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Wissenswertes über Jod

Kommentar schreiben Aktualisiert am 03. Dezember 2014

Ist zu viel Jod ungesund? Ist zu wenig Jod ungesund? Muss ich Jodtabletten zu mir nehmen und kann ich allergisch auf Jod reagieren? Es gibt viele Mythen und viel Halbwissen über die Jodversorgung in Deutschland. Lesen Sie hier, was wirklich hinter dem Spurenelement steckt und wer seine Nahrung um Tabletten ergänzen sollte.

Jod ist ein essentielles Spurenelement. Das bedeutet es muss ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden, da es vom Körper nicht selbst gebildet werden kann. „Für eine optimale Funktion bei normaler Organgröße benötigt die Schilddrüse ein ausreichendes Jodangebot, optimal sind etwa 200 μg Jodid täglich“, schreiben die Autoren des Fachbuchs Duale Reihe für Innere Medizin. 200 μg entsprechen 0,2 Milligramm.

Wenig Jod im Boden

Im Deutschen Boden ist nur wenig Jod enthalten. Deshalb zählt die Bundesrepublik laut der Weltgesundheitsorganisation zu den Jodmangelgebieten. Da in Seefischen und Meerestieren sehr viel des Spurenelements enthalten ist, kann dieser Mangel leicht über die Ernährung ausgeglichen werden. Auch wer beim Kochen Jodsalz verwendet, kann eine zu geringe Zufuhr verhindern.

Manche Personengruppen haben einen gesteigerten Jodbedarf. Da das Spurenelement vor allem für die Hormonbildung in der Schilddrüse von großer Bedeutung ist, müssen schwangere Frauen, Mütter in der Stillzeit, Kinder und Jugendliche, Vegetarier und Veganer, sowie Senioren darauf achten, genug Jod zu sich zu nehmen, schreiben die Experten aus dem Arbeitskreis Jodmangel.

Bereits im Mutterleib benötigt der Fötus Jod zur Hormonbildung. Bei einer Unterversorgung kann es zu einem Wachstumsdefizit, einem angeborenen Kropf oder zu Missbildungen kommen. Auch Kinder und Jugendliche können durch einen Jodmangel unter Störungen des Wachstums, Probleme beim Hören oder Atmen oder sogar unter einer Strukturveränderung der Schilddrüse oder einer Störung der Gehirnentwicklung leiden, so der Arbeitskreis Jodmangel.

Symptome eines Jodmangels

Doch kein Grund zur Panik: Jodmangel gehört zwar weltweit zu einem der häufigsten Ernährungs- und Gesundheitsproblemen, durch gute Prophylaxe lässt er sich allerdings verhindern. Die Symptome eines Jodmangels sind:

  • Enge- und Druckgefühl im Hals
  • Atem- und Schluckbeschwerden
  • Zunahme des Halsumfangs
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Schlafstörungen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Verlangsamte körperliche und geistige Entwicklung (bei Kindern)

Wenn diese Symptome auftreten sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Jodtabletten gibt es rezeptfrei in den Apotheken. Diese sind vor allem für Schwangere und stillende Frauen eine wichtige Nahrungsergänzung.

Mythos Jodallergie

Eine Allergie gegen Jod oder Jodid gibt es nicht. Die Jod-Teilchen sind so klein, dass durch sie keine Immunabwehr-Reaktion ausgelöst werden kann, so schreiben die Autoren des Forums Schilddrüse. Die Einnahme von Jodtabletten oder mit Jod angereicherter Nahrung ist also nicht gefährlich für den Organismus. Auch Patienten ohne Schilddrüse bekommen durch Jodzufuhr keine Probleme. Doch zur Auswirkung von Jod auf verschiedene Erkrankungen sollte der behandelnde Arzt zu Rate gesogen werden.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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