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Die richtige Nagelpflege: Tipps für schöne und gesunde Nägel

Kommentar schreiben Aktualisiert am 02. März 2018

Zu einem guten ersten Eindruck tragen auch gepflegte Hände und Nägel bei – denn sie sind das Erste, worauf beim Handgeben geachtet wird. Die Realität sieht aber oft anders aus. Nicht selten hat man mit spröden und brüchigen Nagelspitzen zu kämpfen. Diese sind aber nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern sind auch anfälliger für Pilz- und Bakterieninfektionen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig Zeit für die richtige Nagelpflege einzuplanen, um – egal ob lackiert oder unlackiert – ein gesundes und gepflegtes Erscheinungsbild zu erzielen. Gründe für brüchige Nägel, was unsere Fingernägel über unsere Gesundheit verraten und Pflegetipps, damit Finger- und Zehennägel gesund bleiben, lesen Sie im Beitrag.

Warum werden Nägel rissig und brüchig?

Keratin, ein Eiweiß, das in der obersten Hautschicht gebildet wird, verleiht den Fingernägeln ihre Festigkeit. Externe Faktoren wie zu häufiges Händewaschen oder Desinfizieren sowie der Kontakt mit Reinigungsmitteln und Chemikalien können dieses Keratin jedoch angreifen. Dadurch mangelt es den Nägeln an wichtigen Fett- und Kittsubstanzen, sie weichen auf und reisen schneller ein. Vermeiden lassen sich diese unschönen Nagelveränderungen, indem man seine Hände und Nägel nach dem Händewaschen oder Baden mit einer Feuchtigkeitscreme behandelt. Beim Putzen oder Abspülen sollten Schutzhandschuhe getragen werden. Nagelhärtender, keratinhaltiger Nagellack kann zusätzlich für mehr Festigkeit sorgen.

Was verraten Fingernägel über die Gesundheit?

Veränderungen von Form und Farbe des Nagels können auf Erkrankungen der Nagelpalette oder sogar auf systemische Krankheiten und Mangelerscheinungen hindeuten: Rissige oder splitternde Nägel Manchmal kann der Grund für rissige Nägel auch Nährstoffmangel sein. Wird mit der Nahrung zu wenig Eiweiß aufgenommen, kann nicht genügend Keratin produziert werden. Auch ein Mangel an Zink, Eisen oder Kalzium kann vorliegen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse liefert wichtige Vitamine, Biotin und Cobalamin und hilft beim Nagelaufbau. In der Apotheke gibt es zudem eine Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln, die die nötigen Nährstoffe für gesundes Haar- und Nagelwachstum enthalten. Ein Blutbild beim Dermatologen kann Aufschluss darüber geben, ob Mangelerscheinungen der Auslöser für rissige Nägel sind. Weißnägel (Leukonychie) oder gelbe Flecken Findet man auf seinem Fingernagel weiße oder gelbe Punkte, Querstreifen oder sind sie komplett weiß gefärbt, kann dies mehrere Ursachen haben. Oft handelt es sich einfach um harmlose Verhornungsstörungen. Diese Art der Verfärbung kann aber auch auf Krankheiten wie Nagelpilz (hier treten in der Regel aber noch weitere Symptome auf), Schuppenflechte oder sogar Hautkrebs hindeuten. Die Neigung zu komplett weißen Nägeln ist oft erblich bedingt. Bräunliche oder schwarze Nägel Dunkle Nagelverfärbungen entstehen meist durch einen Bluterguss nach einer Verletzung (z.B. eine Quetschung). Auch ein Muttermal unter der Nagelpalette äußert sich als braunschwarzer Fleck oder Längsstreifen. Unter Umständen kann diese Verfärbung bei längerem Bestehen aber auch auf schwarzen Hautkrebs (Melanom) zurückzuführen sein. Bei Verdacht auf ein Melanom sollte unbedingt ein Hautarzt zu Rate gezogen werden. Bläuliche Nägel Weisen Fingernägel eine deutlich blaue Verfärbung auf, kann dies ein Zeichen von Sauerstoffarmut im Blut sein. Mögliche Auslöser dafür sind Herzschwäche oder schwere Lungenerkrankungen. Eine leichte Blaufärbung kann sich auch auf Grund einer schlechten Durchblutung einstellen. Half-and-half-nails Bei Halb-und-Halb-Nägeln ist der Nagel zur Hand hin weißlich gefärbt, an den Fingerspitzen ändert sich die Farbe durch einen klaren optischen Strich zu rötlichbraun. Diese Nagelverfärbung kommt vor allem bei Menschen, die an einer schweren Nierenkrankheit leiden, vor. Tüpfelnägel Fingernägel mit stecknadelgroßen Grübchen auf ihrer Oberfläche werden als Tüpfelnägel bezeichnet. Auslöser für solche Veränderungen der Nagelstruktur können Schuppenflechte oder kreisrunder Haarausfall sein. Löffelnägel (Koilonychie) Löffelnägel sind dünn und in ihrer Mitte eingedellt. Ursachen für diese Verformung können Eisenmangel oder Durchblutungsstörungen sein. Aber auch genetische Krankheiten wie bestimmte Schilddrüsenstörungen sowie Alkoholismus werden damit in Verbindung gebracht. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich immer einen Dermatologen zu Rate zu ziehen.

