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Welche Auswirkungen hat eine mögliche Panik bei Menschen durch den Corona-Virus?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 06. April 2020

Gerade in dieser Zeit, in der sich jeder mit dem Thema Corona beschäftigt und weitgehendst auch davon betroffen ist, kommen teilweise Ängste und manchmal sogar Panik zum Vorschein. Die meisten Menschen mögen ein gewisses Maß an Sicherheit, dass jedoch gerade nicht mehr gegeben ist. Angst ist oft ansteckend. Umso wichtiger ist es, sich mit der Situation auseinanderzusetzen und genau hinzusehen, ob die Informationen, die wir erhalten überhaupt der Wahrheit entsprechen.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Gibt es einen Unterschied zwischen Panik und Angst? Falls ja, wie äußert er sich?
 

Ängste kennen wir alle und sie gehören zum normalen Leben dazu. Wenn Sie jedoch überhandnehmen, dann können sie sich zur Panik ausweiten. Vor allem in Zeiten des Corona-Virus gilt es hinzu spüren, ob es sich um reale Ängste wie zum Beispiel Existenzängste oder um irreale Ängste handelt. Bei Letzteren kann die Angst manchmal nicht mal mehr definiert werden, sondern sie äußert sich zum Beispiel durch eine körperliche Unruhe.

 

Wenn wir uns in unsere Ängste hineinsteigern, dann kommt Panik auf. In der Regel ist sie von einer großen Intensität geprägt. Vielleicht zermartern wir uns schon im Vorfeld den Kopf, wie hilflos und ohnmächtig wir dieser angsteinflößenden Situation gegenüberstehen und finden oft keine Lösung. Dadurch machen wir uns immer mehr Sorgen, weil wir meinen in Gefahr zu sein, obwohl dies überhaupt nicht den Tatsachen entsprechen muss.1

 

Vor allem in Zeiten von Corona kann es passieren, dass man selbst so große Ängste bekommt sich anzustecken, dass man gar nicht mehr aus dem Haus geht. Hier gilt es aufzupassen, dass es nicht dazu führt, dass man nach der Pandemie wenig oder gar nicht mehr außer Haus geht.


Wie entsteht Panik bei einer Einzelperson?
 

Unsere Furcht kann sich verselbständigen. Denn je mehr Sorgen wir uns machen, desto mehr Angst aktivieren wir. Daraus resultiert dann oft eine Spirale. Denn je länger wir uns mit der angstauslösenden Situation, zum Beispiel der Corona-Krise beschäftigen, desto mehr Energie verlieren wir und desto anhaltender wird auch die Angst an sich.

Unser Angstzentrum registriert alle Bedrohungen und damit in Verbindung stehende Umstände peinlich genau. Tauchen solche allzu oft und zu geballt auf, dann bleibt es in Daueralarmbereitschaft. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn wir viele Nachrichten ansehen oder hören. Dann kann sich das am Anfang „ungute Gefühl“ bis hin zu einer Panik steigern.2

 

In der Regel entsteht Panik, wenn wir uns einer Situation hilflos ausgeliefert fühlen und keine Lösung sehen. Dies kann sich dann in körperlichen und psychischen Symptomen ausdrücken. Zum Beispiel können dies sein: Körperlich - Atemnot, Herzklopfen oder Übelkeit / Psychische - Gefühl der Unsicherheit oder Kontrollverlust.3

Wie verbreitet sich eine Panik? Durch welche Faktoren (z.B. Medien) kann sie aufgebauscht werden?
 

Panik ist ansteckend. Wenn viele Menschen bestimmte Dinge tun oder Angst vor etwas haben, dann grassiert dies weiter zu anderen Menschen, die dafür empfänglich sind.

 

Das Internet bietet in der Corona-Krise die ganze Bandbreite von seriösen und aktuellen Nachrichten, jedoch auch sensationsheischende Meldungen bis hin zu Verdrehungen, Falschmeldungen und Lügen. Keiner ist davor gefeit, weil wir oft gar nicht mehr unterscheiden können, was stimmt und was nicht. Deshalb tut eine gewisse Abstinenz hinsichtlich Nachrichten ganz gut. Kommunikationsforscher Tanjev Schultz hat im heute.de-Interview erklärt: „Panikmache ist ein Geschäftsmodell. Den Boden dafür bereitet eine neuartige Krise, die zunächst viele Fragen offen lässt und somit für Unsicherheit sorgt. Einige Macher solcher Seiten verdienen Geld damit, dass sie Menschen mit wildesten Spekulationen in Aufregung und Angst versetzen…. Die Intensität der Berichte führt zu einem Verstärken des Unsicherheitsgefühls. Ich denke, man sollte am Ende die Proportionen wahren: In Deutschland ist das gewöhnliche Grippe-Virus für die Menschen aktuell eine viel größere Gefahr als das Coronavirus“. 4


