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Schwangerschaftsschnupfen: Das lästige Schniefen unter anderen Umständen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 25. Februar 2019

Erkältet? Nein, Schwangerschaftsschnupfen! 30 Prozent aller Schwangeren erkranken während der Schwangerschaft an einem Schwangerschaftsschnupfen, einer chronischen Schnupfenart, die sechs Wochen andauern oder zu allem Übel der Schwangeren auch treuer Begleiter der gesamten Schwangerschaft bleiben kann. Was versteht man unter einem Schwangerschaftsschnupfen? Ist dieser ansteckend? Wodurch entsteht ein Schwangerschaftsschnupfen und welche Behandlungsmöglichkeiten sind für die werdende Mutter sinnvoll? Mehr zum Thema „Schwangerschaftsschnupfen“ im folgenden Beitrag.

 

Erkrankungen während der Schwangerschaft

 

Bei Erkrankungen während der Schwangerschaft erweist es sich als günstig zwischen Erkrankungen, die unabhängig von der Schwangerschaft entstehen und Erkrankungen, die durch die Schwangerschaft selbst bedingt sind, zu unterscheiden.

Zeitgleich mit einer Schwangerschaft auftretenden Erkrankungen können gelegentlich leichter als sonst verlaufen.

Der Grund: Die Abwehrkräfte der Frau sind während der Schwangerschaft erhöht.

Auf der anderen Seite können Erkrankungen für die werdende Mutter oftmals sehr belastend sein. Die normale schwangerschaftsbedingte Mehrbelastung der einzelnen Organsysteme kann leicht zur Überbelastung führen. Aus diesem Grund sind Erkrankungen in der Schwangerschaft immer ernst zu nehmen und erfordern häufig ärztliche Betreuung.

Einige Krankheitsbilder bedürfen, auch wenn sie als ausgeheilt oder beherrscht erscheinen, in der Schwangerschaft besonderer Aufmerksamkeit und einer gezielten ärztlichen Überwachung.

Es ist wichtig differenzieren zu können, in welchem Umfang sich das Grundleiden der werdenden Mutter auf die Entwicklung des Kindes auswirken könnte und mit welchen Risiken zu rechnen sind – sowohl während der Schwangerschaft, bei der Geburt als auch im Wochenbett.

 

Was versteht man unter Schwangerschaftsschnupfen?

 

Der Begriff Schwangerschaftserkrankungen bezeichnet Störungen und Erkrankungen, die wesentlich durch die Schwangerschaft verursacht werden.

Wenn bei Schwangeren die Nase zu ist, muss es sich nicht unbedingt um eine Erkältung handeln.

Es gibt nämlich ein tolles Phänomen, welches sich Schwangerschaftsschnupfen nennt, medizinisch Schwangerschaftsrhinitis.

Der Schwangerschaftsschnupfen betrifft etwa 30 Prozent aller werdenden Mütter, zählt zu den häufigen Schwangerschaftsbeschwerden und tritt ab dem 2. Monat, aber auch später während der Schwangerschaft in Erscheinung: die Schwangere leidet unter einer verstopften Nase und Schnupfen – das eingeschränkte Geruchsempfinden kann mindestens 6 Wochen andauern, weshalb er zu den chronischen Schnupfenarten zählt, und dann auch wieder spontan vor selbst abklingen.

Hin und wieder kann der Schnupfen aber auch zum Übel der werdenden Mutter zum treuen Begleiter während der gesamten Schwangerschaft werden. Aber nicht umsonst heißt der Schwangerschaftsschnupfen Schwangerschaftsschnupfen: in der Regel ist der Schnupfen eine bis zwei Wochen nach der Entbindung verschwunden.

 

Ursachen für den Schwangerschaftsschnupfen

 

Die Entstehung der Schwangerschaftsrhinitis ist leider nicht eindeutig geklärt.

Schwangerschaftsrhinitis ist eine verstopfte Nase, die nicht durch Viren oder Bakterien oder Allergien hervorgerufen wird.

Vermutet wird, dass die Umstellung der Hormone für den Schwangerschaftsschnupfen verantwortlich ist: durch die Schwangerschaft kommt es zum Anstieg des Östrogenspiegels, wodurch die Durchblutung gesteigert wird und es zur Anschwellung der Nasenschleimhaut kommt.

Auch andere, unter anderem auch weitere hormonelle Ursachen könnten für einen Schwangerschaftsschnupfen verantwortlich sein:

 

  • Progesteron: Das Hormon Progesteron steht wie das Hormon Östrogen in Verdacht, das Anschwellen der Nasenschleimhaut während einer Schwangerschaft zu begünstigen
  • Stress: Anhaltender Stress kann zu Schnupfen führen, auch ohne Dasein von Viren oder Bakterien
  • Verstärkte Allergie: Einige Allergien können sich während einer Schwangerschaft verschlimmern und zu einem allergischen Schnupfen mit Fließschnupfen und Niesanfällen führen

 

Medizinern zufolge können, neben den oben genannten möglichen auszulösenden Faktoren, auch weitere Erklärungsansätzen zukünftig hinzukommen.

 

Unterscheiden lässt sich der Schwangerschaftsschnupfen von anderen Schnupfenarten folgendermaßen:

 

Beim Schwangerschaftsschnupfen ist

  • die Nase chronisch verstopft, es besteht aber in der Regel kein Fließschnupfen
  • die Nasenschleimhaut stark angeschwollen; kleinste Verletzungen führen zu Rissen, die Nasenbluten hervorrufen können
  • die Nasenatmung behindert; nicht selten schnarchen Schwangere deswegen oder haben Schlafstörungen, weil sie häufig nachts wach werden
  • nicht ansteckend
  • nicht mit negativen Auswirkungen für das Baby verbunden

 

Behandlung von Schwangerschaftsschnupfen

 

Ist die Diagnose „Schwangerschaftsschnupfen“ gestellt, kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Von abschwellenden Nasensprays mit dem Wirkstoff Xylometazolon ist abzuraten, da bei längerem Gebrauch ein Abhängigkeitspotenzial besteht und zusätzlich die Nasenschleimhaut ausgetrocknet werden kann. Empfohlen wird auf ein Nasenspray mit hypertonem Meerwasser zu wählen, welches abschwellend wirkt und frei von Nebenwirkungen ist. Auch Pflegesprays mit Hyaluronsäure eignen sich zur Behandlung von Schwangerschaftsschnupfen, da die Nasenschleimhaut nämlich feucht gehalten wird.

Weiterhin können gängige Hausmittel helfen: ausreichend trinken, auf eine gemäßigte Raumtemperatur achten, inhalieren und genügend Zeit an der frischen Luft verbringen.

 

Und immer im Hinterkopf behalten: Schwangerschaftsschnupfen ist zwar lästig, spätestens zwei Wochen nach der Entbindung, wenn der Hormonspiegel weitestgehend wieder auf ein Normalmaß zurückgeht, dann auch beendet. 

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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