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Gesundheitliche Gefahren durch Schimmel: Das können Sie tun

Kommentar schreiben Aktualisiert am 30. August 2023

Schimmel in der Wohnung ist nicht nur unschön, er kann auch für unsere Gesundheit schädlich sein. Nicht selten versteckt sich der ungebetene Gast in einer unscheinbaren Ecke oder hinter Möbelstücken. Haben Sie ihn einmal entdeckt, gilt es schnell zu handeln. Wir erklären Ihnen, welche Arten von Schimmel es gibt, wie gefährlich diese sind und was Sie dagegen tun können. Zudem geben wir Ihnen Tipps zur Vorbeugung von Schimmel.

 


Was tun gegen Schimmel?


Wenn Sie in Ihrer Wohnung auf Schimmelspuren stoßen, müssen Sie nicht direkt in Panik verfallen. Kontrollieren Sie zuerst, wie groß die befallene Stelle ist und ob sich der Schimmel vielleicht noch auf andere Flächen in der Wohnung ausgebreitet hat. Ist der Schimmelfleck größer als eine herkömmliche Scheckkarte, ist unbedingt professioneller Rat erforderlich.

 


Kleine, oberflächliche Schimmelstelle


Bei kleineren Stellen können Sie zunächst selbst erste Gegenmaßnahmen einleiten. Um zu verhindern, dass sich der Schimmel weiter ausbreitet, hilft es, die Stelle mit Haarspray einzusprühen. Dieser schließt die Sporen ein.
Auch eine Infrarotheizung kann Schimmelbildung vorbeugen, da sie für schnelle Wärme sorgt und die Bausubstanz trocken hält. Darüber hinaus kann sie flexibel platziert werden - am besten direkt vor die mit Schimmel befallene Stelle - und ist auch für Allergiker vorteilhaft. Lesen Sie hier mehr über die Vor- und Nachteile einer Infrarotheizung.


Ist der Schimmel nur oberflächlich (und klein), können Sie versuchen, ihn eigenhändig zu entfernen. In der Drogerie finden sich verschiedene Produkte zur Schimmelentfernung. Die meisten davon enthalten starke Desinfektionsmittel, wie Benzalkoniumchlorid, die wunderbar gegen Pilze wirken. Allerdings können Sie unsere Haut reizen und im schlimmsten Fall eine allergische Reaktion hervorrufen.


Damit das nicht passiert, gilt es daher Schutzvorkehrungen zu treffen: Tragen Sie bei der Schimmelentfernung Schutzhandschuhe sowie eine Schutzbrille. Eine Atemschutzmaske verhindert, dass Pilzsporen in Ihre Lunge gelangen. Weniger aggressiv, aber ebenso effektiv wirkt hochprozentiger Isopropylalkohol. Dieser ist ausschließlich in Apotheken erhältlich und hinterlässt nach der Anwendung einen weniger beißenden Geruch im Raum.

 

Vorsicht ist bei der Verwendung von Hausmitteln wie Essig geboten. Darin befindet sich nämlich Acetat, das Schimmelpilzen als Nährstoffquelle dient und folglich das genaue Gegenteil – nämlich Wachstumsförderung – bewirkt.

 


Große und/oder tiefliegende Schimmelstelle


Ist der Schimmelbefall größer als eine Scheckkarte, ist professionelle Hilfe heranzuziehen. In vielen Fällen hat ein großflächiger Schimmelbefall weitläufigere Ursachen, als dass Sie zu wenig gelüftet haben – oder er wurde über lange Zeit nicht entdeckt. Ein Experte, der die Situation vor Ort begutachtet, erkennt im Normalfall, wo das Problem liegt, und behebt dieses.


Liegt der Grund an Schäden in der Wand, wie einem Leck in den Wasserrohren, ist die Reparatur etwas aufwendiger. Während sich der Schimmel noch in Ihrer Wohnung befindet, können Sie durch häufiges Lüften dafür sorgen, dass ein eventuell vorhandener modriger Geruch verfliegt und durch frische Außenluft ausgetauscht wird.


