© © koti - Fotolia.com

Zahnstein - Ursache und Behandlung

Kommentar schreiben Aktualisiert am 20. März 2017

Ob gelblich, braun oder kalkweiß: Zahnbelag ist nicht nur ein optischer Makel. Je nach Veranlagung bildet sich früher oder später aus nicht entfernter Plaque Zahnstein. Entzündungen des Zahnfleisches und Karies werden so begünstigt. Eine eigenständige Entfernung ist nicht empfehlenswert. Wir erklären, wie Zahnstein entsteht und was der Zahnarzt dagegen unternimmt.  Hinter dem Wort Zahnstein verbirgt sich verhärteter Zahnbelag. Es handelt ich um einen natürlichen Vorgang, der je nach körperlicher Veranlagung unterschiedlich schnell einsetzt. Denn: Nach jedem Zähneputzen bildet sich aufs Neue ein leichter Belag auf den Zähnen. Es siedeln sich Bakterien aus dem Mundraum, der Nahrung und kleine Essensreste an, die die Zähne bedecken. Diese sogenannte Plaque wird allerdings beim nächsten Schrubben mir der Bürste entfernt.

Zahnstein: Einlagerung von Mineralien in den Zahnbelag

Geschieht dies nicht, kommt es zu einer Einlagerung von Mineralien in dem Belag. Denn der menschliche Speichel besteht neben einem hohen Wasseranteil aus diesen Stoffen, die normalerweise kleine Schäden an den Zähnen reparieren. Durch die Mineralisierung wird aus dem weichen Zahnbelag eine feste Schicht, Zahnstein entsteht. Der feste Zahnbelag entsteht vor allem an den Stellen, die nahe der großen Speicheldrüsen liegen. Meist sind die Innenseiten der unteren Schneidezähne und die Außenseite der ersten Backenzähe betroffen. Auch Zahnzwischenräume bietet einen guten Lebensraum für die Bakterien: Hier ist die Reinigung erschwert und der Belag kann nicht so gut entfernt werden. Denn wird Plaque nicht täglich entfernt, kann sich bereits nach wenigen Tagen Zahnstein bilden.

Zahnarzt unterscheidet zwei Arten von Zahnstein

Der Zahnstein kann dabei an den sichtbaren Stellen oberhalb des Zahnfleischsaumes auftreten (Supragingivaler Zahnstein) oder versteckt in den sogenannten Zahnfleischtaschen (Subgingivaler Zahnstein) sein. Der Zahnstein oberhalb des Zahnfleisches entsteht verhältnismäßig schnell, haftet allerdings nicht so fest an der Zahnoberfläche. Die versteckte Variante bildet sich langsam Schicht für Schicht und ist schwerer zu entfernen. Der Zahnstein ist meist mit bloßem Auge als gelblich bis bräunliche oder auch weiße Schicht auf den Beißerchen zu sehen. Beim Abtasten mit der Zunge ist der gefestigte Belag rau und als Fremdkörper zu fühlen. Auf dieser Oberfläche können sich weitere Bakterien hervorragend ansiedeln und vermehren. Sie nutzen den Zucker aus der Nahrung als Lebensgrundlage. Deshalb ist Zahnstein ein Risikofaktor für Zahnfleischentzündungen und Parodontose und sollte immer ärztlich entfernt werden. Außerdem kann der Mikroben Belag auf den Zähnen die Ursache für unangenehmen Mundgeruch sein. Denn die Bakterien produzieren unter anderem einen Stoff, der auch bei der Verwesung vorkommt.

Zahnsteinentfernung: Einmal im Jahr zahlt die Kasse

Bei der jährlichen Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt wird gegebenenfalls entstandener Zahnstein entdeckt und entfern. Einmal im Jahr kommen die gesetzlichen Krankenkassen für die Behandlung auf. Doch bei manchen Patienten bildet sich der Zahnstein durch die Zusammensetzung des Speichels allerdings sehr schnell. Sie sollten besser mehrfach im Jahr den festen Belag entfernen lassen. Der Zahnarzt wird den Stein mit einem Ultraschallgerät oder speziellen Gerätschaften entfernen. Im Anschluss wird die Stelle gereinigt und poliert. So soll die Entstehung eines neuen Zahnsteins verhindert werden. Von einer eigenständigen Entfernung des Zahnsteines ist abzuraten. Zwar können spezielle Ultraschall-Zahnbürsten weiche Beläge gut abtragen, doch die Rotationen der Bürsten sind dem mineralisierten Belag nicht gewachsen. Von einer Eigenbehandlung mit medizinischen Geräten ist abzuraten – die Haken können bei ungeübtem Umgang zu Verletzungen an Zahnfleisch und Schleimhäuten führen. Im Internet finden sich einige Hausmittel zur Zahnsteinentfernung. Doch Backpapier, Essig, Zitronensaft und Co schädigen den natürlichen Zahnschmelz bei einer dauerhaften Anwendung mehr als dass sie nutzen. Deshalb lieber die jährliche kostenlose Behandlung beim Spezialisten nutzen.

Prophylaxe: Gute Mundhygiene

Damit sich erst gar kein Zahnstein bilden kann ist eine gute Mundhygiene die beste Voraussetzung. Zweimal am Tag sollten die Zähne mit einer geeigneten Bürste und Zahnpasta geputzt werden. Welches Produkt dafür am besten geeignet ist, lesen Sie in unserem Artikel über elektrische Zahnbürsten im Vergleich. Für die engen Zahnzwischenräume eignet sich Zahnseide oder eine Interdentalbürste. Auch die Zunge will richtig gepflegt sein: Dazu ist ein Zungenschaber das Mittel der Wahl. Eine Mundspülung kann ergänzend zum Zähneputzen verbliebene Bakterien entfernen. Bestimmte Essgewohnheiten können die Bildung von Zahnstein fördern. Wer viel Kaffee, schwarzen Tee trinkt oder Tabak raucht, ist eher betroffen als Menschen, die einen gesunden Lebensstil pflegen. Durch die Farbstoffe in diesen Produkten kann sich der Zahnstein grau bis schwarz verfärben. Eine zuckerarme Ernährung ist hilfreich, um den Bakterien im Mund den Kampf an zu sagen. Denn sie leben von der Süße der Nahrungsmittel.

Beiträge die Sie auch interessieren könnten

Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.