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Chronischen Scheidenpilz richtig behandeln

3 Kommentare Aktualisiert am 17. April 2019

Scheidenpilz gehört zu den häufigsten Infektionen im weiblichen Intimbereich. Drei von vier Frauen machen mindestens einmal in ihrem Leben Bekanntschaft mit dem unangenehmen Jucken und Brennen im Schritt. Flammt die Pilzinfektion immer wieder auf, sprechen Ärzte von einer chronisch rezidivierenden Vulvovaginalcandidose. Diese wieder los zu werden erfordert eine gezielte Therapie. Lesen Sie im folgenden Beitrag mehr über chronischen Vaginalpilz. 



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Inhaltsverzeichnis:

 

Eine Pilzinfektion des weiblichen Genitaltraktes ist nicht gerade selten. Dabei vermehren sich Pilze in krankhafter Art und Weiße auf der Haut oder den Schleimhäuten von Schamlippen und Vagina. Der häufigste Erreger ist der Hefepilz Candida albicans (etwa 85 Prozent der Fälle). Andere Pilze können ebenso eine Candidose auslösen. Die Hefepilze kommen natürlicherweise auf der Haut und den Schleimhäuten vor. Ihre alleinige Anwesenheit ist daher nicht krankhaft. Doch in einigen Fällen ist es dem Erreger möglich sich auf den Körperstrukturen übermäßig zu vermehren und so das Krankheitsbild einer Pilzinfektion hervorzurufen. Einige Faktoren begünstigen das Auftreten eines Scheidenpilzes. Dazu gehören unter anderem:

  • Hormonschwankungen (Pubertät, Wechseljahre, Schwangerschaft, Zyklusschwankungen)
  • geschwächtes Immunsystem
  • Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder AIDS
  • vorangegangene Behandlung mit Antibiotika
  • Stress
  • übertriebene Intimhygiene
  • Einnahme bestimmter Medikamente

 

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Chronischer Scheidenpilz: gestörte Vaginalflora kann die Ursache sein 

Kommt es nach einer abgeschlossenen Behandlung immer wieder zu einem Scheidenpilz, kann es sich um eine chronische Erkrankung handeln. Ärzte sprechen bei mehr als vier Pilzbefällen pro Jahr von einer chronisch rezidivierenden (also immer wiederkehrenden) Form der Erkrankung. Für häufige vaginale Candidosen gibt es verschiedene Ursachen. Häufig ist eine gestörte Vaginalflora schuld an der Infektion. Im Scheidenmilieu leben verschiedene Bakterien, darunter Milchsäurebakterien, die den pH-Wert sauer halten (etwa 4,5). In diesem sauren Umfeld können Keime nicht gut wachsen oder sich nicht vermehren. Ist das natürliche Gleichgewicht allerdings gestört, kann das Pilze und Bakterien zum Wachstum anregen und Probleme bereiten. Einige Frauen nehmen es mit der Hygiene etwas zu genau: Durch häufiges Waschen des Intimbereichs mit parfümierten Seifen und Lotionen wird die empfindliche Haut stark beansprucht. Dadurch wird sie durchlässiger für Erreger und eine Pilzinfektion kann entstehen. Wird das Hygieneverhalten nicht verändert, können die Beschwerden immer wieder auftreten. Die richtige Pflege des weiblichen Intimbereichs kann dabei helfen einen chronischen Scheidenpilz zu vermeiden.

