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Wenn das Syndesmoseband reißt

1 Kommentar Aktualisiert am 09. August 2019

Ein kleines Band bringt so manch einen Sportler aus der Bahn: Das Syndesmoseband im Sprunggelenk erfüllt eine wichtige Funktion für alltägliche und sportliche Bewegungsabläufe. Reißt es, ist Gehen nahezu unmöglich. Lesen Sie mehr darüber, wo das Syndesmoseband sitzt, wie es reißen kann und wie die Therapie aussieht.

 

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Inhaltsverzeichnis:

 

Diese Verletzung kostete 2010 Michael Ballack und 2014 Marco Reus die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft: Ein Riss des Syndesmosebandes. Doch nicht nur Profisportler kennen die unangenehmen Folgen der Verletzung, auch in der Freizeit oder im Alltag kann es zu einem Riss der Syndesmose kommen.

Die Syndesmose besteht aus zwei Teilen, dem vorderen und dem hinteren Syndesmoseband. Die hintere Syndesmose ist sehr stabil und nur selten von Verletzungen geplagt. Wenn es zu einer Verletzung der Syndesmose kommt, ist meist das vordere Band betroffen. Dieses trägt elementar zur Stabilität von Schien- und Wadenbein bei. Das Syndesmoseband liegt etwas oberhalb des Knöchels und hält die beiden gabelartigen Knochen zusammen. Das Syndesmoseband ist etwa einen Zentimeter breit und zwei bis drei Zentimeter lang – ein kleines Band mit einer großen Aufgabe.

 

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Aufgabe des Syndesmosebandes: Stabilität im Sprunggelenk 

Umknickender Fuß auf TreppeBei jedem Schritt lastet nahezu das gesamte Körpergewicht kurzzeitig auf unserem Schienbein (Tibia) und dem Wadenbein (Fibula). Da die beiden Knochen am unteren Ende nicht fest miteinander verbunden sind, würden die Knochen bei jedem Schritt auseinanderklaffen, wenn das Syndesmoseband nicht wäre. Das kleine Band hält die Unterschenkelknochen zusammen und ermöglicht so den aufrechten Gang.

Wird das Sprunggelenk übermäßig verdreht – wie es beim Sport ab und zu passieren kann – kann das Syndesmoseband Schaden nehmen. Je nachdem wie die unglückliche Bewegung ausfällt und nach der körperlichen Konstitution des Betroffenen kann das Band

  • überdehnt werden,
  • einreißen oder
  • komplett durchreißen.

Beim Sport kommt es vor allem nach dem Umknicken des Knöchels zu einem Riss des Bandes. Bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Hockey führen häufig Zweikämpfe zu dieser Art der Verletzung. Auch wer auf den Fuß eines anderen steigt und dann umknickt, riskiert einen Syndesmoseriss. Doch auch gänzlich ohne gegnerische Einwirkung kann es zu einem Riss des Bandes kommen.

Symptome: Den Syndesmoseriss erkennen 

  1. Dehnung: Wird das Syndesmoseband durch eine Dehnung oder ein Verdrehen des Sprunggelenks überdehnt, kommt es zu einer leichten Schwellung im Bereich des Knöchels und zu leichten Schmerzen beim Auftreten. Hier können Schmerzgels die Beschwerden lindern. Das obere Sprunggelenk bleibt weiterhin stabil und es sind keine großartigen Einschränkungen zu erwarten. 
  2. Einriss: Ist das Syndesmoseband teilweise eingerissen sieht das anders aus: Gehen ist nicht mehr schmerzfrei möglich und der Knöchel kann stark anschwellen. Dennoch ist die Stabilität im Gelenk noch vorhanden.
  3. Riss: Reißt das Band komplett durch, ist Auftreten, beziehungsweise Gehen unmöglich. Bei jedem Schritt klaffen die Knochen so weit auseinander, dass enorme Schmerzen entstehen. Das Gelenk kann nicht mehr belastet werden und kann instabil sein. Eine Rotation des Fußes ist dem Patienten nicht mehr möglich. Der Fuß reagiert zudem empfindlich auf Druck und es bildet sich meist ein Hämatom.

Sofortmaßnahme bei Verletzungen 

Vier EiswürfelKommt es beim Sport zu einem Riss des Syndesmosebandes, muss das Bein sofort entlastet werden. Am besten noch auf dem Feld, muss der Knöchel hochgelagert und gekühlt werden. Dadurch sollen die starken Schmerzen und die Schwellung, die diese Verletzung mit sich bringt, verhindert werden.

