© 123

Radiologie: Die Magnetresonanztomograpghie zur medizinischen Diagnostik

Kommentar schreiben Aktualisiert am 24. Januar 2018

Die Magnetresonanztomographie, abgekürzt MRT, stellt ein bildgebendes Verfahren dar, welches in der medizinischen Diagnostik zum Einsatz kommt. Wie funktioniert ein MRT? Was versteht man unter sogenannten Schnittbilder, die entstehen? Besteht eine Strahlenbelastung? Mehr zur Magnetresonanztmomographie im folgenden Beitrag.

Was ist eine Magnetresonanztomographie?

Die Magnetresonanztomographie, abgekürzt MRT, wird auch Kernspintomographie oder umgangssprachlich Kernspin genannt und ist abgeleitet vom altgriechischen Wort „tome“ für Schnitt. Die MRT stellt ein bildgebendes Untersuchungsverfahren dar, welches in der medizinischen Diagnostik zum Einsatz kommt und aus dem medizinischen Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Insbesondere, wenn es darum geht, Weichteilgewebe und Organe und weniger Knochen gut darzustellen, ist die Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie geeignet. Die Untersuchungsmethode beruht auf Magnetismus: der menschliche Körper besteht zu einem sehr großen Teil aus Wasser, das in den Organen in unterschiedlicher Menge vorhanden ist. Die Atomkerne des Wasserstoffs sind magnetisch und richten sich nach dem Magnetfeld im Kernspintomograph aus. Radiowellen, die auf eine bestimmte Wellenlänge eingestellt sind, können die Wasserstoffatomkerne erkennen und diese aus der durch das Magnetfeld eingestellten Position reißen. Beim Ausschalten der Radiowellen schwingen die Atome wieder in ihren Ausgangszustand zurück – das Zurückschwingen wird als Resonanz bezeichnet, die im Magnetresonanztomographen gemessen wird; der Computer kann aufgrund dieser Resonanz-Messungen präzise Schnittbilder des Körperinneren in hoher Auflösung, in verschiedenen Ebenen ermitteln, welche die Körperzusammensetzung im untersuchten Gewebe zeigen. Anhand dieser Schnittbilder ist eine Beurteilung der Organstrukturen und Organfunktionen besonders gut möglich, da die Technik eine detaillierte Darstellung des Körpers erlaubt und somit viele krankhafte und auch kleine Veränderungen sichtbar machen kann. Die Aufnahmen können zudem in jeder gewünschten Körperebene erfolgen, sprich nicht nur quer durch den Körper, sondern auch längs und schräg.

Besteht bei der Magnetresonanztomographie eine Strahlenbelastung?

Anders als bei der Computertomographie (CT) oder bei der Aufnahme mittels Röntgenstrahlen ist der Körper bei der MRT-Untersuchung keiner Strahlenbelastung ausgesetzt, da diese Methode auf Magnetismus beruht. Zu den Risiken und Nebenwirkungen der Kernspintographie zählt demnach keine Strahlenexposition. Im Vergleich zu einem CT ist eine MRT sehr zeitintensiv und ist nicht in der Akuttherapie geeignet. Die MRT stößt auch an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Gewebe mit wenig Wasser (Knochen) oder Gewebe mit viel Luft (Lungen) darzustellen. In diesem Fall eignen sich CT und Röntgen besser.

Ablauf einer MRT-Untersuchung

Vor einer Kernspintomographie ist ein Aufklärungsgespräch erforderlich, in welchem der Arzt, meist ein Radiologe, dem Patienten über den Ablauf der Untersuchungsmethode informiert. Auch der Gesundheitszustand wird erhoben und geprüft, ob Einwände gegen ein MRT bestehen. Als Patient muss man während der MRT-Untersuchung lange Zeit in einer Röhre, die den MRT-Scanner darstellt, liegen und darf sich nicht bewegen. Es ist somit wichtig, in Erfahrung zu bringen, ob eine bestehende Platzangst seitens des Patienten vorliegt und möglicherweise eine leichte Medikation zur Beruhigung erforderlich ist. Schon eine leichte Bewegung des Patienten kann dazu führen, dass die Bildqualität stark beeinträchtigt ist, weshalb man während der gesamten Behandlung so ruhig wie möglich liegen sollte. Für die durchzuführende Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege, die so weit in den ringförmigen Magnettunnel gefahren wird, bis sich der zu untersuchende Körperbereich in der Röhrenmitte befindet. Technisch bedingt ertönen laute Klopfgeräusche, die durch das Tragen von Ohrstöpsel oder Schallschutzkopfhörern nur in einem geringen Maß gedämpft werden können und die lauten Geräusche der MRT ansatzweise erträglich machen. In dem Untersuchungsraum selbst befindet sich nur der Patient – über einer Sprechanlage kann er die Stimme der medizinisch-technischen Radiologieassistenz hören. Diese steuert die Untersuchung vom Bedienplatz aus und hat ein Sichtfenster, sodass der Patient nicht unbeaufsichtigt bleibt. Eine MRT-Untersuchung dauert in der Regel zwischen 20 Minuten und einer Stunde, abhängig davon welcher Körperbereich untersucht wird.