Was können Folgen bei Panik von sehr vielen Beteiligten sein? (z.B. bei den Reaktionen auf Corona)
 

Im Extremfall kann Panik dazu führen, dass Menschen irrational reagieren. Vor allem, wenn bei sehr vielen Menschen Ängste nach oben kommen wie zur Zeit von Corona. Zum Beispiel indem um Toilettenpapier oder andere Produkte wie Toastbrot oder Seife regelrecht gekämpft wird. Die Angst vor dem, was ist wenn….kann sich extrem bis hin zur Hilflosigkeit und Aggressivität steigern. Auch vermehrte Aggressionen gegen Familienangehörige kommen leider öfter zum Ausdruck. Zum einen kann dies ein Zeichen von Hilflosigkeit, aber auch ein Zeichen für anstauende Energie sein, die sich nicht mehr durch zum Beispiel Sport abbauen lässt. 

 

Menschen, die wenig Sozialkontakte haben, sollten sich in diesen Zeiten überlegen, ob sie sich nicht für die Zukunft ein stabiles soziales Netz erschaffen wollen. Dies hilft gerade in solchen Zeiten wie der Corona-Krise sich auszutauschen und Hilfe und Unterstützung zu erhalten.


Was kann man tun, um Panik bei anderen zu mindern?
 

Das beste, was man für andere tun kann, ist selbst ruhig und gelassen zu bleiben. Dies strahlt für andere eine Sicherheit und Orientierung aus. Manchmal reicht es einfach nur verständnisvoll zuzuhören. Wenn wir anderen ein offenes Ohr leihen und dabei empathisch sind, ist das eine große Unterstützung und Hilfe. 

 

Auch eine Ablenkung durch Gespräche über andere Themen als die Corona-Krise tut gut. Gesellschaftsspiele sind außerdem wieder hoch im Kommen. Vor allem als Paar oder Familie kann dies gerade die Zeit vertreiben und den Zusammenhalt steigern. Ein großer Vorteil ist auch die Bandbreite an Spielen, die man übers Internet miteinander teilen und spielen kann.

Was kann man tun, um sich selbst vor Panik zu schützen?
 

Sich mit anderen Menschen telefonisch oder per Chat austauschen, die selbst ruhig und gelassen in dieser Zeit sind, tut gut. Dies verhilft einem selbst zu mehr Gelassenheit und man weiß, dass es Menschen im eigenen Umfeld gibt, auf die man sich verlassen kann. Ebenso ist es eine gute Option, sich um Aufgaben zu kümmern, die man schon länger machen wollte und zu denen man seither nicht gekommen ist. Zum Beispiel ein gutes Buch zu lesen oder sich auf die Couch zu legen und Musik zu hören. Eine Idee ist es auch, mit dem Aufräumen im eigenen Zuhause zu starten. Alles, was gerade eine gewisse Ablenkung bedeutet, tut in dieser Zeit gut.

 

Um bestehende Ängste aufzulösen kann man einiges dafür tun. Sich zum Beispiel neue innere Bilder mit der BILDERN-Methode5 erschaffen, um sich mental und körperlich zu stärken. Außerdem gibt es auch noch die Möglichkeit mit der Klopfakupressur einen Teil der Ängste zu lösen, um entspannter mit der aktuellen Situation umzugehen. Hierzu gibt es folgendes Video: Klopfen in Zeiten des Corona-Virus - Mentale und körperliche Stärkung mit der Klopfakupressur". 6

 

Auch ein Tagebuch, das man in diesen Zeiten führt, ist hilfreich. Hier kann man alle seine Befürchtungen und Ängste hineinschreiben. So kann man sich auch von einem eventuell bestehenden Druck befreien.

 

Wenn man selbst schon durch viele Krisen gegangen ist, wird man feststellen, was man schon alles überstanden hat. Dies kann zur Beruhigung beitragen, da man weiß, dass alles vorübergeht.

 

Fazit: Wenn wir zusammenhalten und Ruhe bewahren, werden wir die Krise überstehen! #gemeinsamstark

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Christine Riemer-Mathies
Autor: Christine Riemer-Mathies

Christine Riemer-Mathies ist Psychologische Beraterin, Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Zielerreichung und Beziehungsthemen sowie Ernährungsberaterin. Seit über 10 Jahren hält Sie Vorträge und Seminare zur Verbesserung der Lebensqualität und schreibt für diverse Blogs. Als Methoden setzt sie im Life-Coaching Gespräche und Beratung, Systemische Aufstellung, Klopfakupressur sowie die BILDERN-Methode ein. Außerdem bietet sie Online Seminare auf der Plattform edudip an. Weitere Informationen: www.lebensfreudefinden.de

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