Weitere Ursachen für chronischen Vaginalpilz 

Bestimmte Medikamente – sogenannte Immunsuppressiva – halten das Immunsystem unterdrückt. So kann die körpereigene Abwehr nicht gegen das Wachstum der Pilze vorgehen. Müssen diese Mittel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, kann es immer wieder zu Vaginalpilz kommen. Wer immer wieder Antibiotika einnehmen muss, beeinflusst die Scheidenflora. Antibiotika töten Bakterien ab - neben den eingedrungenen Erregern auch die in Scheide und Darm natürlicherweise vorkommenden Mikroorganismen. Dadurch wird das Milieu verändert und die Hefepilze können sich gut vermehren. Verschreibt der Arzt ein Antibiotikum und Sie hatten schon mehrfach mit Scheidenpilz zu kämpfen, sollten Sie den Mediziner darauf hinweisen - gegebenenfalls gibt es eine andere Therapie oder er verschreibt zusätzlich Mittel, die die Scheidenflora wieder aufbauen. In manchen Fällen kann der Partner ein Träger des Hefepilzes sein. Beim Geschlechtsverkehr werden die Pilzsporen auf die Vagina und den restlichen Intimbereich übertragen und eine Candidose kann die Folge sein. Bei Männern verursachen die Pilze kaum Symptome – sie sind stille Träger und Überträger des Pilzes. Treten immer wieder Infektionen auf, sollte sich der Partner untersuchen lassen und gegebenenfalls auch behandelt werden.

Chronische vaginal Candidose: Erreger können resistent werden 

Da einige Frauen immer wieder unter Scheidenpilz leiden und ihn behandeln kann es sein, dass sich er Erreger mit der Zeit verändert und auf die gängigen Medikamente nicht mehr anspricht. Die Infektion kehrt immer wieder. Eine genaue Untersuchung und Bestimmung der Pilzart ist der Schlüssel zu einer effektiven Therapie. Die Antimykotika (Antipilzmittel) können genau auf den Erreger abgestimmt werden und Resistenzen werden unwahrscheinlich.

Behandlung von chronischem Scheidenpilz 

Die Therapie einer chronischen Candidose unterscheidet sich zunächst nicht von der normalen Behandlung bei Vaginalpilz. Mittels Salben und Tabletten wird die Infektion von außen behandelt. Innerhalb von zwei bis drei Tagen bessern sich die Beschwerden merklich und die Infektion klingt ab. Reichen Vaginaltablette und Creme nicht aus, kann eine medikamentöse Behandlung helfen. Stellt sich nach der Einnahme der rezeptfreien Mittel aus der Apotheken keine Besserung ein, ist der Gang zum Frauenarzt unausweichlich. Das ist vielen Frauen unangenehm, allerdings die einzige Methode, um den Pilzbefall effektiv zu bekämpfen. Leidet die Betroffene immer wieder an Scheidenpilz, kann zusätzlich zu den Antipilzmitteln eine Behandlung mit Milchsäurebakterien sinnvoll sein. Dabei werden Präparate angewendet, die die natürliche Scheidenflora wiederherstellen und den Bakterienhaushalt ins Gleichgewicht bringen. Diese Behandlung sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt geschehen.

 

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Achtung: Eine Behandlung in Eigenregie mit Joghurtprodukten ist nicht empfehlenswert - so gelangen neben den enthaltenen Milchsäurebakterien auch chemische Zusatzstoffe in die empfindliche Körperregion.

 

Zusätzlich zur Therapie: zuckerarme Ernährung 

Drei ZuckerwürfelWer immer wieder mit dem unangenehmen Jucken und Brennen im Intimbereich zu kämpfen hat, kann zusätzlich zur medikamentösen Behandlung eine spezielle Diät ausprobieren. Die Hefepilze, die die Infektion auslösen, ernähren sich von Zucker. Eine Ernährung ohne oder mit nur sehr geringen Mengen Zucker nimmt ihnen die Lebensgrundlage und kann das Wachstum des Pilzes unterbinden. Vor allem bei Medikamentenresistenzen ist dies eine mögliche Alternative und einen Versuch wert. Eine Ernährungsumstellung sollte allerdings mit dem Gynäkologen besprochen werden. Bei bestehenden Grunderkrankungen wie Diabetes oder Aids muss ebenfalls ein Mediziner einbezogen werden. Die Ernährungsumstellung kommt nicht für jede Patientin in Frage.

