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An heißen Tagen besser schlafen - mit Tipps für Allergiker

Kommentar schreiben Aktualisiert am 11. Juli 2017

Jeder kennt das Problem. Es ist zu warm und zu stickig. Man wälzt sich hin und her und kann nicht schlafen. Noch schlimmer ist es, wenn Heuschnupfen oder andere Allergien zusätzlich die Nachtruhe rauben. Was hilft? Kalt duschen? Mit offenem Fenster schlafen? Oder vielleicht ein Bierchen zum wohligen Einschlafen? Erfahren Sie hier, was Sie wirklich tun und lassen sollten, um auch in heißen Sommernächten erholsamen Schlaf zu finden.

Halten Sie tagsüber das Schlafzimmer kühl und lüften Sie richtig

Schließen Sie tagsüber nach dem morgendlichen Lüften die Fenster und dunkeln Sie das Zimmer mit Vorhängen oder Jalousien ab, selbst wenn Ihr Schlafzimmer nicht im Süden liegt. Auch wenn es draußen noch warm ist, lüften Sie vor dem Schlafengehen 10 Minuten mit offenem Fenster und offener Zimmertür richtig durch. Danach das Fenster auf Kipp stellen. Ganz offene Fenster bringen Zugluft, einen steifen Nacken und, wenn Sie Pech haben, auch noch einen dicken Schnupfen mit sich.

Nützen feuchte Tücher vor dem Fenster?

Hierüber gehen die Meinungen auseinander. Einerseits entzieht das Verdunsten des Wassers dem Raum Wärme.  Andererseits soll eine hohe Luftfeuchtigkeit dem Schlaf nicht zuträglich sein und die Tücher sollen die Luftventilation im Raum stören. Testen Sie es selbst. Zusätzlich schlaffördernd ist beim Befeuchten der Tücher ein Schuss Lavendelöl.

Schützen Sie sich vor dem Summen und Stechen von Mücken

Nichts Schlimmeres als das Summ-Geräusch einer Fliege oder gar Stechmücke. Einschlafen ausgeschlossen! Schon allein, weil man ständig darauf „wartet“, dass sie zusticht. Licht an und auf die Jagd gehen, macht wieder voll wach. Verschonen Sie sich von diesen nächtlichen Schlafkillern ganz einfach durch ein Fliegengitter vor dem Fenster.

Nicht kalt duschen!

Auch wenn es im ersten Moment erfrischt: Kaltes Duschen fördert nicht den Schlaf. Der Kreislauf wird angeregt, die Gefäße werden eng gestellt und die Wärme kann nicht abgeleitet werden. Danach erweitern sich die Gefäße und es wird schön warm! Besser ist lauwarmes Duschen oder Wechselduschen. Sie beginnen mit (nicht zu) kaltem Wasser und beenden das Duschen mit warmem Wasser.

Aber: Kältekick für die Füße

Eine dauernde Abkühlung verschafft eine Plastik- oder Wärmflasche, die Sie mit kaltem Wasser füllen und für ein paar Stunden in den Kühlschrank legen. Auch Kühl-Gels und Kühlakkus eignen sich für diese Erfrischung. Mit einem Tuch umwickeln und die Füße darauf. Das kühlt Sie ab. Was Sie nicht in den Kühlschrank legen sollten, sind Schlafanzug, Nachthemd und Bettlaken. Das fühlt sich zwar kurz erfrischend an. Danach wird der Stoff aber umso schneller feucht und klamm und kann die Wärme nicht so gut ableiten.

Die richtige Bettwäsche, Matratze und Bekleidung in der Nacht

Sämtliche Stoffe sollten atmungsaktiv sein. Leichte Baumwolle, am besten kühlendes Satin, eignet sich gut als Bettbezüge und Pyjama. Funktionswäsche leitet zwar Wärme und Feuchtigkeit ab, besteht aber aus Kunstfasern, was Geschmacksache ist. Zum Zudecken eignet sich eine Sommerbettdecke, am besten mit eingearbeiteten Klimazonen, die nur dünn gefüllt ist und überschüssige Wärme abtransportiert, oder ganz einfach ein Laken. Gute Matratzen haben eine Sommer- und Winterseite. Denken Sie daran, sie zum Sommer hin zu wenden, damit Sie die Winter-Schafswollauflage nicht noch mehr ins Schwitzen bringt. Wenn Sie sich gerne in ein großes Kopfkissen einkuscheln, ist das zwar angenehm, verhindert aber die Luftzirkulation, wenn der Kopf zu tief einsinkt. Besser sind festere Kopfkissen, z.B. Nackenstützkissen, bei denen der Kopf frei aufliegt.