Schimmel vorbeugen


Vorsorge ist immer noch die beste Sorge. Dieses Sprichwort gilt auch beim Thema Schimmel.  Daher haben wir im Folgenden ein paar Tipps, mit denen Sie einer Schimmelbildung in Ihren vier Wänden vorbeugen:

 


Lüften


Lüften ist das A und O, um verbrauchte Luft nach außen zu tragen und frische Luft hereinzulassen. Dabei ist Lüften nicht nur in Bezug auf die Schimmelvermeidung essenziell. Denn wir selbst profitieren ebenso davon. Insbesondere im Winter hat unsere Haut mit trockener Heizungsluft zu kämpfen. Regelmäßiges Lüften hilft dabei, die ideale relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent zu erhalten.

 

 

 


Doch wie lüften Sie richtig?

 

Von einer Kipplüftung ist definitiv abzuraten. Diese bringt nur einen sehr geringen Luftaustausch. Bei kalten Außentemperaturen kühlen außerdem die Wände rund um das Fenster aus, was die Schimmelbildung begünstigt. Aus diesem Grund ist Stoßlüften in regelmäßigen Abständen empfehlenswert.


Je nach Jahreszeit sollten Sie unterschiedlich oft und lange lüften. Wenn möglich, raten wir Ihnen dazu, gegenüberliegende Fenster zu öffnen, um einen leichten Luftzug entstehen zu lassen:

 

  • Sommer: An heißen Tagen empfehlen wir morgens und abends für gut 25 Minuten durchzulüften, damit ein ausreichender Luftaustausch stattfinden kann.

 

  • Frühling und Herbst: Während der Zwischensaisonen sollten Sie das Fenster drei- bis viermal am Tag aufmachen. An wärmeren Tagen ruhig 15–20 Minuten; ist es etwas kälter draußen, reichen 10–15 Minuten.

 

  • Winter: Damit Ihre Wohnung nicht auskühlt, sollten Sie im Winter immer nur für 3–5 Minuten durchlüften. Machen Sie das drei- bis viermal am Tag oder wenn Sie das Gefühl haben, dass die Luft im Raum zu trocken oder verbraucht ist.


Vorsicht ist geboten, wenn Sie im Winter Ihre Wäsche in der Wohnung aufhängen. Ihre Kleidung trocknet, indem die Luft die Feuchtigkeit aufnimmt. Speziell bei niedrigen Temperaturen kann die Luft nur wenig Feuchtigkeit speichern. Was zu viel ist, lagert sich an Wänden und Decken ab. Deshalb kann es vor allem in den Raumecken zu feuchten Stellen kommen. In diesem Fall gilt es, ausgiebig zu lüften, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu reduzieren.

 

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Regelmäßige Kontrolle


Da sich Schimmel besonders gern hinter großen Schränken oder Wandverkleidungen versteckt und sich dort seelenruhig ausbreitet, sollten Sie diese immer wieder auf Schimmelflecken oder feuchte Stellen kontrollieren. Dasselbe gilt für Keller oder Kellerabteile.

 


Wasserflecken direkt abklären


Wenn Sie in Ihrer Wohnung auf Wasserflecken stoßen, sollten Sie diese sofort abklären. Feuchte Stellen sind nicht nur der perfekte Nährboden für Schimmel; im schlimmsten Fall handelt es sich um einen Wasserrohrbruch. Fragen Sie am besten bei Ihren Nachbarn nach, ob es bei ihnen ebenfalls ein solches Problem gibt, und rufen Sie bei der zuständigen Person, wie etwa Ihrer Hausverwaltung, an, um die Situation abzuklären.

 

 

Wann entsteht Schimmel?


Schimmel entsteht in der Regel immer dann, wenn eine Wand über längere Zeit feucht und kalt ist und hier zu wenig Luftzirkulation stattfindet. Überaus anfällig sind Außenwände, Ecken und die Flächen rund um Fenster und Türen. Warum sich an einer Wand Feuchtigkeit sammelt, kann viele Gründe haben.


Beschädigte Wasserleitungen


Beispielsweise können Wasserrohre oder sonstige Leitungen hinter der Wand beschädigt sein. In diesem Fall ist es wichtig, schnell zu handeln, um einen größeren Wasserschaden zu vermeiden. Hierfür raten wir Ihnen dringend, einen Experten zu kontaktieren!


