlichkeit, dass die Erkältung ausbricht, um 58 % senkt und eine bestehende Erkältung um 1,4 Tage verkürzt werden kann.2 Echinacea aktiviert die Abwehrzentralen im Rachenring und Darm. Es erhöht die Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen), die Bakterien und ihre Giftstoffe unschädlich machen, und die Zahl der Fresszellen. Echinacea reduziert die Botenstoffe, die für den Entzündungsprozess verantwortlich sind, und bekämpft auch selbst Viren und Bakterien.3 Empfohlen werden dreimal 10 ml Echinacea-Konzentrat1 oder ein Kombinationspräparat, z.B. Esberitox compact. Achtung: Echinacea im Rhythmus „drei Tage Einnehmen und drei Tage Pause“ anwenden!3

 

Auch Sauerampfer eignet sich hervorragend gleich zu Beginn einer Erkältung, um sie auszubremsen. Er punktet mit seinem hohen Gehalt an Vitamin C und Oxalsäure, die antientzündlich und antiviral wirken.1 Das ist gerade bei Erkältungen wichtig, da sie durch Viren ausgelöst werden. Deshalb machen Antibiotika als Bakterienkiller keinen Sinn bei einem grippalen Infekt (auch nicht bei der echten Grippe!). Sauerampfer ist besonders effektiv in der Kombination mit Schlüsselblume oder Eisenkraut,1 wie eine Studie belegt.4

 

Spätestens zu Beginn einer Erkältung und auch während der Erkrankung sollte regelmäßig Zistrose-Tee getrunken werden. Als Alternative gibt es Cystus 052, das selbst bei der echten Grippe laut Studien, z.B. an der Charité Berlin, die Symptome lindert.5

Die Kapland-Pelargonie (Umckaloabo) löst den Schleim und bekämpft die Erreger. Sie kann sowohl zu Beginn wie auch während einer Erkältung gute Dienste leisten. Am Anfang nützt die Aktivierung der Flimmerhärchen dazu, den infizierten Schleim schneller abzutransportieren. So können sich die Viren nicht so einfach auf der Schleimhaut festsetzen. Die Kapland-Pelargonie verkürzt zudem die Krankheitsdauer.1

 

Der Wasserdost (Eupatorium perfoliatum) regt zu Beginn und während der Erkältung die Abwehrkräfte an. Auch er zählt zu den Erste-Hilfe-Heilpflanzen. Er erhöht z.B. die Anzahl und Aktivität der Fresszellen des Immunsystems, welche die Krankheitserreger vertilgen.3

Wenn sich eine Erkältung ankündigt, hilft Wärme für eine gute Durchblutung. Dadurch gelangen die Abwehrzellen noch besser an den Ort des Bedarfs. Außerdem soll die Effektivität von Immunzellen bei etwas erhöhter Temperatur größer sein. Die Vermehrung der Krankheitserreger kann bei leichtem Fieber gehemmt werden. Das ist ein Grund, warum der Körper als Abwehr Fieber produziert. Tüchtig einheizen kann ein Tee aus Holunder- und Lindenblüten. Auch warme (nicht heiße!) Säfte aus vitaminreichen Holunderbeeren oder Sanddorn bringen ins Schwitzen.

 

Füße in einem FußbadFußbäder aus Thymian oder Senfkörnermehl fördern die Durchblutung der feinsten Gefäße im ganzen Körper, um die Aktivität des Immunsystems zu fördern. Und nicht vergessen: Viel trinken und gleich in den Ruhemodus gehen, um den Körper optimal in seinem Kampf gegen die Erkältungsviren zu unterstützen.1

 

Wenn sich die Erkältung durch Kratzen im Hals ankündigt, kann die sofortige, mehrmalige Anwendung des homöopathischen Komplexmittels Meditonsin dem Ausbruch der Krankheit entgegenwirken. Gleich wenn die Nase das erste Mal läuft, zu dem Schüßler-Salz Nr. 8 Natrium chloratum D6 (Kochsalz) greifen und alle 15 Minuten 4 Tabletten langsam im Mund zergehen lassen, da Schüßler-Salze wie Homöopathika schon von der Schleimhaut aufgenommen werden, mindestens viermal hintereinander und jedes Mal, wenn der Fließschnupfen loslegen will.

