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Richtige Pflege für empfindliche Kinderhaut

Kommentar schreiben Aktualisiert am 14. Februar 2017

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie dient der Temperaturregulation, ist die Barriere zwischen Außenwelt und Körper und bedarf daher eingehender Pflege. Vor allem bei Babys und Kindern ist die richtige Hautpflege wichtig, denn bei ihnen sind die Funktionen der Haut noch nicht ganz ausgereift. Lesen Sie hier wichtige Tipps und Hinweise zur richtigen Hautpflege bei Kindern.  1,65 Quadratmeter – so viel Haut besitzt ein Erwachsener durchschnittlich. Mit ihren 13 bis 15 Kilogramm ist die Haut das größte und schwerste Organ des menschlichen Körpers. Ihre Funktionen sind vielfältig: Die Haut ist ein Sinnesorgan und die Schnittstelle zwischen Außenwelt und Körper. Außerdem findet über die Haut die Aufnahme vieler Stoffe in den Organismus statt und sie dient als Barriere für Schadstoffe. Auch die Körpertemperatur wird durch die Haut reguliert. Umso wichtiger ist es, dass wir dieses Organ gut pflegen. Vor allem die Haut von Babys und Kleinkindern bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Denn nach der Geburt muss sich die Körperoberfläche erst an die neue Lebenssituation außerhalb des Fruchtwassers und der Gebärmutter gewöhnen – und das braucht Zeit.

Nach der Geburt: Käseschmiere schützt

Als Käseschmiere (Vernix caseosa)  wird der Film auf der Haut eines Neugeborenen bezeichnet. Die natürliche Schicht dient zum einen bei der Geburt als Gleitmittel und zum anderen verhindert sie ein Auskühlen des Kindes nach der Geburt. Bevor das Baby das Licht der Welt erblickt, verhindert das Talgdrüsensekret, dass die Haut des Ungeborenen im Fruchtwasser austrocknet. Doch nach dem ersten Kontakt mit Wasser ist dieser Schutz verschwunden. Dann muss die Haut besonders gepflegt werden. Denn die Haut eines Babys ist etwa um das fünffach dünner als die eines Erwachsenen. Die oberste Hautschicht ist noch nicht richtig entwickelt und bietet keinen ausreichenden Schutz vor Austrocknung oder eindringenden Keimen. Auch die Zellen in der mittleren Hautschicht arbeiten noch nicht richtig. Die Talg- und Melaninproduktion zum Eigenschutz der Haut findet noch nicht ausreichend statt.

Pflege von Baby Haut: Rückfettende Eigenschaften wichtig

Da viele Babys vor allem unter trockener und schuppiger Haut leiden, ist die rückfettende Eigenschaft von Pflegeprodukten wichtig. Dadurch wird die Bildung des natürlichen Schutzmechanismus der Haut unterstützt. Der pH-Wert von Babyhaut liegt bei etwa 5,5. Damit ist die Hautoberfläche leicht sauer. Dieser natürliche Säureschutzmantel kann mit rückfettenden Produkten nach dem waschen schneller wiederhergestellt werden. Duschlotionen oder Mittel zum eincremen sollten weder Parfum noch Duft- oder Farbstoffe enthalten. Produkte auf natürlicher Ölbasis sind für die empfindliche Kinderhaut gut geeignet. Sie sind gut verträglich und unterstützen die Regeneration der Haut. Außerdem werden so wichtige Omega-3-Fettsäuren aufgetragen.

Körperpflege bei Babys: Zu viel Baden ist schädlich

Damit der natürliche Säureschutzfilm der Haut nicht zu sehr beansprucht wird, sollten Babys und Kleinkinder nicht zu oft gewaschen und gebadet werden. Stellen wie Mund, Hände und Po müssen mehrmals täglich, am besten mit klarem Wasser und gegebenenfalls pH-neutralen Lotionen gespült werden. Ein Vollbad sollte bei Baby ohne Hautprobleme nur zwei bis dreimal in der Woche für jeweils maximal 10 Minuten auf dem Plan stehen. Die Wassertemperatur liegt im Idealfall bei 32 bis 35 Grad Celsius. Ein Schuss Babyöl im Badewasser legt sich wie ein Mantel um die Haut des Kindes und schützt vor übermäßiger Austrocknung. Das Abduschen ist noch besser für Babys Haut: Hier wird weniger der Hautoberfläche abgetragen. Kinder, die unter trockener Haut oder Neurodermitis leiden, sollten maximal ein bis zweimal pro Woche baden um die empfindliche Haut nicht weiter zu strapazieren.