Zu seltenes Lüften


Darüber hinaus kann es daran liegen, dass zu selten gelüftet wird und sich die Feuchtigkeit im Raum sammelt. Lüften ist essenziell für ein gesundes Raumklima. Das gilt sowohl im Sommer, wenn es über 30 Grad hat, als auch im Winter, wenn es draußen friert.


Schlechte Isolierung


Zudem besteht die Möglichkeit, dass eine schlechte Isolierung für Schimmel verantwortlich ist. Denn eine kalte Wand bietet den perfekten Untergrund für Schimmel. Vor allem Außenwände sind davon häufig betroffen. Haben Sie öfters Probleme mit Feuchtigkeitsansammlungen oder gar Schimmel an einer Außenwand, empfehlen wir, über eine bessere Isolierung nachzudenken oder den Vorfall bei Ihrer Hausverwaltung zu melden.


Zu kalte Wohnung


Bei steigenden Strom- und Heizkosten ist es verständlich, dass darauf geachtet wird, den Thermostat etwas herunterzudrehen. Ob das Wohnzimmer auf 20 oder 22 Grad geheizt wird, kann sich nämlich durchaus in der Heizkostenabrechnung niederschlagen. Trotz allem ist darauf zu achten, dass Räume ausreichend geheizt werden, um der Schimmelbildung entgegenzuwirken.


Wussten Sie, dass die optimale Raumtemperatur für erholsamen Schlaf bei 18 bis 21 Grad liegt? Natürlich kommen hier zusätzlich andere Faktoren, wie das eigene Wärmeempfinden und die Qualität und Füllung der Bettdecke zum Tragen. Dennoch sollte es beim Schlafen nicht allzu warm sein, da Sie sonst nachts aufwachen könnten.


Welche Arten von Schimmel gibt es?


Schimmel kommt in verschiedenen Arten und Farben vor. Es gibt etwa 100.000 Arten, die man auf der ganzen Welt findet. Zu den typischen Arten in unseren Wohnungen zählen Cladosporium, Aspergillus, Penicillium und Alternaria. Sie können an Wänden, Böden, Vorhängen und Möbeln sowie an feuchten Stellen wie Küchen, Badezimmer oder Keller auftreten.


Beachten Sie, dass nicht alle Arten von Schimmel unserer Gesundheit direkt schaden. Problematisch wird es meist dann, wenn Sie dem Schimmel über längere Zeit hinweg ausgesetzt sind. Dann kann es nämlich zu Allergien und Atemwegsproblemen sowie Krankheiten wie Asthma kommen.


Zur Bestimmung des Schimmels in Ihrem Haus ist es am besten, einen qualifizierten Experten zur Untersuchung hinzuzuziehen. Dieser wird Ihnen sicher dabei helfen, die nötigen Wege zur Schimmelbeseitigung in die Wege zu leiten. Wir geben Ihnen einen kleinen Überblick über die meistverbreiteten Schimmelarten:

 


Schwarzer Schimmel


Schwarze Schimmelflecken stellen die wohl bekannteste Schimmelsorte in Wohnungen dar. Hinter ihm steckt keine bestimmte Schimmelgattung. Im Gegenteil: Dieser Schimmel kann sich auf Basis von vielen verschiedenen Schimmelarten bilden. Meistens steht er in Verbindung mit Feuchtigkeitsansammlungen oder Problemen in der Dichte von Wänden und Fenstern. Daher finden Sie ihn für gewöhnlich auf Mauern, verputzten Wänden oder in Fliesenfugen.


Schwarzer Schimmel ist äußerst widerstandsfähig und fühlt sich bei Temperaturen von 6° bis 45° wohl. Zudem ist er überaus aggressiv und daher auch gefährlich für uns Menschen. Der Aufenthalt in Räumen, in denen diese Schimmelart wuchert, kann weitreichende Folgen für unseren Organismus haben: von Atemwegsbeschwerden über Infektionskrankheiten bis hin zu Allergien.

