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Ganzheitliche Begleittherapie bei Krebs - Selbstheilungskräfte aktivieren!

Kommentar schreiben Aktualisiert am 17. Juni 2019

Immer mehr Krebspatienten wünschen sich eine begleitende Behandlung mit ganzheitlichen Methoden. Sie wollen selbst etwas zu ihrer Heilung beitragen und die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie so gering wie möglich halten. Die schulmedizinische Krebstherapie dient dazu, den Tumor zu zerstören.

 

Die ganzheitliche Begleitbehandlung (Komplementärmedizin) soll den Organismus stärken, Körper und Seele nähren und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Bei allen Methoden sollte vor ihrer Anwendung der Arzt befragt werden. Was ist Krebs? Wie wirken Chemo- und Strahlentherapie und was sind ihre Nebenwirkungen? Welche Ernährung wird empfohlen? Was kann zur Stärkung des Immunsystems getan werden? Welche Naturheilmittel wirken gegen die Nebenwirkungen? Wie wird der Körper entgiftet?

 

Was ist Krebs? 

 

Krebs ist die Folge einer Veränderung des Erbguts von Körperzellen. Die Gendefekte bewirken ein ungehemmtes Wachstum, weil der natürliche Zelltod (Apoptose) nicht stattfindet. Die mutierten Zellen vermehren, können in die Blutbahn und Lymphe gelangen und in anderen Organen Metastasen (Tochtergeschwulste) bilden.


Krebs war schon in der Steinzeit bekannt. Er tritt heute nur aufgrund der alternden Gesellschaft in diesem Maß auf. Denn je häufiger sich die Zellen teilen, umso so größer die Wahrscheinlichkeit für ein „falsches Ablesen“ des Gencodes. Auch ungesunde Ernährung, Umweltgifte, Smog, Strahlung, Stress, Überforderung, Angst und Depressionen erhöhen das Risiko einer Krebserkrankung. Sie schwächen das Abwehrsystem in seinem täglichen Kampf gegen Krebszellen. Denn diese entstehen jeden Tag in unserem Körper und können nur bei einem intakten Immunsystem vernichtet werden.1

 

Wie viele Menschen erkranken an Krebs?

 

Nach dem letzten Krebsbericht des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut von 2016 gibt es jährlich ca. 230 000 Neuerkrankungen bei den Frauen und ca. 252 000 bei den Männern. Etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland sollen jemals in ihrem Leben an Krebs erkrankt sein.2

 

Wie läuft eine Chemotherapie ab und was sind die möglichen Nebenwirkungen?

 

Nach einer Behandlung von einem bis zu mehreren Tagen findet eine Pause von Tagen, Wochen oder Monaten statt. Im Schnitt wird in 4-6 Zyklen behandelt. Die schädigende Wirkung des gesunden Gewebes betrifft vor allem Zellen, die sich schnell teilen, z.B. in Schleimhaut, Haarwurzeln und Knochenmark.

 

Zu den Nebenwirkungen zählen Entzündungen der Mundschleimhaut, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Blutarmut, Blutgerinnungsstörungen, erhöhtes Infektionsrisiko, Haarausfall, Erschöpfung (Fatigue), Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Schädigungen der Keimdrüsen und ein erhöhtes Risiko für weitere Krebserkrankungen.3

 

Wie wirkt Strahlentherapie gegen Krebs und welche Nebenwirkungen können auftreten?

 

Bei der Strahlentherapie beruht die Wirkung auf den freien Radikalen. Folgen können je nach Ort der Bestrahlung Schleimhautentzündungen in Mund oder Speiseröhre, Hautrötungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Müdigkeit sowie Störungen der Blutbildung und der Darmflora sein.4

 

Die neuen zielgerichteten Antikörpertherapien können zu Entzündungen von Haut, Lunge und Darm führen.5

 

Welche Ernährung wird vor und während der Behandlung empfohlen? 