Haarewaschen: Nur einmal in der Woche nötig

Viele Kinder leiden unter Milchschorf oder Kopfgneis. Haarewaschen mit Shampoo strapaziert die empfindliche Kopfhaut zusätzlich. Einmal in der Woche Waschen ist deshalb absolut ausreichend. Auch hier sollten besonders milde Baby-Produkte verwendet werden. Auf diese kann allerdings auch verzichtet werden – das Abspülen mit klarem Wasser ist genauso effektiv. Wie jede empfindliche Stelle sollte auch die Kopfhaut nach der Wäsche nicht trocken gerubbelt, sondern mit einem warmen und weichen Handtuch vorsichtig trocken getupft werden. Das verhindert Hautreizungen und Rötung.

Windelzone braucht besondere Pflege

Da vor allem der Bereich unter den Windeln durch die erhöhte Feuchtigkeit und Temperatur stark strapaziert wird, muss hier die Haut besonders gepflegt werden. Die Windeln sollten gewechselt werden, sobald etwas darin landet. Dann gilt es den Po entweder mit klarem Wasser oder mit Feucht- beziehungsweise Öltüchern gründlich zu reinigen. Auch getrockneter Kot und Verkrustungen können mit einem Öltuch sanft entfernt werden. Bevor eine neue Windel angelegt wird die Stellen mit einer milden Lotion eincremen und alles gut trocknen lassen. Wer seinen Nachwuchs regelmäßig ohne Windel strampeln lässt, tut seiner Haut etwas Gutes. Denn durch die Luft kann die Regeneration besser stattfinden.

Kinderhaut braucht Sonnenschutz

Da die Haut von Kindern etwa bis zu deren siebten Lebensjahr wächst und erst dann die volle Funktionsfähigkeit erreicht, ist auch der passende UV-Schutz wichtig. Die melaninproduzierenden Zellen arbeiten gerade am Anfang des jungen Lebens noch nicht richtig und Sonneneinstrahlung kann schon nach wenigen Minuten zu Verbrennungen führen. Deshalb sollten Kleinkinder und Babys nie der prallen Sonne ausgesetzt sein. Etwas ältere Kinder sollten an sonnigen Tagen nie ohne Sonnenschutz nach außen. Auch wenn es etwas bedeckt, oder noch nicht so warm ist, haben die UV-Strahlen kraft. Ein Lichtschutzfaktor von mindestens 20 sollte morgens aufgetragen werden. Wichtig ist, dass die Sonnencreme vor UV-A und UV-B-Strahlen schützt. Im Urlaub oder an Tagen im Freibad muss der Schutz regelmäßig erneuert werden.

Hautschutz im Winter: fetthaltige Cremes gegen Wind und Kälte

In der kalten Jahreszeit ist es wichtig, dass die Haut des Nachwuchses gut geschützt wird. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt oder darunter, können die kleinen Gesichter mit einer fetthaltigen Creme eingeschmiert werden. Dazu eignen sich spezielle Wind-und-Wetter-Salben oder natürliche Fettcreme wie Vaseline. Dabei ist es wichtig, dass das Produkt möglichst wenig Feuchtigkeit enthält. Denn je größer der Wasseranteil, desto höher die Gefahr, dass die Cremeschicht gefriert. Eine Fettcreme kann auf Gesicht und Hände aufgetragen werden – aber nur so viel verwenden wie auch problemlos einziehen kann. Die Lippen werden mit einem Fettstift behandelt und schon steht dem Winterspaziergang oder der Schneeballschlacht nichts mehr im Weg. Sollte trotz guter Pflege ein Hautausschlag oder Bläschen auftreten, das Kind unter Juckreiz leiden oder eine Veränderung auf der Körperoberfläche beobachtet werden, sollten ein Kinderarzt oder ein Dermatologe aufgesucht werden. Er kann feststellen, ob es sich um eine Hauterkrankung wie Neurodermitis handelt und die passenden Produkte empfehlen. Übrigens: Babypflegeprodukte sind nicht nur für Babys geeignet. Auch Kinder und Erwachsene können von den guten Eigenschaften der sanften Pflege profitieren. Hier finden Sie spezielle Baby- und Kinderpflegeprodukte im apomio Apotheken-Preisvergleich.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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