Prävention von Scheidenpilz: Weite Kleidung und gute Hygiene 

Damit es nicht zu einer Pilzinfektion kommt, können präventive Maßnahmen ergriffen werden. Die richtige Unterwäsche ist wichtig für ein gutes Klima im Intimbereich. Naturfasern (etwa Baumwolle) sind atmungsaktiv und die Luft kann zirkulieren. Bei synthetischen Stoffen staut sich häufig Hitze und Feuchtigkeit an und das bietet ideale Lebensbedingungen für Keime. Weitere Schnitte sind besser geeignet als enge Kleidung – locker sitzende Kleidung verhindert Reibung und kleine Verletzungen der Haut durch die Keime eindringen können. Ist ein hormonelles Ungleichgewicht die Ursache für wiederkehrenden Scheidenpilz, kann die Form der Verhütung gewechselt werden. Die Einnahme der Pille verändert den Hormonhaushalt – ein Wechsel des Präparats kann sich somit positiv auswirken. Die Absprache mit dem Frauenarzt ist auch hier notwendig. Die richtige Intimpflege ist wichtig, um Scheidenpilz zu vermeiden. Ein „zu viel“ an Pflege kann Schäden an der empfindlichen Schleimhaut verursachen. Es ist ausreichend die Genitalien täglich mit klarem Wasser zu waschen. Auf Produkte mit Farb- oder Duftstoffen sollten sie verzichten. Wenn Sie eine Waschlotion anwenden, sollte der pH-Wert niedrig sein und dem Scheidenmilieu entsprechen. Nach dem Waschen sollte der Intimbereich vorsichtig trocken getupft werden, um kleine Schäden der Haut zu vermeiden. Auch das richtige Verhalten nach einem Toilettengang kann dabei helfen den Pilz loszuwerden: Es ist wichtig immer von vorne nach hinten zu wischen, damit keine Bakterien oder andere Pilze aus dem Darm in die Scheide gelangen und sich dort vermehren. Komplikationen durch chronischen Scheidenpilz sind in den meisten Fällen nicht zu erwarten.

 

Bildnachweis:

©jan mesaros, pixabay.com

 