Die richtige Nagelpflege für jedes Problem

Wenn keine Erkrankung der Auslöser für Veränderungen des Nagels ist, lassen sich Rillen, Verfärbungen oder Risse mit ein paar einfachen Tricks beheben. Nägelknabbern – für viele eine schlechte Angewohnheit bei Stress, Anspannung oder Langeweile. Verletzungen der Nagelhaut und rissige Nägel sind die Folge. Unser Tipp gegen Nägelkauen: Kau-Stopp-Nagellack hilft auf Grund seines bitteren Geschmacks dabei, sich das Nägelknabbern abzugewöhnen. Häufiges Nägellackieren, vor allem mit bunten Farben, führt auf Dauer zu einer gelblichen Verfärbung des Nagels. Ein einfaches Hausmittel hilft, die Verfärbung binnen einer Woche zu reduzieren. Unser Tipp gegen Verfärbungen: Die Nägel täglich mit dem Fruchtfleisch einer halbierten Zitrone einreiben und danach mit einer Hand- und Nagelcreme pflegen. Brüchigen und trockenen Nägeln kann mit einer vitamin- und calciumreichen Ernährung entgegengesteuert werden. Oft ist aber auch ständiges Lackieren der Grund dafür, dass Nägel brüchig werden. Unser Tipp gegen brüchige Nägel: Ein nährendes Nagelöl (alternativ Mandel- oder Olivenöl) auf die Fingernägel geben und einmassieren. Das Ganze über Nacht einwirken lassen. Oft entstehen beim Versuch die Nagelhaut zurückzuziehen Verletzungen. Das passiert meistens, weil die Nagelhaut gerissen oder geschnitten wird. Unser Tipp gegen rissige Nagelhaut: Die Nagelhaut vorsichtig mit einem Rosenholzstäbchen oder einem Ohrenstäbchen zurückschieben statt scharfe Hilfsmittel zu verwenden. Wenn die Nagelhaut doch einmal einreist, können Bakterien eindringen und es entsteht eine gerötete Entzündung. Nicht nur unschön, sondern auch ziemlich schmerzhaft. Unser Tipp für ein entzündetes Nagelbett: Ein 10-Minuten-Fingerbad in aufgekochtem Kamillentee oder einfache Wundsalbe wirken entzündungshemmend. Schneiden oder feilen? Jedes macht’s anders. Grundsätzlich gilt aber: Die Gefahr, dass sich die Nagelpalette spaltet ist beim Schneiden größer. Wichtig ist, die Nägel nachdem sie gekürzt wurden immer mit einer Feile zu versiegeln. Unser Tipp zum Feilen der Nägel: Immer in eine Richtung feilen, nie hin und her.