Wann wird eine Magnetresonanztomographie eingesetzt?

Die Magnetresonanztomographie kommt insbesondere in der Tumordiagnostik zum Einsatz. Hierbei wird die Untersuchungsmethode eingesetzt, um einen Krebsverdacht auszuschließen bzw. abzusichern und möglicherweise vorhandene Tochtergeschwülste (Metastasen) zu finden. Weiterhin lassen sich neben den inneren Organen in Bauchraum und Becken gut beurteilen:

  • Gehirn
  • Rückenmark
  • Bandscheiben
  • Brustdrüse
  • Blutgefäße
  • Sehnen
  • Muskeln
  • Bänder
  • Gelenkweichteile
  • Knorpel
  • Menisken

Außerdem ist auch mittels MRT eine Kontrolluntersuchung möglich, um beobachten zu können, wie eine Krankheit verläuft bzw. ob die Therapie die erwünschte Wirkung zeigt.

Was sollte man vor einer MRT-Untersuchung beachten?

Im Inneren des Tomographen befindet sich ein starkes Magnetfeld, das alle Metallteile an sich zieht und zu Verbrennungen führen kann, wenn sich metallhaltiges Material am Patienten befindet. Aus diesem Grund muss der Patient vor Betreten des Untersuchungsraums alle metallhaltigen Gegenstände, zu denen unten genannte zählen, ablegen:

  • Schmuck: Ringe, Armbänder, Uhren, Ketten, Ohrringe, Haarspangen, Piercings
  • Kleidung mit Knöpfen, Schnallen oder Reißverschlüssen aus Metall
  • Bügel-BHs
  • Gürtel
  • medizinische Hilfsmittel wie Hörgerät
  • Brille
  • Zahnspangen und herausnehmbarer Zahnersatz mit Metallteilen

Wenn sich Implantate im Körper des Patienten befinden, ist es wichtig, dass das medizinische Personal hierüber informiert wird. Diese sind zum Beispiel:

  • künstlicher Gelenkersatz
  • Schrauben, Drähte und Platten
  • chirurgische Klammern (Clips)
  • Gefäßstützen (Stents)
  • feste Zahnprothesen
  • Spirale zur Schwangerschaftsverhütung
  • künstliche Herzklappen
  • Tätowierungen mit metallhaltigen Farben

Inzwischen existieren neuste Metallimplantate, die nicht magnetisch sind und keine Risiken entstehen, wie zum Beispiel Titan. Vor der Untersuchung muss aber in jedem Fall geprüft werden, ob bei dem infrage stehende Implantat MRT-Tauglichkeit besteht.

MRT-Untersuchungen mit und ohne Kontrastmittel

Eine MRT-Untersuchungsmethode kann sowohl ohne als auch mit Kontrastmittelgabe erfolgen. Ein Kontrastmittel dient dazu, in MRT-Bildern Gewebe besser voneinander abgrenzen zu können. Ein Beispiel: Muskulatur und Blutgefäße lassen sich in MRT-Bildern nur schwer unterscheiden, weil sie dort sehr ähnlich ausschauen. Das Kontrastmittel, das in der Regel in eine Vene injiziert wird, dient dazu, bestimmte Gewebearten in den Aufnahmen besser erkennen zu können. Ein Nachteil der Kontrastmittelgabe besteht darin, dass das verwendete Kontrastmittel zu allergischen Reaktionen, bei einer Kontrastmittelunverträglichkeit führen kann. Mögliche auftretende Beschwerden können sein:

  • Übelkeit
  • leichtes Unwohlsein
  • Kreislaufzusammenbruch

Statistiken haben aber zeigen können, dass schwere Überempfindlichkeitsreaktionen eher selten auftreten. Mehr zum Thema "Kontrastmittel - Risiken und Nebenwirkungen" finden Sie im apomio Gesundheitsblog.

J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.