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Nachtkerzenöl - wertvolle Inhaltsstoffe für gesunde Haut

Kommentar schreiben Aktualisiert am 19. November 2018

Nachtkerzenöl ist Balsam für trockene, raue und empfindliche Haut. Sein hoher Gehalt an ungesättigten Fettsäuren stärkt die Schutzbarriere der Haut und ist heilsame Unterstützung bei Ekzemen, Neurodermitis, Schuppenflechte, Säuglings- und Altershaut. Nachtkerzenöl lindert Juckreiz und wirkt entzündungshemmend, regenerierend und verjüngend auf die Haut. Es kann bei Hautproblemen und Gelenkentzündungen direkt unverdünnt aufgetragen werden. Daneben gibt es Gesichts- und Körperpflegeprodukte mit Nachtkerzenöl für sanfte, geschmeidige und geschützte Haut. Verstärkung erhält die äußerliche Anwendung, wenn das Öl des gelb leuchtenden Nachtblühers auch noch innerlich eingenommen wird, was sich zudem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Frauenbeschwerden bewährt hat. Lesen Sie hier, welche Wirkstoffe Nachtkerzenöl enthält, wie es äußerlich und innerlich die Gesundheit fördert und wie es angewendet werden kann.

 

Was für eine Pflanze ist die Nachtkerze?

 

Die Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika. Ihre Samen wurden schon von den Indianern zu einem Brei gestampft und bei Hautkrankheiten zum Einsatz gebracht. Das Besondere an der zweijährigen Vertreterin der Familie der Nachtkerzengewächse ist, dass sie erst in der Dämmerung ihre hellgelben Blüten auf den bis zu 1,8 m langen Stängeln öffnet, die wie Kerzen in der Nacht leuchten. Daher kommt ihr Name. Die geöffneten Blüten verströmen einen vanilleartigen Duft. Für das Nachtkerzenöl werden die kleinen Samen verwendet.

 

Welche Inhaltsstoffe sorgen für die Wirkung des Nachtkerzenöls?

 

Nachtkerzenöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren, z.B. Omega-6-Fettsäuren, die der Körper nicht selbst bilden kann und deshalb von außen aufnehmen muss. Es enthält 70-80 % Linolsäure, 8-15 % Gamma-Linolensäure, 8 % einfach ungesättigte Fettsäuren und dazu 8 % gesättigte Fettsäuren, Aminosäuren, Mineralstoffe und das antioxidative Vitamin E.

 

Was ist die Ursache von sehr trockener und entzündeter Haut?

 

Trockene Haut entsteht, wenn die Schutzbarriere der äußersten Hautschicht geschwächt ist. Sie besteht aus Hornzellen, die durch Lipide (Fettstoffe) miteinander verbunden sind, einem dünnen Fettfilm der sich aus Talg bildet, um die Haut geschmeidig zu machen und Wasser abzuhalten, und Feuchthaltefaktoren. Ist diese Schutzschicht durch zu häufiges Waschen oder entfettende Reinigungsmittel geschwächt oder wird sie wie bei Neurodermitis und Altershaut weniger gebildet, löst sich der Verband zwischen den Hornzellen auf. Die oberste Hautschicht bildet keine Einheit mehr, sondern reißt stellenweise auf und schuppt. Die Haut verliert Feuchtigkeit und den schützenden Fettfilm. Sie wird trocken, rissig und juckt. Durch die geschwächte Barriere können Krankheitserreger eindringen und eine Entzündung verursachen. Bei Schuppenflechte werden zu viele und zu schnell Hornzellen gebildet und abgestoßen, was das trockene, schuppende Hautbild ergibt. Sie beruht auf einer erblichen Komponente und einer Autoimmunreaktion. Auch Allergien und Mückenstiche können Auslöser für eine Hautentzündung sein.

 

Wie wirkt Nachtkerzenöl bei der äußerlichen Anwendung auf die Haut?

 

