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Wohlfühlen: Thermalbäder

1 Kommentar Aktualisiert am 02. März 2016

Müde, abgespannt und gestresst? Um dem Alltagsstress zu entkommen kann man dem Körper unter anderem durch Hypnose, Meditation oder Yoga eine kleine Erholungspause zukommen lassen. Auch der Besuch in einer Therme soll einen stressreduzierenden Effekt haben. Was sind Thermalbäder? Und welche therapeutische Wirksamkeit auf den Körper ist zu erwarten? Alles rund um das Thema Wohlfühlen in Thermalbädern.

Definition Thermalbad

Ein Thermalbad, kurz auch als Therme bezeichnet, ist eine Badeanlage, die nicht mit einem normalen Freizeitbad zu vergleichen ist. Thermalbäder enthalten mineralstoffhaltiges Badewasser, das aus einer Thermalquelle entspringen kann und eine Mindesttemperatur von 20°C aufweist. Das Thermalwasser kann sowohl aus einer natürlichen Quelle entstammen als auch durch eine Tiefbohrung gewonnen werden. Das Wort „thermal“ kommt aus dem griechischen Sprachgebrauch und bedeutet übersetzt „warm“. Das Besondere an Thermalbäder: Wertvolle Mineralien – abhängig vom Gestein, durch welches das Wasser vorher floss – sind in dem Wasser enthalten. Dazu zählen unter anderem Magnesium, Calcium, Kochsalz oder Kalium. Sie sollen eine heilende Wirkung auf den Körper haben. Aus diesem Grund werden immer häufiger Thermalbäder Kureinrichtungen angeschlossen.

Diese Badekultur, also warmes Quellwasser, welches die Becken füllte, ist bereits vor Jahrhunderten schon von den Menschen genutzt worden und die alten Römer betrachteten diese Badeanstalt nicht nur als Ort der Reinigung und zur Pflege sozialer Kontakte, sondern waren sich der heilenden Wirkung schon damals bewusst.

Therapeutische Wirksamkeit

Bekannt ist, dass die im Wasser gelösten Mineralsalze die körperliche Abwehr stärken und Verspannungen der Muskulatur lösen können, weswegen heutzutage vermehrt Thermalbäder zu therapeutischen Zwecken zum Einsatz gebracht werden. Bei vielen Krankheiten ist das Thermalwasser als Heilmittel bereits anerkannt und verschafft unter anderem bei Hauterkrankungen, Rheuma, Allergien sowie Krampfadern Linderung.

Weitere positive Eigenschaften eines Thermalbades sind:

 

  • das warme Wasser verhilft zu angenehmen Empfindungen
  • das warme Wasser führt zu Muskelrelaxationen (Entspannung der Muskulatur) und Ruhe
  • das Trinken des Thermalwassers, auch Heilwasser genannt, kann den Stoffwechsel wieder in Gang bringen
  • die Durchblutung wird gefördert
  • der Kreislauf wird stabilisiert

 

Im Rahmen einer Kur verordnen Ärzte ihren Patienten mit Beschwerden im Bewegungsapparat einen Aufenthalt in einem Thermalbad verbunden mit weiteren gesundheitsfördernden Anwendungen, wie ein Therapie- und Bewegungsbecken, diverse Schwimmbecken, ausgedehnte Saunen und Dampfbäderbereiche. Besonders bei Rücken- und Gelenkbeschwerden sollen Thermalbäder einen wohltuenden Effekt auf den Körper haben. Der größte Thermalkurort der Welt befindet sich in Budapest und bietet 120 verschiedene Quellen und 21 öffentliche Bäder an.

Thermalbäder sind nicht für jeden geeignet

So wohltuend ein Besuch in der Therme auch sein mag, der Aufenthalt im Thermalwasser ist nicht für jeden geeignet: Bei gesundheitlichen Beschwerden kann das hochmineralische Wasser den Körper nämlich auch belasten. Daher sollte man im Vorfeld einen Arzt konsultieren und sich vergewissern, ob sich das Thermalwasser als gesundheitsförderlich bzw. gesundheitsschädlich erweist. Ein Besuch in der Therme ist zum Beispiel Menschen mit einer Herzschwäche, mit einem kürzlich überstandenen Infekt oder akuten Entzündungen abzuraten.

Ein Ausflug mit der gesamten Familie in die Therme ist auch nur bedingt möglich: Einige Thermalbäder weisen nämlich darauf hin, dass der Zutritt nur für Personen ab 16 Jahren gestattet ist. Weitere wichtige Informationen, die beachtet werden sollten und von den Betreibern der Bäder empfohlen werden, sind:

  • die Höchstdauer für das Bad ist nicht überschreiten (je höher die Temperatur im Becken, desto kürzer sollte die Badedauer sein) und danach empfiehlt es sich, die Ruheräume aufzusuchen, um den positiven Effekt der Ruhephase zu verstärken
  • eine spezielle Abkühlung ist nach einem Thermalbad nicht nötig, aber es bietet sich an, wechselwarm zu duschen, um die Gefäße zu trainieren und das Immunsystem zu stärken sowie den Kreislauf zu stabilisieren

Bei Stress ins Thermalbad

Bislang hat noch keine Studie die Auswirkungen eines Thermalbades auf seine stressreduzierenden Effekte untersucht – ein österreichisches Wissenschaftlerteam hat daher diesen Ansatz aufgegriffen und die Effekte eines einmaligen, ruhenden Aufenthalts im warmen Wasser untersucht. Denn bekannt ist, dass Baden im warmen Wasser während der wehenintensiven Geburtsphase zum Abbau von Ängsten, zur Entspannung und zur Schmerzreduktion führt. Untersucht wurden 49 Patienten, die per Zufallsprinzip in drei Gruppen, nämlich Thermalbad, progressive Muskelentspannung und Ruhe im Liegen, aufgeteilt wurden. Das Ergebnis: In allen drei Gruppen war ein signifikant reduzierter Cortisolgehalt im Speichel, der den wahrgenommenen Entspannungsgrad der Probanden misst, festgestellt worden. Cortisol ist ein Stresshormon, das sich negativ auf den Körper auswirkt und auslösend für unter anderem Herzinfarkte, Schlaganfälle, Depressionen sein kann. Die Teilnehmer der Thermalbad-Gruppe gaben zudem jedoch an, deutlich entspannter als die anderen beiden Gruppen zu sein. Bereits ein 25-minütiges Thermalbad kann den Cortisolgehalt senken. Der Aufenthalt in einem Thermalbad kann insofern eine geeignete Methode zum Entspannen darstellen.

Fazit: Der Besuch in einem Thermalbad - Eine Wohltat für den Körper und besonders in der noch kalten Jahreszeit eine gemütliche Abwechslung. Thermalbäder laden zum Entspannen ein. Überzeugen Sie sich selbst und lassen Sie Ihre Seele baumeln!

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

1 Kommentare

Jonas – Donnerstag, 11. Mai 2017
Guten Tag liebe Mitleser, vielen Dank für diesen informativen Beitrag. In der Tat ist eine Therme etwas anderes als ein Freibad, aber dennoch finde ich beide Tätigkeiten sehr entspannend und eine gute Möglichkeit, dem Alltagsstress zu entkommen. Ich spiele mit dem Gedanken, einen eigenen Swimmingpool in meinen Garten bauen zu lassen, da ich sehr gerne ins Wasser steige. Auf der Suche bin ich im Internet schnell fündig geworden <em>+++Link von der Redaktion entfernt+++</em> Viele Grüße Jonas

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