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Nachgefragt bei Frau Helm: Selbstheilung!?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 10. Januar 2019

Beschwingt ins neue Jahr? Aber sicher doch! Jedes Jahr bekommen wir die Chance, neu durchzustarten. Das geht natürlich auch sonst, aber zum Jahreswechsel kommt eine besondere Dynamik auf. Was gibt immer Power? Mehr Selbstbestimmung! Selbst ist die Frau. Selbst ist der Mann. In Punkto Gesundheit können wir sofort etwas bewegen. Das hebt auch den Energiepegel und die Laune – großer Vorteil für die anderen Vorsätze: Wir kennen sie alle: Weniger Kilos, weniger Rauchen, mehr Bewegung. Davon will ich auch niemanden abhalten. Aber parallel können wir sofort noch mehr für die Gesundheit tun. Das heißt für mich: Krankheit besser verstehen und die Selbstheilungskräfte aktivieren, um gesund zu bleiben bzw. wieder gesund zu werden.

 

So entsteht Krankheit

 

Unser Körper ist ein Überlebenskünstler. Er passt sich mit den ausgeklügelsten Methoden an eine ungesunde Lebensweise an und zieht alle Register, um Schädigungen zu vermeiden oder zu reparieren. Aber irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Beispiel: Wenn Sie täglich an derselben Hautstelle mit einem Lederband reiben würden, bis die Haut sich rötet, eine offene Wunde entsteht und Krankheitserregern Tür und Tor geöffnet sind, wird der Körper alles tun, um die Hautstelle zu regenerieren und zu heilen. Wird die Wunde jedoch jeden Tag wieder aufgerieben und immer weiter an ihr gescheuert, kann der Körper die Haut nicht reparieren. Bakterien und Pilze können nicht mehr abgewehrt werden. Eine akute Entzündung entsteht.

 

So wird die Krankheit chronisch

 

Weiteres Scheuern. Die Entzündung geht tiefer. Es entsteht ein Geschwür, ein Loch in der Haut und im Gewebe darunter, irgendwann vielleicht ein Krebsgeschwür. Es sind die kontinuierlichen Reizungen und Schädigungen, die zu einer erst akuten und dann chronischen Erkrankung führen. Das betrifft nicht nur die Haut. Es betrifft auch die anderen Organe. Das Selbstheilungsprogramm schafft einen Gegenpol dazu.

 

Auch seelische Belastungen machen krank

 

Neben der körperlichen Überreizung und Dauerschädigung, kann auch die Seele täglich und immer wieder verletzt und geschunden werden. Durch den falschen Job, Mobbing, Beziehungsstress, schlechtes Gewissen, Schuldgefühle, nicht Nein sagen können usw. reibt man sich seelisch auf. Ohne Veränderung kann sich die seelische Verletzung langfristig in eine körperliche Erkrankung niederschlagen. Um zu heilen, muss man erst wieder lernen, wer man ist, woraus echtes Selbstbewusstsein entwickelt werden kann, was man braucht und was nicht, wie man seine Bedürfnisse durchsetzt und man Grenzen setzt.

 

Gesund aus eigener Kraft – ein einfaches Rundum-Programm, das auch Spaß macht.

 

Neben schulmedizinischen Eingriffen und Medikamenten, eventuell Psychotherapie sowie Naturheilkunde können wir auch selbst vorbeugend oder begleitend etwas für unsere Gesundheit tun. Deshalb habe ich ein Rundum-Programm fürs neue Jahr zusammengestellt. Ganz wichtig: es muss realistisch sein und auch Spaß machen. Sonst büchse ich ganz schnell aus zu vielen Auflagen und Verboten wieder aus.

 

Mit Ölziehen und Wechselduschen fit in den Tag

 