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

3 Kommentare

Kristina – Donnerstag, 18. Juli 2019
Ergänzung: Die Unterwäsche sollte bei 95 Grad gewaschen werden. Denn bei 60 Grad sterben nicht alle Pilze ab. Somit kann es passieren, dass man erneut von der “sauberen“ Wäsche angesteckt wird. Am Anfang sollte man auch drauf achten nicht zu enge Sachen zu tragen bspw. Hose. Denn wenn es unten zu feucht ist, dann vermehren sich die Pilze sehr gut. Denn Sie lieben warme und feuchte Stellen. Und in den ersten Monaten auf Zucker oder übermäßigen verzehr von Kaffee verzichten, dann lieber einen Tee trinken, ohne Zucker. Warum ist Zucker schlecht? Die Hefepilze “ernähren“ sich unter anderem vom Zucker. Allerdings müsst ihr nicht gänzlich drauf verzichten (selbst getestet während meiner Heilung). Falls Ihr einen Partner habt, dann sollte er ebenfalls Kokosöl essen (früh und abend reicht) und den Penis samt Kupel mit Kokosöl eincremen. Denn meistens ist der Partner mit befallen. Der Partner sollte das 1 Monat lang machen, weil er meistens nicht so schlimm befallen ist, wie wir Frauen. Auf Sex sollte so lange Verzichtet werden, bis keine weisen klümpchen mehr in der Scheide sind. Denn der Körper versucht den Pilz zu bekämpfen, wenn dann noch zusätzliche fremde Bakterien rein kommen (durch Sex) dann ist der Körper erneut “überlastet“.
Kristina – Donnerstag, 18. Juli 2019
Hallo Nicole, ich habe das Problem seit 2 Jahren und ähnlich wie bei dir habe ich es durch Antibiotika bekommen bzw. Ist es chronisch geworden. Meine Frauenärztin gab mir zuerst Tabletten dagegen, haben auch kurzzeitig geholfen, aber leider nicht nachhaltig. Dann habe ich in auf einer anderen Seite viele hilfreiche Tipps gelesen und angewendet. Diese haben mir geholfen. Ich war befreit von dem Scheidenpilz. Leider kam es wieder, weil ich wieder Antibiotika genommen habe nun kämpfe ich wieder dagegen an und es klappt wieder mal. Zwar dauert die Behandlung min. 3 Monate. Man muss dran bleiben. Und zwar ist es so, dass sich die Pilze mittlerweile nicht nur in der Scheide sondern auch im Darm vermehren. Das heißt es bringt gar nix nur die Scheide zu behandeln. Daher empfehle ich dir folgendes zu tun/essen: 1.) 3 Teelöffel Kokosöl am Tag essen, am besten früh, mittag und abends, vor dem essen. Es ist eine überwindung das zu essen, aber es hilft. Min. Über 3 Monate essen. Das Kokosöl verhindert die ausbreitung der Pilze sie werden geschwächt und stärkt dadurch das eigene Immunsystem. Nach dem 1 bis 1,5 Monate sollte eine Besserung zu sehen sein. 2.) In der Anfangsphase eine creme gegen den Scheidenpilz verwenden. So ca. 1-2 Wochen. Um den Gesundheitsstatus meiner Scheide zu prüfen habe ich einen Finger rein gesteckt und geschaut ob der Ausfluss milchig klumpig ist. Falls ja (viele und große Klumpen) dann habe ich die Creme weiter angewendet. Falls Nein (wenig und kleine Klumpen) dann habe ich angefangen die Creme abzusetzen. Und durch Kokosöl zu ersetzten. Ich habe somit früh, mittag und abend auch die Scheide mit Kokosöl eingecremt, auch von innen. 3.) Ich habe meine Unterwäsche komplett auf Baumwolle umgestellt. Und bei Bedarf öfters gewechselt, weil es schnell übel gerochen hat. Und wenn die Unterwäsche übel riecht, dann heißt es das die Pilze noch im Überfluss existieren. Wenn man die Unterwäsche jetzt noch weiter anbehält, dann fördert man wieder das Wachstum der Pilze. 4.) Man kann ein Scheidenbad machen. Habe ich persönlich noch nicht probiert. Dazu einen Kamilentee machen. Ziehen lassen und dann mit kaltem Wasser verdünnen, so das es körpertemperatur hat. Ich hoffe meine Erfahrungen helfen dir und anderen Frauen.
Nicole – Sonntag, 31. März 2019
Hallo. Ich leide seit 4 Jahren an chronischen Scheidepilz. Es war nach dem ich 2 mal hintereinander lang weg Antibiotika nehmen musste. Erst hatte ich eine Nierenbeckenentzüng und danach habe ich mich durch eine Zecke mit Borreloise angesteckt. Ich wusste das ganz genau, dass ich danach mit meiner Flora Probleme kriegen werde. 2 mal Antibiotkiatherapie. Ich war papp satt. Und so sollte es auch kommen. Mein Frauenarzt hat gesagt, man kann nichts mehr für mich tun. Ich habe es jedem Monat und zwar nach meiner Periode. Jetzt habe ich gleich mehrere Fragen, egal wo ich mich belesen, dort findet man keine Antwort. Also, mein natürlicher Verstand sagt mir, dass meine Bakterien so wenig vorhanden sind, dass sie es nicht mehr schaffen in Stand zu halten. Ich muss jeden Maonat behandeln und das kostet Geld, die Pharmaindustrie freut sich. So, bin zu meiner Frage. Ich bin jetzt 4 Jahre lang Antibiotika frei, es erholt sich nicht. Erholen sich Bakterien nie wieder? Können sie sich nicht mehr vermehren? Sind sie völlig tot? Ich war auch schön bei einem anderen Frauenarzt, der auch nicht weiter wusste. Cremen, Döderlein, Globoli, Sitzbäder. Und immer wieder nach der Periode. Keine Tampons mehr, jetzt Tassen. Ich wasche mich seit 10 Jahren nur mit Wasser, all das sind sinnlose Tipps. Vorher ging das alles. Es ist das Antibiotika schuld. Erholt sich das Bakterium eines Tages? Ich warte auch 10 Jahre. Oder ist es zerstört??

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