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Sommersprossen: Von der Sonne geküsst

Kommentar schreiben Aktualisiert am 10. September 2015

Manche wollen sie um jeden Preis verstecken, andere beneiden Personen, die sie von Natur aus haben. Wie bei so vielen Dingen wollen Menschen auch bei ihrer Haut genau das, was sie nicht haben. So ist es auch mit Sommersprossen. Wer die kleinen Pünktchen im Gesicht und auf den Armen oder Schultern hat, will sie (meist) loswerden, andere finden, die natürlichen Flecken sehen frech, süß und sympathisch aus. Doch wie kommt es dazu, dass manche Personen Sommersprossen haben und andere nicht? Und wie entstehen die Pünktchen auf der Haut?

Gerade gegen Ende des Sommers kehren viele Leute mit frischen Sommersprossen auf Wangen und Nasenrücken aus dem Urlaub heim. Die einen freuen sich über den natürlich sommerlichen Look, die anderen versuchen die gelblich bis bräunlichen Flecken mit Makeup zu kaschieren oder ganz zu verstecken. Dabei kommen die Pünktchen gut an: Viele Männer mögen Sommersprossen. Auch in der Mode-Branche gelten sie lange nicht mehr als Makel, sondern als Individualitätsmerkmal.

Hautzellen produzieren Melanin

Zu allererst sei gesagt: Sommersprossen, auch Epheliden oder englisch Freckles genannt, sind nicht gefährlich und auch keine Krankheit. Sommersprossen treten vor allem bei Menschen mit heller Haut und rötlich bis blonden Haaren auf. Sie entstehen durch Pigmentzellen, die sogenannten Melanozyten, in der obersten Hautschicht. Diese Zellen produzieren bei Sonneneinstrahlung den Farbstoff Melanin, das die Haut vor den UV-Strahlen schützt. Das Melanin legt sich wie eine schützende Kappe um die Zellen und verfärbt die Haut – wir werden braun.

Personen vom Hauttyp 1 (keltischer Typ) und dem Hauttyp 2 (Nordischer Typ) neigen zu Sommersprossen. Sie tragen eine genetische Veränderung. Das bedeutet, die Neigung zu den kleinen Pünktchen ist auch erblich bedingt. Die Anzahl der pigmentbildenden Zellen ist bei diesen Personen zwar nicht erhöht, doch die Verteilung des Melanins geschieht unregelmäßig und führt zu gelblich bis bräunlichen Flecken auf der Haut.

Sommersprossen verblassen im Winter

Deshalb erscheinen Sommersprossen auch an den Stellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Wangen, Nasenrücken, Stirn, Schultern, Oberarme und Handrücken sind häufig übersäht mit den rötlichen Punkten. Wenn mit dem Herbst die Sonneneinstrahlung abnimmt, bilden sich die Flecken zurück. Bei manchen Personen sind die Sommersprossen im Winter gar nicht sichtbar, verschwunden sind sie dennoch nicht. Sobald die Sonne im Frühjahr wieder scheint, sprießen auch die Sommersprossen wieder. Schwangere Frauen neigen durch die Veränderung des Hormonspiegels zur Bildung von Sommersprossen. Der Hormonspiegel ist auch dafür verantwortlich, dass manche Personen den Pigmentflecken erst in der Pubertät bekommen.

Starke Sommersprossen sind allerdings auch im Winter erkennbar, sie verblassen niemals komplett. Die Flecken dienen als Warnhinweis: Wer Sommersprossen bekommt, sollte sein Haut gut vor UV-Strahlen schützen. Helle Haut reagiert sehr empfindlich auf Sonneneinstrahlung. Je nach Hauttyp sollte daher der passende Schutz verwendet oder der Schatten gesucht werden.