 


Weißer Schimmel


Das Problem an weißem Schimmel ist, dass er aufgrund seiner Farbe oft über lange Zeit unentdeckt bleibt. Er versteckt sich gerne hinter Möbelstücken, die an kalten Außenwänden lehnen, in unbeheizten Kellern oder an nur schwer zugänglichen Stellen.


Weißer Schimmel führt durch eine Reizung der Schleimhäute oft zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, vermehrten Erkältungen mit Halskratzen und Husten oder Hautkrankheiten. Ebenso sind die Entwicklung chronischer Bronchitis und Gelenkschmerzen möglich, wenn Sie dieser Schimmelart dauerhaft ausgesetzt sind.


Übrigens wird weißer Schimmel mit der Zeit dunkler und kann sogar schwarz werden. Darüber hinaus ist er nicht mit Salzausblühungen zu verwechseln, die auf Ziegel, Beton oder Mörtel meist in Verbindung mit Bauschäden auftreten können.

 


Grüner Schimmel


Den grünen Schimmel „Aspergillus fumigatus“ haben wahrscheinlich die meisten Menschen schon einmal irgendwo gesehen – sei es auf schlecht gewordenem Brot oder alter Marmelade. Doch auch abseits der Lebensmittel können sich die Sporen des grünen Schimmels in der Wohnung ausbreiten. Besonders anfällig sind Räume, in denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht – sprich: Badezimmer, WC und Küche.


Eine schlechte Durchlüftung von Wohn- und Schlafzimmer lässt den grünen Schimmel gedeihen. Hier hat er eine Vorliebe für verdeckte Stellen unter Fußbodenbelägen oder hinter Wandverkleidungen. Er ist vor allem wegen seines meist flauschigen Belags unschwer erkennbar und tritt nicht selten gleichzeitig mit anderen Schimmelarten auf.


Das Gift, das er ausscheidet, nennt sich Gliotoxin und schwächt das Immunsystem. Es ist nicht so gefährlich wie die Giftstoffe anderer Schimmelarten. Dennoch sollte man nicht ständig damit konfrontiert sein, da die Sporen in die Lunge gelangen und hier nachhaltigen Schaden anrichten können. Außerdem besteht die Gefahr von Allergien und Asthma; genauso können Kopfschmerzen auf diesen Schimmel zurückzuführen sein.

 


Gelber Schimmel


Gelber Schimmel entsteht durch den Schimmelpilz „Aspergillus flavus“ und ist in Deutschland eher selten zu sehen. Meistens ist er auf importierten Lebensmitteln wie Nüssen oder Trockenfrüchten vorzufinden. Grundsätzlich erfreut sich dieser Pilz an kalten, feuchten Stellen, tendiert aber besonders zu Baumwollstoffen und Polstermöbeln.


Aufgrund der Absonderung des Giftstoffs Aflatoxin ist gelber Schimmel als gesundheitsgefährdend einzuschätzen und sollte so schnell wie möglich entfernt werden.

 


Roter Schimmel


Rote Schimmelflecken sind auf die Schimmelpilze „Neurospora“ und „Chrysonilia sitophila“ zurückzuführen. Da sie sich in erster Linie von Zellulose ernähren und diese zum Wachsen benötigen, bildet sich roter Schimmel vorwiegend auf Getreide oder in Mehl. Darüber hinaus sind Papiertapeten anfällig für diese Schimmelarten. Typischerweise finden sie in Nassräumen wie Badezimmer und WC sowie in der Küche einen guten Untergrund.
Auch roter Schimmel birgt die Gefahr von Atemwegsreizungen bis hin zu Erkrankungen wie Asthma und sollte daher entfernt werden.

 


Schimmel – unschön und gefährlich


Schimmel in der Wohnung ist ein ernstzunehmendes Problem. Sind größere Stellen betroffen, braucht es unbedingt den Rat von Expertinnen und Experten. Durch ausgiebiges Lüften und der regelmäßigen Kontrolle von gefährdeten Stellen können Sie der Schimmelbildung gezielt vorbeugen.

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apomio-Redaktion
Autor: apomio-Redaktion

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