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Traubensilberkerze: Wunderwaffe gegen Wechseljahresbeschwerden

Kommentar schreiben Aktualisiert am 15. Dezember 2015

Die Traubensilberkerze ist eine eher unbekannte Heilpflanze in Europa. Doch bereits die amerikanischen Ureinwohner wussten um die vorteilhafte Wirkung der Pflanze. Sie behandelten mit dem Wurzelstock des Gewächses typische Frauenleiden wie Menstruationsunregelmäßigkeiten und –beschwerden sowie Symptome der Wechseljahre. Bei einer Überdosierung kann es zu Magen-Darm-Problemen kommen. Deshalb wurde die Traubensilberkerze im europäischen Raum weniger häufig verwendet. Doch Studien konnten ihre positive Wirkung auf Symptome im Klimakterium belegen. Die Pflanze enthält Wirkstoffe, die auf den Körper wirken wie das Hormon Östrogen. 

Die Pflanze Traubensilberkerze

Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist in den USA und Kanada heimisch. Inzwischen kommt sie auch in Europa und Nord-Asien vor. Sie wird bis zu zwei Meter hoch und kann zu einer kräftigen Staude heranwachsen. Die Blätter der Pflanze sind doppelt gefiedert, haben tief gesägte Ränder und sind eiförmig. Die Blüten der Traubensilberkerze sind 30 bis 90 cm lang und traubenartig angeordneten. Ihren Namen verdankt die Heilpflanze ihrem Aussehen: Die weiß-silbrigen Blütenrispen ähneln Kerzen, Blütezeit ist im Juli. Doch die Blüten riechen für den Menschen eher unangenehm. Das hat allerdings seinen Sinn: Schädlinge bleiben vom Gewächs fern. Daher hat sie auch den Namen Cimicifuga. Aus dem lateinischen übersetzt bedeutet das so viel wie „Wanzenflucht“. Die Pflanze wächst gut an schattigen Orten, etwa in lichten Wäldern und an Böschungen. Auch in Hecken oder an Waldrändern kommt das Gewächs vor. Die Traubensilberkerze ist auch unter den Bezeichnungen Wanzenkraut, Wangenkraut oder Silberkerze bekannt.

Die Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze

Für die homöopathische Anwendung ist das Rhizom der Traubensilberkerze interessant. Es enthält Triterpenglykoside darunter Actein und Cimifugosid. Diese Stoffe haben im Körper eine ähnliche Wirkung wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Außerdem kommen Falvonoide (etwa Pflanzenfarbstoffe) und Phenolcarbonsäure vor.

Die Wirkung der Cimicifuga racemosa

Wegen der hormonähnlichen Wirkung kommt die Traubensilberkerze vor allem in der Frauenheilkunde zum Einsatz. Die enthaltenen Stoffe sind gegen Menstruationsunregelmäßigkeiten und vor allem auch gegen Wechseljahresbeschwerden zu empfehlen. Im Klimakterium (Wechseljahre) kommt es zu einer verminderten Bildung von Östrogen im Körper. Dadurch kann es zu Hitzewallungen, Schweißausbrüchen und Depressionen kommen. Der Extrakt aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze kann diese Erscheinungen lindern. Zwar kommen wissenschaftliche Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen, doch eine positive Wirkung ist wahrscheinlich. Außerdem haben Studien ergeben, dass die Pflanze dem altersbedingten Knochenschwund (Osteoporose) bei Frauen entgegenwirken kann. Auch ein leicht erhöhter Blutzuckerspiegel kann mit dem Pflanzenextrakt reguliert werden.

Ob die Traubensilberkerze als homöopathisches Mittel geeignet ist, sollte mit dem behandelnden Gynäkologen abgesprochen werden. Bei einer zu hohen Dosierung des Wirkstoffs kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Die Anwendungsbereiche der Traubensilberkerze

Durch ihre hormonähnliche Wirkung wird die Traubensilberkerze bei innerer Unruhe, Zyklusschwankungen, Schmerzen, Krämpfen, Nervosität, Osteoporose, Hitzewallungen und unregelmäßiger Menstruation verwendet. Sie kann den schwankenden Hormonspiegel etwas ausgleichen. Auch soll die Pflanze einen positiven Effekt bei Rheuma-Leiden, Asthma und Entzündungen haben. Das Haupt-Anwendungsgebiet sind die Wechseljahrbeschwerden. Ob die Traubensilberkerze während der Schwangerschaft zur Geburtsvorbereitung eingenommen werden kann ist umstritten. Hier sollte die Anwendung unbedingt mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Die Darreichungsformen der Heilpflanze

Zur inneren Anwendung: Aus dem getrockneten oder pulverisierten Rhizom kann mit heißem Wasser ein Tee aufgegossen werden. Er muss mindestens 15 Minuten lang ziehen bevor er durch ein Sieb abgegossen werden kann. Von dem Tee können bis zu drei Tassen am Tag getrunken werden. Auch eine Tinktur kann zur inneren Anwendung eingenommen werden.

In der Apotheke gibt es frei verkäufliche Kapseln mit den Wirkstoffen der Traubensilberkerze. Auch hier sollte vor der Anwendung ein Arzt aufgesucht werden, denn eine Überdosierung und zu lange Anwendung kann zu Nebenwirklungen führen.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Ist die Dosis zu hoch oder der Einnahmezeitraum zu lang, kann es zu Bauchschmerzen und Magen-Darm-Problemen kommen. Deshalb sollten Medikamente oder Aufgüsse mit der Traubensilberkerze nicht länger als sechs Wochen am Stück eingenommen werden.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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