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Brustkrebs: Entstehung, Symptome, Behandlung und Risikofaktoren

Kommentar schreiben Aktualisiert am 29. Mai 2018

Es ist die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei der Frau: Brustkrebs. Mit steigendem Alter steigt auch das Risiko für eine Entartung des Brustgewebes. Vor allem die Milchdrüsen und die Milchgänge sind von Mammakarzinomen betroffen. Lesen Sie im folgenden Beitrag alles Wichtige über die Entstehung, die Symptome und die Behandlung einer Brustkrebs Erkrankung.  Meist beginnt alles mit einem seltsamen Knoten in einer Brust – was zwar bei stillenden Frauen keine Seltenheit ist, sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Karzinome in der Brust äußern sich meist zuerst durch ein knotenartiges Gebilde in einem Brustsektor. Brustkrebs ist die Folge eines mehrstufigen Prozesses, in dem gesundes Brustgewebe entartet und wuchert.

Brustkrebs: Wie kommt es zur Tumorbildung in der Brust?

Die weibliche Brust ist ein komplexes Organ, das ebenso wie der Menstruationszyklus einem hormonellen Regelkreislauf unterliegt. Durch die Schwankungen von Östrogen, Gestagen und Progesteron verändert sich die Brust im Laufe eines Zyklus und im Laufe eines Lebens. Die milchbildenden Strukturen der Brust bilden sich etwa erst nach der ersten Schwangerschaft vollständig aus. Größe, Festigkeit und auch Schmerzempfinden des Busens ist an die hormonelle Steuerung gekoppelt. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Veränderung des Geschlechtshormonspiegels Einfluss auf die Entstehung von Brustkrebs haben kann. So treten die Beschwerden vor allem bei Frauen zwischen dem 40. Und dem 65. Lebensjahr auf. Die Krebszellen besitzen bestimmte Rezeptoren auf ihrer Oberfläche, an die etwa Östrogen andocken kann – dadurch kann das Tumorwachstum stimuliert werden. Auf der untersten Stufe der Entstehung von Brustkrebs steht der Kontakt zu einem krebserregenden Stoff (Karzinogen). Dieser Kontakt kann über Jahre oder gar Jahrzehnte ohne Komplikationen verlaufen, irgendwann schädigt das Karzinogen allerdings die menschliche DNA – das Erbgut kann nicht repariert werden und wenn sich die betroffene Zelle teilt, entstehen Körperzellen mit einem genetischen Defekt. Diese entarteten Zellen können mitunter unkontrolliert Wachsen. Es bildet sich eine Geschwulst (Tumor). Beschränkt sich die Wucherung auf das ursprüngliche Gewebe, handelt es sich um einen gutartigen Tumor. Wächst das Gebilde unkontrolliert in andere Körperregionen und bildet in entfernten Organen oder Körperstellen Tochtergeschwülste (Metastasen) so handelt es sich um die bösartige Form – ein Karzinom. Auch aus prinzipiell gutartigen Zellveränderungen in der Brust (Läsionen) kann später ein Karzinom entstehen. Es kann sich um eine Krebsvorstufe handeln. Diese Vorstufe ist Ausdruck einer Mastopathie. Doch das Auftreten eines gutartigen Tumors oder einer Läsion endet nicht zwangsläufig in einer Brustkrebserkrankung.

Genetische Ursache eines Mammakarzinoms?

In einigen Familien tritt Brustkrebs gehäuft auf. Einige Gene (BRCA1 und BRCA2) spielen bei der Bildung von Tumoren in der Brust eine Rolle. Liegt hier eine Mutation vor, steigt das Risiko an einem Mammakarzinom zu erkranken. Kommt es bei Verwandten ersten Grades (Mutter, Schwester) zu Brustkrebs, kann das ein Hinweis auf die genetische Disposition sein. Erkrankungen aus dem weiteren familiären Umfeld spielen keine Rolle. Allerdings handelt es sich nur bei etwa einem von 800 Krankheitsfällen um eine genetische Ursache. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Bei ihnen ist das Risiko zwar deutlich reduziert, doch auch hier kann eine genetische Veranlagung oder die Aussetzung eines krebserregenden Stoffes ber einen längeren Zeitraum zu einer Entartung der Brust führen.

Die Symptome von Brustkrebs erkennen

Die ersten Symptome einer Brustkrebserkrankung sind eher unauffällig. Doch beim regelmäßigen Abtasten der Brust fallen Veränderungen auf. Es kann zu

 

  • Knoten in der Brust (vor allem im oberen, seitlichen Bereich),
  • Knoten in der Achselhöhle,
  • Veränderung von Form und Größer der Brust,
  • Absonderungen aus der Brust (trüber oder blutiger Ausfluss),
  • Veränderung der Farbe der Brust, des Warzenvorhofs oder der Brustwarze,
  • Missempfindungen oder
  • Hautveränderungen

 

kommen. Schmerzen treten in einem frühen Stadium der Erkrankung eher selten auf. Allerdings handelt es sich nicht bei jeder Veränderung um eine gefährliche Krebserkrankung. Auch eine Zyste oder eine Veränderung der Lymphknoten kann ähnliche Beschwerden verursachen. Durch das Stillen verstopfen häufig die Milchgänge – auch das kann sich knotig anfühlen. Doch sind Sie sich unsicher, sollten Sie sicherheitshalber Ihren Gynäkologen aufsuchen und die Symptome abklären lassen.