Ein Syndesmoseriss tritt selten ohne weitere Verletzungen auf: Da das Band belastbar ist und eine große Krafteinwirkung erforderlich ist, um es zu schädigen, ist meist auch der restliche Bänderapparat betroffen. Eine Kombination mit anderen Bänderverletzungen im Sprunggelenk ist daher wahrscheinlich. Ein sogenannter isolierter Syndesmosebandriss – also nur der Riss dieses Bandes – ist eher unwahrscheinlich und selten.

Der Betroffene sollte bei diesen Symptomen umgehend einen Arzt aufsuchen. Der Orthopäde, ein Sportmediziner oder die Notaufnahme eines Krankenhauses sind die richtigen Anlaufstellen.

 

Merke: Bei nahezu allen Verletzungen am Bänderapparat ist die PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) eine geeignete Sofortmaßnahme.

 

Die Diagnose Syndesmoseriss 

Der behandelnde Arzt kann die Verletzung aufgrund des Unfallhergangs meist bereits nach dem Gespräch mit dem Patienten vermuten. Anschließend wird er verschiedene bildgebende Verfahren einsetzen, um die Diagnose zu bestätigen. Eine Röntgenaufnahme stellt sicher, dass die Knochenstruktur des Sprunggelenks und des Unterschenkels nicht verletzt ist.

Der Bandapparat kann mithilfe einer Ultraschall Untersuchung oder über die Aufnahmen einer Magnetresonanztomografie (MRT) oder einer Computertomografie (CT) sichtbar gemacht werden. So kann der Mediziner die Schwere der Verletzung einordnen und über den weiteren Verlauf der Behandlung entscheiden.

Behandlung eines Syndesmosebandrisses: Entlastung oder Operation? 

Stellt der Arzt eine Dehnung oder einen Einriss des Bandes fest, wird er das betroffene Bein oft mit einem Gips oder einem speziellen Schuh ruhig gestellen. So stellt er sicher, dass die Knochen des Unterschenkels nicht belastet werden und das Band so nicht beansprucht wird. In der Ruhelage kann die Syndesmose dann wieder zusammenwachsen. Der Vorgang kann mehrere Wochen lang dauern. Nach etwa sechs bis acht Wochen kann das Bein wieder belastet werden.

Ist das Syndesmoseband komplett gerissen, lässt sich eine Operation nicht umgehen. Ohne das funktionstüchtige Band, kann der Betroffene nicht laufen. So wird in einem kleinen Eingriff das Sprunggelenk geöffnet und das Band wieder zusammen genäht. Eine Stellschraube in den Knochen des Unterschenkels stabilisiert dabei das Band. Es folgt eine Ruhepause, in der das Bein nicht belastet werden soll, damit sich die geschädigten Strukturen erholen können.

Nach etwa sechs bis acht Wochen erfolgt ein zweiter kurzer Eingriff, in dem die Schraube wieder entfernt wird. Im Anschluss ist eine Belastung des Beins wieder möglich und Sportler können das Training wieder Schrittweise aufnehmen.

Kann man einem Syndesmoseriss vorbeugen? 

Eine Prävention für diese Art der Verletzung ist kaum möglich. Da einem Syndesmoseriss nahezu immer ein stumpfes Trauma wie das Verdrehen des Knöchels vorausgeht, ist eine Vorbeugung nahezu unmöglich. Wer sich vor der Belastung gut aufwärmt, die Muskulatur dehnt und die körperlichen Belastungsgrenzen nicht vollständig ausreizt, kann Ermüdungsverletzungen verhindern. Auch eine gut trainierte Muskulatur kann sich positiv auswirken.

Auch geeignetes Schuhwerk – egal ob auf dem Sportplatz oder im Alltag – kann ebenso seinen Teil dazu beitragen Bänderverletzungen im Sprunggelenk zu verhindern. Eine Garantie ist allerdings auch das nicht. Bewegung und körperliche Belastung bleibt eben ein gewisses Risiko.

 

Bildnachweis:

©Klaus Hausmann, pixabay.com
©Bruno /Germany, pixabay.com

 

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

1 Kommentare

Bobby – Samstag, 28. September 2019
"Eine Prävention für diese Art der Verletzung ist kaum möglich. Da einem Syndesmoseriss nahezu immer ein stumpfes Trauma wie das Verdrehen des Knöchels vorausgeht, ist eine Vorbeugung nahezu unmöglich." Jedes Umknick-Trauma, welches ohne Einwirkung eines Gegenspielers oder äußeren Umständen geschuldet ist, lässt sich verhindern. Diese sogenannten "non-contact" Verletzungen sind Schuld des Sportlers und seines Umfeldes (Trainer, Trainierteam, etc.). Hier wäre also definitiv eine Prävention möglich. Die entsprechenden Zahlen können dem aktuellen VBG-Sportreport entnommen werden.

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