Nachtkerzenöl füllt die Lücken in der Hautbarriere wieder auf. Es stellt die Verbindung zwischen den Hornzellen wieder her. Der fetthaltige Schutzfilm glättet die Haut und hält die Feuchtigkeit zurück. Die Haut wird weich und geschmeidig. Die wiederhergestellte Barriere schützt vor dem Eindringen von Bakterien und Fremdkörpern und verringert das Risiko für Entzündungen. Neben diesem mechanischen Schutz durch Nachtkerzenöl wirkt insbesondere Gamma-Linolensäure über die Bildung von Prostaglandinen zusätzlich entzündungshemmend. Die Gewebshormone fördern die Differenzierung und Reifung von Abwehrzellen und reduzieren die Bildung allergieauslösender Substanzen, die am Ausbruch von Neurodermitis beteiligt sind. Nachtkerzenöl versorgt nicht nur selbst die Haut mit ungesättigten Fettsäuren. Es wirkt sich auch positiv auf den Defekt des Enzyms Delta-6-Desaturase aus, das für die Entstehung von Neurodermitis mit verantwortlich gemacht wird. Ein Mangel an dem Enzym, wie er bei der Hautkrankheit vorkommt, bewirkt, dass weniger ungesättigte Fettsäuren vom Körper gebildet werden können. Nachtkerzenöl gleicht diesen Enzymdefekt aus. Aufgrund dieser unterschiedlichen Wirkungen kann Nachtkerzenöl die Symptome bei Neurodermitis verringern, den Juckreiz und die Entzündlichkeit lindern und die Schübe reduzieren.

 

Wann eignet sich Nachtkerzenöl besonders zur äußerlichen Anwendung?

 

Außer bei Neurodermitis wird die entzündungshemmende Wirkung des Öls auch bei Ekzemen, Akne, entzündeten Gelenken, Hautproblemen von Säuglingen und Schuppenflechte genutzt. Eine Befragung von Kinderärzten ergab, dass durch die Anwendung von Nachtkerzenöl die notwendige Menge an Kortison bei den kleinen Neurodermitis-Patienten erheblich gesenkt werden kann.
Die pflegende, regenerierende und antioxidative Wirkung von Nachtkerzenöl, die seinen Fettsäuren und Vitamin E zu verdanken ist, zeigt ihren positiven Effekt auch bei alternder Haut. Vitamin E bindet die aggressiven freien Radikale und schützt Zelle und Zellkern vor Schäden und Zerstörung. Bei einer Studie wurde nach 12 Wochen Anwendung eine Verbesserung um 21 % bei den Faktoren Hautfeuchtigkeit, Elastizität, Wasserverlust, Rötungen und Rauheit festgestellt. Nachtkerzenöl stellt deshalb auch bei trockener, reifer Haut eine ideale Pflege dar. Es wird zudem bei Spannungsgefühlen in der Brust und bei Empfindungsstörungen, die auf Diabetes zurückgehen, empfohlen.

 

Welchen gesundheitlichen Effekt hat Nachtkerzenöl bei der Einnahme von Kapseln?

 

Die innerliche Anwendung ergänzt und verstärkt die äußerliche Behandlung. Sie wird bei Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne und rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew sowie anderen rheumatischen Erkrankungen empfohlen. Außerdem wirken sich die ungesättigten Fettsäuren positiv auf die Gesundheit der Gefäße und des Herzens aus. Nachtkerzenöl wirkt unterstützend bei der Behandlung von Arteriosklerose, Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten. Außerdem wurden positive Erfahrungen bei Kopfschmerzen und allergischen Erkrankungen gemacht. In der Frauenheilkunde wird Nachtkerzenöl beim Prämenstruellen Syndrom und Wechseljahresbeschwerden eingesetzt.

 

Wie wird Nachtkerzenöl angewendet?

 

Für die äußerliche Anwendung sind Pflegeprodukte für Gesicht und Körper erhältlich. Man kann auch Nachtkerzenöl-Kapseln aufstechen und den Inhalt unverdünnt auf die Haut auftragen oder das Öl in seine Kosmetika mischen. Das Öl kann auch dem Badewasser zugegeben werden. Nach dem Bad sollte man die Haut dann nur mit dem Handtuch abtupfen und nicht abrubbeln, damit das Öl schützend und glättend auf der Haut verbleibt. Sowohl für die äußerliche als auch die innerliche Anwendung gilt: Um den gewünschten positiven Effekt zu erlangen, muss Nachtkerzenöl längere Zeit, am besten über Wochen, und in ausreichend hoher Dosierung angewendet werden. Nachtkerzenöl hat sich auch bei der Behandlung von Tieren bewährt.

 

Für wen ist Nachtkerzenöl nicht geeignet?

 

Schwangere und Stillende sollten vor der Anwendung ihren Arzt befragen. Bei einer Allergie gegen Nachtkerzenöl darf es nicht verwendet werden. Abgeraten wird auch von der Anwendung bei einer östrogenabhängigen Brustkrebserkrankung und bei Kindern unter 1 Jahr.

 

Können bei Nachtkerzenöl Nebenwirkungen auftreten?

 

Nachtkerzenöl ist sehr gut verträglich, auch bei einer längerfristigen Behandlung. Nur in sehr seltenen Fällen kann es bei der Einnahme von Nachtkerzenöl-Kapseln zu Übelkeit, Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden kommen.

 

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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