Das sollten Sie essen und trinken

Spätestens 19 Uhr eine leichte Kost, wie Fisch, Gemüse, Salat, Früchte. Keine üppigen Mahlzeiten! Trinken sollten Sie tagsüber mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee. Dadurch haben Sie nachts keinen Durst und werden auch nicht durch Harndrang aus dem Schlaf gerissen. Mehr zum Thema finden Sie in unserem Beitrag "Welche Lebensmittel fördern einen tiefen Schlaf?"

Alkohol und Zigaretten nicht zu später Stund‘

Bier und Wein als Schlummertrunk lassen zwar leichter einschlafen, vermiesen aber durch einen flachen Schlaf die Erholung in der Nacht. Nikotin verengt die Gefäße, erhöht den Puls und beschert so nicht wirklich eine gute Nachtruhe. Fazit: Alkohol und Zigaretten nicht später als 2 Stunden vorm Zubettgehen konsumieren.

Schalten Sie nachts die Klimaanlage aus

Stellen Sie Ihre Klimaanlage 1 Stunde vorm Zubettgehen an und über Nacht wieder aus. So vermeiden Sie eine unnötige Geräuschkulisse und eine mögliche Erkältung.

Für Allergiker: So bekommen auch Sie erholsamen Schlaf

Sorgen Sie für pollenfreie Kleidung und Haare

Wenn Sie nach Hause kommen, legen Sie die Pollen übersäte Kleidung sofort ab und geben sie in den Schmutzwäschekorb. Nicht im Schlafzimmer umziehen! Tragen Sie zuhause nur pollenfreie Kleidung. Aber auch in Ihren Haaren steckt der Blütenstaub. Deshalb abends immer Haare waschen!

Bringen Sie an Ihren Fenstern Pollengitter an

So bleiben die Räume frei von Blütenstaub und Sie können beruhigt lüften und nachts mit gekipptem Fenster schlafen, ohne mit einer Niesattacke rechnen zu müssen.

Haustiere, Kuscheltiere und andere Staubfänger müssen draußen bleiben

Auch wenn Sie keine Tierhaarallergie haben, sollten Ihre Lieblinge nicht im Schlafzimmer oder Bett herumtollen oder gar die Nacht darin verbringen. Sie tragen Pollen und Staub mit sich herum. Auch Kuscheltiere, Decken, Teppiche und andere Staubfänger sollten aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Ausnahme bilden kurzflorige Teppiche aus synthetischen Fasern. Sie halten den Feinstaub gut fest und reduzieren den Staubgehalt der Luft.

Bettwäsche häufig waschen und spezielle Überzüge für Allergiker zulegen

Die Bettwäsche sollte mindestens ein Mal wöchentlich bei 60 oder 90 Grad gewaschen werden. Das gilt vor allem für Hausstaubmilbenallergiker, da die Hautschüppchen, die sich Tag für Tag ansammeln, ihnen als Nahrungsquelle dienen. Hier empfehlen sich spezielle Überzüge für die Matratzen (Encasing-Bezüge) und milbendichte Allergiker-Bettwäsche. Am besten nehmen Sie sich auch mit in den Urlaub. Pollenallergiker hängen die frisch gewaschene Wäsche natürlich nicht im Freien auf. Am besten in den Trockner geben.

Luftreinigungsgeräte und Filter für die Klimaanlage

Luftreinigungsgeräte und Luftwäscher senken die Anzahl von Pollen erheblich. Wenn Sie eine Klimaanlage haben, versehen Sie sie mit einem Filter.

Halten Sie bei einer Hausstaubmilbenallergie das Bett kühl und trocken

Milben mögen es feucht und warm. Machen Sie ihnen einen Strich durch die Rechnung. Lüften Sie ausreichend und lassen Sie Ihr Bett aufgeschlagen. Auch das Ausschütteln der Bettwäsche in der frischen Luft ist hilfreich. Topfpflanzen und Luftbefeuchter gehören nicht in Ihr Schlafzimmer.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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