Nägel lackieren: Kann das schädlich sein?

Nagellack – farblich passend zu jedem Outfit – ist ein tolles Accessoire, das die Hände frischer wirken lässt. Beim Kauf achtet man dann aber doch eher auf die Nuance, als auf die Inhaltsstoffe. Auch für Nagellacke gibt es bestimmte, in der EU gültige, Kosmetikrichtlinien. Diese regeln, in welcher Konzentration bestimmte Stoffe in Nagellacken enthalten sein dürfen. Hierzu zählen auch die ungesunden Inhaltsstoffe Phthalate, Acrylate und Formaldehyd. Über die Nagelhaut werden die Giftstoffe in den Körper aufgenommen und stehen im Verdacht, Allergien auszulösen oder krebserregend zu sein. In Nagellacken, die gemäß der EU-Richtlinien hergestellt werden, stellen diese Inhaltsstoffe jedoch keine Gefahr dar. Wer auf Nummer sicher gehen will, ist mit Nagellacken von Naturkostmetikmarken jedoch besser bedient. Was Fingernägel aber allemal angreift ist häufiges Lackieren und Ablackieren. Nagellackentferner sollten weder Aceton noch Alkohol enthalten, da diese Inhaltsstoffe dem Nagel Feuchtigkeit entziehen. Um den Nagellack möglichst schonend zu entfernen, sollte man nicht wild hin und her reiben, sondern den Entferner auf ein Wattepad geben und dieses für einige Sekunden auf den Nagel drücken. Anschließend lässt sich der Lack mit sanftem Druck wegwischen. Viele Frauen bevorzugen Gel- oder Shelllacs. Der Vorteil: Kaum Trocknungszeit und wochenlanger Halt. Der Nachteil: Ist das Licht von UV-Lampen, mit denen das Gel ausgehärtet wird, nicht qualitätsgeprüft, schadet es der Nagelhaut. Auch das hartnäckigere Entfernen der fest haftenden Lacke macht die Nägel anfälliger für Entzündungen. Grundsätzlich gilt also: Solange beim Nagellack und -Entferner auf Qualität geachtet wird, die Nägel zusätzlich ausreichend gepflegt und mit Feuchtigkeit versorgt werden und man den Nägeln auch ab und zu ein paar Wochen Pause vom Lackieren gönnt, hat man nichts zu befürchten.

Schritt für Schritt zu gepflegten Nägeln: Von der Vorbereitung bis zum Lackieren

  1. Vorbereiten: Den restlichen Nagellack oder Rest von der Handcreme mit einem Nagellackentferner entfernen.
  2. Pflegen: Den Nagel und die Nagelhaut nach dem Reinigen mit genügend Feuchtigkeit versorgen. Nagelöl verhindert, dass der Nagel splittert.
  3. Formen: Mit einer Schere oder einem Nagelknipser den Nagel in Form bringen. Anschließend mit einer Feile versiegeln. Mit Feilen, die mehrere Stärken haben, kann man den Nagel zusätzlich glätten oder polieren.
  4. Nagelhaut: Das Nagelöl hat die die Nagelhaut bereits weicher gemacht. Nun kann man sie vorsichtig zurückschieben.
  5. Lackieren: Zuerst sollte ein Base Coat aufgetragen werden, der den Nagel vor Verfärbung schützt und härtet. Anschließend wird der eigentliche Lack aufgetragen. Bei bunten Farben empfehlen sich zwei Schichten. Als letzter Schritt versiegelt ein Top Coat den Lack und sorgt für extra langen Halt.

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Lena Hacker
Autor: Lena Hacker

Lena Hacker unterstützt die Redaktion von apomio.de. Sie schreibt für den Gesundheitsblog aufgrund ihrer Kenntnisse in den Bereichen Sport, Lifestyle und Ernährung.

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