Ölziehen kommt aus dem Ayurveda. Es entgiftet nicht nur die Mundhöhle, sondern den ganzen Körper. Ich mache Ölziehen während dem Duschen. Zuerst wird die Zunge mit einem Zungenschaber gereinigt. Dann 1 Esslöffel Öl in den Mund geben: Bio-Sonnenblumenöl ist für Jeden geeignet. Bio-Sesamöl ist Geschmacksache, aber wirkt tiefer. Das Öl bewege ich 20 Minuten lang im Mund hin und her, vor und zurück, kaue darauf und ziehe es durch die Zähne. Kleine Ruhepäuschen sind erlaubt. Nicht schlucken! Denn das Öl enthält zunehmend Gift- und Schlackenstoffe. Das parallele Duschen beende ich mit Wechselduschen, heiß-kalt-heiß-kalt. Dabei den Duschstrahl von den Fingern den Arm entlang und von den Füßen die Beine entlang in Richtung Herz führen. Nach 20 Minuten das Öl in 2-3 Lagen einer Haushaltsrolle geben und wegwerfen. Danach sorgfältig die Zähne putzen. Neben der Entgiftung wird das Zahnfleisch gestärkt und gestrafft. Auch Karies soll vorgebeugt werden. Mit dem Wechselduschen werden Sie endgültig wach, kurbeln Durchblutung und Stoffwechsel an und stärken Ihre Abwehrkräfte.

 

Entsäuern mit dem Frischekick!

 

Entsäuert wird bei mir alle 3 Monate mit einer 10-Tageskur: Vor dem Frühstück 1 Becher mit heißem Wasser und ½ Teelöffel Natron oder einem anderen basischen Salz (Menge der Anleitung entnehmen) schluckweise trinken. Nach 5 Minuten 1 Glas mit kaltem Wasser und dem Saft einer halben Zitrone trinken. Sehr erfrischend! Zitrone ist zwar sauer, wird aber basisch verstoffwechselt. Jetzt oder später kommt das wohlverdiente Frühstück. Auch hier den Frischekick nicht vergessen: Bio-Obst zum Müsli oder Bio-Obst zum Nachtisch bei einem normalen Frühstück als Vitaminschub und Radikalfänger.

 

Kleine Darmsanierung für eine gute Verdauung und starke Abwehrkräfte

 

Nach der Entsäuerungskur gönne ich mir eine 4-wöchige kleine Darmsanierung: Vor dem Frühstück 1 Messlöffel Heilerde mit 1 großen Glas Wasser trinken. Wenn noch Bodensatz bleibt, erneut mit Wasser vermischen und auch diesen Rest trinken. Danach kommt 1 Teelöffel gemahlener Flohsamen in 1 großes Glas Wasser. Umrühren und sofort trinken, damit er nicht schon im Glas aufquillt, was weniger lecker aussieht und von der Konsistenz her auch nicht anspricht. Trinken und gleich 1 großes Glas Wasser nachtrinken. Flohsamen gelangt in jede Ecke der Darmwindungen und räumt auf, Heilerde bindet Säure und Giftstoffe. Den Tag über weiterhin viel Wasser trinken. Gegenanzeigen für Heilerde und Flohsamen bitte der Packungsbeilage entnehmen! Parallel zu dieser Darmreinigung unterstütze ich den Aufbau der Darmflora mit einem Probiotikum. Je mehr nützliche Darmbakterien, umso stärker ist das Immunsystem im ganzen Körper.

 

Intervallfasten zum gesunden Abnehmen

 

Intervallfasten ist gerade hip und das mit gutem Grund. Durch eine 16-stündige Essenspause am Tag oder die Aufteilung 5 Tage normal essen und 2 Tage 500 Kalorien für die Frau und 600 für den Mann, lebt der Körper in den Fastenphasen von seinen Reserven, und das ohne Muskelabbau und ohne Jojo-Effekt. Ich ziehe die 16 Stunden Fasten und 8 Stunden Essen mit 4-5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten (keine Snacks zwischendurch!) vor. Es ist beruhigend für Körper und Seele, dass es täglich etwas zu essen gibt, wenn auch die Pause länger ist als normal. Meine bewährte Fastenzeit ist von 20 Uhr abends bis 12 Uhr mittags am nächsten Tag. Morgens habe ich eh kaum Hunger. Wenn Sie lieber früher frühstücken, eignet sich z.B. die Essensphase von 9-17 oder 8-16 Uhr. Hungerlöcher werden mit ungesüßtem Tee oder mal einem Kaffee „gestopft“.