Mit Sonnenschutz gegen Sommersprossen

Das ist nicht nur gut für die Haut und schützt vor Krebs, es ist gleichzeitig das effektivste Mittel gegen Sommersprossen. Wer verhindern möchte, dass die Pünktchen das Gesicht überziehen, der sollte die Sonne meiden. So wird die Melanin-Produktion verhindert, die Sprossen werden nicht dunkler. Wem das nicht reicht, der kann mit natürlichen Mitteln eine leichte Aufhellung erzielen. Durch eine Gesichtsbehandlung mit Milch- oder Fruchtsäure soll sich die oberste Hautschicht lösen. Eine Maske aus saurer Sahne beziehungsweise einem Brei aus Früchten kann die Pigmentflecken aufhellen. Auch das Auftragen von Zitronensaft auf die Punkte kann zum Bleichen beitragen.

Auch mittels Bleichcremes können die Flecken kaschiert werden. Hier ist allerdings auf die Inhaltsstoffe der Lotionen zu achten. Die Inhaltsstoffe dieser Cremes sind aber nicht unumstritten. Eine Kosmetikerin oder ein Hautarzt können das passende Mittel zum Hauttyp empfehlen und die Behandlung überwachen.

Chemische Peelings, Laser und Abschleifen

Es gibt Eingriffe, die die Sommersprossen schneller verblassen lassen. Chemische Peelings tragen mittels hochkonzentrierter Säuren die oberen Hautschichten ab. Damit verschwinden auch die kleinen Flecken. Doch die Behandlung ist harte Arbeit für die Haut: Mehrere Tage bis zu drei Wochen lang ist das Gesicht wie von einer großen Schürfwunde überzogen. Es besteht Infektionsgefahr und die Haut ist gerötet und kann schmerzen. Nachdem sich die Haut regeneriert hat, sollte sie nicht mehr der Sonne ausgesetzt werden. Bei erneuter Sonnenstrahlung können die Sprossen wieder sprießen.

Bei einer Laser-Behandlung dringt ein Lichtstrahl in die oberen Hautschichten ein und zerstört die Pigmentablagerungen. Die Überreste transportiert der Körper ab. Es kommt zu einer Entzündung, sodass die zerstörten Pigmente vom Körper abtransportiert werden. Besonders dunkle Pigmentstörungen müssen gegebenenfalls mehrfach behandelt werden. Bei zu eindringlicher Bestrahlung können weiße Flecken entstehen. Auch die Laser-Behandlung bietet keine Garantie dafür, dass die Sommersprossen nicht wiederkehren. Die pigmentbildenden Zellen sind nach wie vor aktiv und können Melanin produzieren.

Zu einer Dermabrasion, einer Abschleifung, setzt der behandelnde Arzt eine örtliche Betäubung. Mit einer Art Fräse wird die oberste Hautschicht abgetragen. Das Ergebnis ist ein ähnliches wie nach einem chemischen Peeling. Auch nach dieser Behandlung können Sommersprossen wieder kommen.

Einziges wirklich wirksames Mittel gegen die Pigmentflecken ist Makeup. Eine Kosmetikerin kann eine, zum Hautton passende, Grundierung empfehlen.

Das Gegenteil: Sommersprossen aufmalen

Wer auf natürliche Weise keine Sommersprossen bekommt, aber nicht auf den frischen und sommerlichen Look verzichten will, kann sich die kleinen Pünktchen aufmalen. Mit einem Freckles-Stift werden kleine Punkte auf das Gesicht aufgetragen. Der Farbton sollte dabei etwas dunkler sein als die Haut. Beim aufmalen gilt: Die Natur kennt keine Symmetrie. Am besten einfach drauf los punkten.

Wichtig zu beachten ist, dass nur die Stellen bepunktet werden, an denen natürlicherweise Sommersprossen vorkommen. Wangenpartie und Nasenrücken eignen sich für die falschen Sommersprossen.

Und: Egal ob pro oder contra Sommersprossen, mit der richtigen Portion Selbstbewusstsein strahlt man sowieso von innen. Egal ob mit oder ohne Pünktchen im Gesicht.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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