Diagnoseverfahren zur Brustkrebsfrüherkennung

Bei der (halb)jährlichen Kontrolluntersuchung wird der Frauenarzt die Brust gründlich abtasten und nach Knoten im Gewebe suchen. Außerdem kann er Tipps geben, wie man sich die Brüste selbst abtasten kann, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Bei einem konkreten Verdacht wird der behandelnde Arzt die betroffene Brust genau Abtasten und nach Gewebsveränderungen suchen. Eine Ultraschallaufnahme kann das Gewebe bildlich darstellen und den Verdacht unterstützen oder widerlegen. Ist unklar, ob es sich um Krebs handelt, kann eine Biopsie Klarheit bringen. Dabei entnimmt der Arzt bei einem kleinen Eingriff etwas von dem entarteten Gewebe und lässt es in einem Labor untersuchen. Dieses Diagnoseverfahren zeigt, ob es sich um einen gutartigen oder einen bösartigen Tumor handelt. Ab dem 30. Lebensjahr bieten die gesetzlichen Krankenkassen allen Frauen einmal im Jahr die Möglichkeit bei einem Mammografie Screening die Brüste auf Veränderungen zu untersuchen. Das Verfahren ist dabei für die Patientinnen kostenlos. Auf diese Weise sollen Veränderungen frühzeitig erkannt und in einem frühen Stadium bereits behandelt werden können.

Behandlung von Brustkrebs: individuelle Abstimmung auf die Patientin

Wie bei jeder Krebserkrankung muss die Therapie genau auf die Patientin angepasst werden. In den meisten Fällen ist eine brusterhaltende Behandlung möglich. Durch bestimmte Medikamente oder eine Bestrahlung oder Chemotherapie kann ein großer Tumor zunächst verkleinert werden. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt mit der Größe der Geschwulst, dem Alter und der körperlichen Konstitution der Patientin zusammen. Im Anschluss wird dann der Tumor operativ aus der Brust entfernt. In manchen Fällen ist der Erhalt des Brustgewebes nicht möglich und sie muss abgenommen werden. Durch eine Brustrekonstruktion oder den Einsatz von Implantaten, kann dennoch eine weibliche Figur erhalten werden. Im Vorfeld der Behandlung sollten alle Methoden detailliert mit Vor- und Nachteilen mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Die Brustrekonstruktion kann in einer separaten Operation oder direkt im Anschluss an die Abnahme der Brust durchgeführt werden. Allerdings muss sichergestellt werden, dass die Brust tumorfrei ist. Nicht jede gutartige Veränderung der Brust muss zwangsläufig zu einer Krebserkrankung führen – dennoch empfehlen Ärzte meist die Entfernung der Entartung. Dadurch wollen sie das Risiko eines Mammakarzinoms minimieren. Immer wieder stehen alternative Heilverfahren bei einer Krebserkrankung im Fokus der Aufmerksamkeit. Diese Methoden können dabei helfen, während der Behandlung die Lebensqualität der Patientin zu steigern. Eine Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln, Globuli und Co gegen eine Krebserkrankung ist bislang nicht nachgewiesen, doch in Absprache mit dem Gynäkologen oder Onkologen können zusätzlich zur Behandlung alternative Methoden ausprobiert werden.

Risikofaktoren für Brustkrebs

Welche Faktoren genau zu einer Brustkrebserkrankung führen, ist bisher nicht eindeutig klar. Doch einige Faktoren steigern das Risiko eines Mammakarzinoms. Dazu gehört zunächst das Alter. Das Risiko nimmt mit jedem Jahrzehnt etwas zu. Im Schnitt ist eine Frau bei der Diagnosestellung knapp über 60 Jahre alt. Es gibt Hinweise darauf, dass eine langfristige Anwendung von hormonellen Verhütungsmitteln wie der Pille das Risiko für Brustkrebs leicht erhöht. Nach dem Absetzen der Präparate geht dieses Risiko in einem Zeitraum von zehn Jahren allerdings wieder zurück. Die Umstände des Monatszyklus können ebenso Einfluss nehmen: Tritt die erste Regelblutung etwa vor dem elften Lebensjahr ein oder kommt es nach dem 54. Lebensjahr zur Menopause, ist das Risiko einer Krebserkrankung leicht erhöht. Auch Frauen, die keine Kinder gebären leben mit einem leicht erhöhten Brustkrebsrisiko. Auch die Ernährung und der Lebenswandel haben einen Einfluss auf die Gesundheit: Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen können das Risiko für Brustkrebs leicht erhöhen. Auch Übergewicht wirkt sich negativ auf die Wahrscheinlichkeit eines Karzinoms aus: Fettgewebe produziert Hormone, die wiederum Einfluss auf das Krebswachstum haben können. Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung ist die beste Brustkrebsprävention. Spätestens ab dem 50. Lebensjahr sollten Frauen das Mammografie Screening in Anspruch nehmen. Besteht durch familiäre Vorbelastung ein erhöhtes Krebsrisiko, sollte bereits in einem jüngeren Alter mit dem Screening begonnen werden.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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