 

Vor Beginn der Chemo- oder Strahlentherapie und in den Behandlungspausen eignet sich eine Kost mit gedünstetem Gemüse, Obst, fein gemahlenen Vollkornprodukten (Dinkel, Hafer), milchsauer vergorenen Säften, Bio-Gefügel, Tiefseefisch, Bio-Lein- und Olivenöl, Pell- oder Salzkartoffeln, bitteren Kräutertees, kohlensäurearmem Mineralwasser und etwas Süßungsmittel, z.B. Honig, Ahornsirup, Birnen- oder Agavendicksaft. Am Tag der Therapie wird eine leichte Kost mit Zwieback, ungezuckerten Keksen, Obst- oder Gemüsebrei und Gemüsebrühe empfohlen.6

 

Wie kann das Immunsystem auf natürliche Weise gestärkt werden?

 

Gut zwei Drittel der Krebspatienten wollen neben der Chemo- und Strahlentherapie eine Behandlung, die ihr Immunsystem wieder aufbaut.7 Dafür stehen anthroposophische und phytotherapeutische Mistelpräparate und Enzyme zur Verfügung.8,9 Thymusextrakte regen u.a. das Knochenmark zur Bildung von Abwehrzellen an.10 Bei der Hyperthermie werden die hitzeempfindlichen Tumorzellen geschädigt und sie können besser vom Immunsystem bekämpft werden.11

 

Die Sauerstofftherapie nutzt aus, dass Tumore bei einer guten Sauerstoffversorgung schlechter wachsen können.12 Bei der Tumorimpfung entwickelt der Körper eine effektivere Abwehrkraft.13 Heilpilze, z.B. Shiitake und Reishi, haben entgiftende, antioxidative Eigenschaften und einen hohen Gehalt an B-Vitaminen, Vitamin D, Spurenelementen und den Beta-Glucanen.14 Die Ballaststoffe mit abwehrstärkender Wirkung stimulieren die Killer- und Fresszellen. Unter den Heilpflanzen stärken besonders Echinacea- und Thuja-Präparate das Immunsystem.

 

Natürlich haben auch moderater Sport, Yoga, Ernährung, eine Darmsanierung, Bach-Blüten, kreativer Selbstausdruck, Psychotherapie, Spiritualität und Entspannung eine wichtige Funktion für das Immunsystem und die ganzheitliche Heilung.15,16,17,18

 

Welche Naturheilmittel wirken gegen die Nebenwirkungen?

 

Bei Entzündungen der Haut haben sich Combudorongel und Calendulasalbe bewährt. Bei Aphten, Fissuren und Mundtrockenheit hilft das Gurgeln mit Arnika- und Kamillentinktur, Salbei- und Kamillentee. Entzündungen in der Mundhöhle werden mit Rathania, Salbei und Myrrhe behandelt. Kapuzinerkresse, Meerrettichwurzel, Bärentraubeblätter und Echte Goldrute haben eine natürliche antibiotische Wirkung bei Infektionen im Harntrakt.

 

Kaffeekohle, geriebener Apfel, Apfelpektinpräparate, Myrrhe, Kamille und Heilerde helfen bei Durchfall.

 

Zur natürlichen Behandlung von Verstopfung werden Flohsamenschalen, Leinsamen und Weizenkleie eingesetzt.


Schlafstörungen werden durch Baldrianwurzel, Hopfen, Passionsfrucht und Lavendelöl-Kapseln gelindert. Ginseng, Rosenwurz und Meisterwurz wirken gegen Erschöpfungszustände.19

 

Neben der Phytotherapie leisten auch die Homöopathie und Akupunktur wertvolle Hilfe bei der ganzheitlichen Begleittherapie. Weitere Unterstützungen bieten Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fettsäuren, insbesondere antioxidative Substanzen wie Beta-Carotin, Vitamin A, C und E sowie Selen, Kupfer und Zink. Naturheilmittel und Nahrungsergänzungsmittel werden nicht oder nur bis zu einem bestimmten Betrag und bei ärztlicher Verordnung von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.20,21,22,23,24

 

Wie wird der Körper entgiftet und wie werden die Ausleitungsorgane unterstützt?