 

Wenn es Sie doch erwischt hat… 

…geht es jetzt darum, den überschüssigen Schleim aus Nase, Nasennebenhöhlen und Bronchien zu lösen und auszuscheiden, damit es nicht zu einer größeren Entzündung kommt. Hier ist die austrocknende, entzündungshemmende Kamille das Mittel der Wahl: Sowohl als Tee aus Kamillenblüten (Apothekenqualität!) kombiniert mit einem Kamillenextrakt, weil nur in ihm die ätherischen Öle gelöst sind, als auch als Inhalation.1 Zum Inhalieren sind außerdem die ätherischen Öle von Eukalyptus, Latschenkiefer, Thymian, Holunder, Schlüsselblume und Eisenkraut geeignet. Nur heißes, kein kochendes Wasser nehmen und den ganzen Kopf über die Schüssel halten, wenn möglich mit einem Tuch über dem Kopf. Nur naturreine ätherische Öle verwenden!

 

Die Krankheitserreger bekämpfen 
Auf natürliche Weise und ohne Nebenwirkungen und Resistenzen wirken frische Brunnenkresse mit ihren Senfölglykosiden und Vitamin C, Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel mit Senfölen hocheffektiv gegen Viren und Bakterien. Die Kapland-Pelargonie bekämpft nicht nur die Erreger, sondern wirkt auch antioxidativ, antientzündlich und aktiviert auch die Fresszellen des Immunsystems. Sie lindert zudem Fieber und Gliederschmerzen. Auch Knoblauch macht den Krankheitserregern bei Erkältungen den Garaus.

 

Schnupfen und Sinusitis- Die Nase frei machen
Sofort frei ist die Nase nach einer Spülung mit Salzwasser: Etwas Salz in Wasser auflösen, in die Hand geben und durch je ein Nasenloch ganz hochziehen. Das Wasser läuft durch den Rachen Richtung Magen ab. Ansonsten sowie für unterwegs und im Büro: Nasenspray mit Meerwasserlösung, Emser Salz, Grüntee, Aloe oder mit ätherischen Ölen von Pfefferminze, Eukalyptus, Kiefer, Teebaum oder Zitrone. Zur Inhalation für eine freie Nase eignen sich Kamillen- und Fencheltee sowie ätherische Öle von Menthol, Kampfer und Eukalyptus. Bei einer akuten Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) haben sich neben den Nasenspülungen am besten Fertigpräparate wie Sinupret mit Holunder, Eisenkraut, Schlüsselblume, Sauerampfer und Enzian sowie Gelomyrtol mit Eukalyptus-, Myrten-, Süßorangen- und Citrusöl bewährt.3

 

Bei Halsschmerzen hilft Salbei 
Wenn es im Hals schmerzt, ist Salbei die Heilpflanze der Wahl: als Bonbons oder zum Gurgeln als Tee, Sud oder Fertigpräparat. Auch Süßholz-, Malven- und Umckaloabo-Präparate lindern den Halsschmerz.1 Bei Mandelentzündung hilft Propolis Urtinktur stündlich 5-10 Tropfen mit Honig oder Tee verdünnt, bei Kindern als Propolisbonbons, begleitend zu den Antibiotika.3

 

Bei Bronchitis – welcher Husten, trocken oder verschleimt? 
Bei trockenem Reizhusten, der sich zu Anfang einer Erkältung einstellen kann, lindern schleimhaltige Pflanzenextrakte die Beschwerden, indem sie sich schützend auf die Schleimhaut legen. Die wichtigsten sind Eibisch, Isländisch Moos, Malve und Spitzwegerich. Auch Huflattich, Linde und Stockrose schützen die Schleimhaut. Produktiver, verschleimter Husten wird mit Extrakten aus Efeu, Königskerze, Schlüsselblume, Süßholz und ätherischen Ölen von Anis, Fenchel, Thymian und Zwiebel behandelt. Krampflindernd bei Husten wirken Efeu, Thymian, Quendel, Sonnentau, Süßholz und Zwiebel. Schlüsselblumenwurzel, Efeublätter und Thymian tragen mit ihren antimikrobiellen Wirkstoffen zudem zur Abheilung bei.3

 

Wann sollten Sie bei einer Erkältung einen Arzt aufsuchen?

Kinder, ältere Menschen, Patienten mit Vorerkrankungen, z.B. Asthma, oder Immunschwächekrankheiten wie AIDS sowie Schwangere sollten bei einer Erkältung ärztlich betreut werden. Ansonsten ist ein Arztbesuch erst notwendig bei plötzlichem, hohem Fieber von über 39 Grad, bei starkem Krankheitsgefühl, eitrigem oder blutigem Auswurf, Schmerzen beim Atmen und Husten, in der Stirn, den Nebenhöhlen oder Augen, bei starkem Krankheitsgefühl und wenn die Erkältungssymptome länger als drei bis vier Tage andauern.6

 

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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