 

Das sind weitere Vorteile von Intervallfasten

 

Intervallfasten ist keine Diät. Es ist das Natürlichste der Welt und tief in uns verankert. Der Mensch kennt es, nicht immer etwas zu essen zu haben. Der Körper stellt auf die gewünschte Fettverbrennung um, wenn wir zwischendurch keine Snacks naschen. Neben dem gesunden, langsamen Abnehmen ist das Besondere am Intervallfasten die Zellreinigung: Endlich hat der Körper die Möglichkeit, die von den Zellen rausgestellten Mülltonnen zu leeren und eine Entschlackung bis auf Zellebene durchzuführen. Intervallfasten soll das Risiko von Diabetes-Typ-2, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Alzheimer senken und Anti-Aging-Effekte haben. Es verlängert das Leben von Mäusen. Inwieweit es auf Menschen lebensverlängernd wirkt, muss noch bewiesen werden. Intervallfasten gilt als gesundheits- und heilungsfördernd ohne rigide Einschränkungen. Es ist allerdings nicht geeignet bei niedrigem Blutdruck, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Untergewicht und Essstörungen und einigen chronischen Erkrankungen. Falls welche vorliegen, vorher den Arzt fragen. 

 

Bewegung, die Spaß macht

 

Bewegung im Winter ist ein hartes Brot. Denn was gibt es gemütlicheres als ein Sofa, eine Tasse heißen Tee und einen guten Film nach der Arbeit? Also packe ich mein Bewegungsprogramm da hinein. Bauchtraining und ein paar Beweglichkeitsübungen während der 20-Uhr-Nachrichten sind durch die Ablenkung nur halb so schlimm. Dazu kommt die Alltagsbewegung, wie mit dem Rad zum Einkaufen und zu Freunden fahren und Treppensteigen statt Fahrstuhl. Am Sonntag mache ich bei Wind und Wetter einen langen Spaziergang oder eine Radtour mit meinem Mann. Das tut gut! Zweimal die Woche will ich wieder Yoga machen. Das hält die Gelenke beweglich und durchblutet die Organe. Mit einer schönen sanften Musik ist das Balsam pur für mich – für Körper, Geist und Seele. Wählen Sie eine Bewegung, die Ihnen Spaß macht und die gut in den Alltag eingebaut werden kann. Alles andere ist illusorisch.

 

Geistig klar sein durch Morgenseiten

 

Diese Methode habe ich aus dem Buch „Der Weg des Künstlers“ von Julia Cameron und möchte sie unbedingt wieder in mein Selbstheilungsprogramm mit aufnehmen: Jeden Morgen gleich nach dem Aufwachen schreibt man 3 Seiten in ein DinA-5-Heft. Ohne zu überlegen, ohne zu zensieren. Einfach losschreiben. Wenn mir nicht gleich etwas einfällt, schreibe ich, dass mir nichts einfällt. Daraus ergibt sich das Nächste. Es geht darum, fließen zu lassen, was kommt. Die Intuition bekommt Raum. Sie liefert oft die besten Lösungen. Es entsteht Klarheit darüber, was gerade ist und wo es hingehen soll. An diesem Tag und in der Zukunft. Unser Ego sperrt sich gegen diese spontanen Ideen und intuitiven Lösungen. Deshalb kennen wir 1001 Ausreden, warum heute Morgen wirklich keine Zeit da ist, um diese 3 Seiten zu schreiben. Lassen Sie sich auf diese Miesmacher und Schweinehunde nicht ein. 10 Minuten früher den Wecker stellen, schreiben und geistig klar in den Tag starten. Eine ideale, einfache Möglichkeit , über den Geist an seiner Selbstheilung zu arbeiten.

 

Kreativer Ausdruck als seelische Nährkraft

 

Und jetzt noch etwas für die Seele. Gerade sie braucht eine Bühne und will genährt werden. Dazu greife ich zu Farbstift und Block und lasse meine Innenwelt zu Wort kommen. Entweder ganz frei oder zu einer Frage, die mich gerade beschäftigt. Zweite Möglichkeit: Tanzen! Musik an und los geht‘s. Selbstausdruck pur. Und der Körper profitiert auch noch davon. Ich liebe beide Methoden und will sie endlich wieder regelmäßig mein Leben bereichern lassen. Je mehr die Seele genährt wird und sich ausdrücken darf, umso stabiler und gelassener fühle ich mich.

 

Ganz schön viel, mein Selbstheilungsprogramm für 2019. Aber ich freue mich darauf, wieder mehr für mich zu tun. Vielleicht konnte ich Sie auch zu dem einen oder anderen inspirieren und wünsche Ihnen viel Spaß und Selbstheilungskraft damit.

 

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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