 

Entgiftungen sollten immer nur kurweise als Impuls durchgeführt werden.25 Was durchgehend hilft, ist das Trinken von 2-2,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Geeignet sind neben Wasser bittere Tees mit organfunktionsstärkender Wirkung, die im Wechsel getrunken werden, wie Leber-Galle-Tee, Nieren-Blasen-Tee und Magen-Darm-Tee.26

 

Alternativen sind Grüner Tee, Lapacho-Tee und Roibush-Tee. Neben der Entsäuerung durch Basenprodukte wirkt auch der 7x7-Kräutertee entsäuernd. Ölkauen hat eine entgiftende Wirkung auf den ganzen Organismus und festigt zudem das Zahnfleisch.27 Kurzfristiges Fasten soll sich positiv auf die Erkrankung ausüben und wirkt tiefenreinigend auf allen Ebenen. (Arzt fragen!)28


Während der Chemo- und Strahlentherapie können zur Entgiftung morgens 10 Tropfen Urtinktur Ceres Geranium robertianum (Ruprechtskraut), mittags 10 Tropfen Ceres Solidago comp (Goldrute) und abends 10 Tropfen Ceres Taraxum comp (Löwenzahn) und nach der Therapie 2-mal jährlich über 4-8 Wochen kurweise eingenommen werden.25 Zur Stärkung der Leberfunktion und als Leberschutz eignen sich Mariendistelpräparate mit einer Tagesdosis von 200-400 Silymarin.

 

Wo finden sich im Internet seriöse Informationen über Krebs und seine Behandlung?

 

Infos finden Sie z.B. beim Deutschen Krebsforschungsinstitut, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V., bei der Carstens-Stiftung, in der Infobroschüre des Katholischen Klinikums Bochum und im Krebsbericht des Robert-Koch-Instituts.29,30,31,32,33,34

 

 

 

 

Quellenangaben (Stand 07.06.2019):

1 https://www.biokrebs.de/images/download/broschueren/Wege-zur-Gesundheit.pdf

https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebsgeschehen/Krebsgeschehen_download.pdf

3 https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/chemotherapie.html

4 https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/strahlentherapie-bei-krebs.html

5-6 https://www.biokrebs.de/images/download/broschueren/Nebenwirkungen-aggressiver-Therapien.pdf

7 https://www.biokrebs.de/therapien/immunsystem

8 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Mistel.pdf

9 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Enzyme.pdf

10 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Thymus.pdf

11 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Hyperthermie.pdf

12 https://www.biokrebs.de/therapien/immunsystem/sauerstof-ozon

13 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Tumorimpfung.pdf

14 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Heilpilze.pdf

15 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Bewegung.pdf

16 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/cncr.31979

17 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Bachblueten.pdf

18 https://www.biokrebs.de/therapien/seele-und-koerper/was-kann-ich-selbst-tun

19 https://www.klinikum-bochum.de/fachbereiche/naturheilkunde/fachbereich.html (Infomaterial: Naturheilkunde in der Krebstherapie)

20 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Homoeopathie.pdf

21 https://www.biokrebs.de/therapien/weitere-therapieansaetze/tcm-akupunktur

22 https://www.biokrebs.de/therapien/stoffwechsel-und-ernaehrung/nahrungsergaenzungsmittel

23 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Vitamine.pdf

24 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Selen.pdf

25 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Ausleitung.pdf

26 https://www.biokrebs.de/images/download/Kurzinfos/Heiltees.pdf

27 https://www.biokrebs.de/images/download/Kurzinfos/Oelkauen.pdf

28 https://www.biokrebs.de/images/download/Kurzinfos/Fasten.pdf  

29 https://www.krebsinformationsdienst.de/

30 https://www.krebsgesellschaft.de/

31 https://www.biokrebs.de

32 https://www.carstens-stiftung.de/index

33 https://www.klinikum-bochum.de/fachbereiche/naturheilkunde/fachbereich.html (Infomaterial: Naturheilkunde in der Krebstherapie)

34 https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebsgeschehen/Krebsgeschehen_download.pdf

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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