© fabianainsolda - Fotolia.com

Freizeit- und Sportaktivitäten mit dem Hund

Kommentar schreiben Aktualisiert am 28. September 2015

Bewegung, Spaß und Abwechslung tun beiden gut – Mensch und Hund. Damit Ihr Liebling auch wirklich auf seine Kosten kommt, müssen seine Veranlagungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Je nachdem, ob ein Wach-, Jagd-oder Hütehund in ihm schlummert, gibt es passende Sportarten. Neben der Bewegung braucht er auch eine geistige Herausforderung, sonst kann es zu Verhaltensstörungen oder körperlichen Erkrankungen, wie Allergien kommen. Der gemeinsame Freizeitspaß intensiviert außerdem die Bindung zwischen dem Vierbeiner und seinem Halter. Welche Hunde-Sportarten gibt es? Was können Sie zuhause mit Ihrem Hund unternehmen?

Warum Hundesport?

Jede Rasse wurde für einen bestimmten Zweck gezüchtet, wie zum Jagen, Bewachen, Hüten oder Suchen. Entsprechend dieser Aufgabe wurden die Hunde auch zum Einsatz gebracht. Bis auf wenige Ausnahmen ist das heute nicht mehr der Fall. Unser liebstes Haustier gehört zur Familie und ist willkommener Begleiter beim Joggen und Spazierengehen. Selbst wenn er genügend Auslauf hat, fehlt ihm eine geistige Aufgabe. Chronische Unterforderung kann sonst zu Aggressionen oder stereotypem Verhalten führen. Um diese Entwicklung zu verhindern und den Hund mit seinen Fähigkeiten und dem Drang, sie zu leben, nicht auf dem Trockenen sitzen zu lassen, hat sich eine neue Auswahl an Hundesportarten entwickelt.

Welche Sportart passt zu mir und meinem Hund?

Die Rasse gibt schon erste Anhaltspunkte, mit welchen Aufgaben man dem Vierbeiner gerecht werden kann. Bei Mischlingen sind die Veranlagungen der „Eltern“ genauso vorhanden wie bei reinrassigen Tieren.

Dann ist die Frage, wozu Frauchen oder Herrchen bereit sind. Wollen Sie mit im Parcours laufen und mit Geduld Ihren Hund an die neuen Aufgaben heranführen? Wollen Sie sich mit bewegen oder eher ihrem Liebling Aufgaben stellen, die er weitgehend selbst erledigt? Welches Temperament hat der Hund, welche körperlichen Fähigkeiten und welche Wahrnehmungen sind besonders ausgeprägt? Wie verhält er sich in einer fremden Umgebung und gegenüber seinen Artgenossen? Ist er selbstsicher oder eher schreckhaft? Was und womit spielt er gerne? Wenn Sie diese Fragen für sich und Ihren Hund geklärt haben, können Sie aus folgender Auswahl die beste Sportart für Sie beide auswählen:

Agility

Agility (Behändigkeit) ist ein Geschicklichkeitssport. Der Hund wird von seinem Besitzer durch die Parcours mit verschiedenen Hindernissen geführt. Der Hund sollte über einen Grundgehorsam verfügen. Beide Parteien werden in ihrer Konzentrationskraft gefordert: der Hund beim Überwinden der Geräte und sein Herrchen, um sich die richtige Reihenfolge der bis zu 20 Hindernisse, die immer wieder wechselt, zu merken. Wichtig bei allen Sportarten ist der geduldige Umgang mit dem Tier und verlässliches Loben.

Voraussetzung beim Hund: Er sollte ein gutes Sozialverhalten gegenüber Zweibeinern und Vierbeinern an den Tag legen und er muss gesund sein. Das Training kann mit 15 Monaten begonnen werden. Die Prüfungsläufe starten erst 3 Monate später. Junghunde sollten nicht zu viele Sprünge machen. Ideales Outfit für den Hund sind ein flaches Halsband und eine ca. 2 m lange Leine ohne Ösen und Schlaufen. Der Hundeführer trägt eng anliegende Kleidung, keine offene Jacke, damit das Tier seine Körpersprache gut erkennen kann, außerdem rutschfeste Turnschuhe. Agility stärkt das Selbstvertrauen des Hundes und trainiert seine Fitness und Geschicklichkeit. Es ist für fast alle Hunderassen und Mischlinge geeignet. Ausnahme bilden sehr schwere und große Hunde, wie Neufundländer, Doggen und Bernhardiner, und kleinere mit einem sehr langen Rücken, wie Bassets. Es gibt auch eine ähnliche, aber entspanntere Variante des Hindernislaufens, das Mobility.

Turnierhundesport

Hier werden Tier und Mensch gleichermaßen gefordert. Sie treten als Sport-Team auf und absolvieren gemeinsam Leichtathletik in Form von Hindernislauf, Vierkampf mit Hürden-, Slalom- und Hindernislauf, Geländelauf über 2000 und 5000 Meter. Man unterscheidet 8 Altersklassen zwischen den Jüngsten, die gerade mal in der Lage sind, das Tier zu führen, und der Seniorenklasse ab dem 61. Lebensjahr. Das Training wird das ganze Jahr über systematisch und mit steigenden Anforderungen auf den Wettkampf ausgerichtet. Beim Turnierhundesport sind alle Altersgruppen beim Hundehalter sowie alle Rassen und Mischlinge bei den Vierbeinern willkommen.

Für das geländegängige Team – Fährtenarbeit

Die Hunde werden ausgebildet, einer menschlichen Fährte über Stock und Stein zu folgen. Und Herrchen oder Frauchen kommt mit. Wenn erkennbar ist, dass der Hund die Fährte angenommen hat, wird der 10 m langen Fährtenleine immer mehr nachgegeben, bis sie ihre volle Länge erreicht hat. Dann geht es Kilometer für Kilometer durch die Landschaft. Für naturverbundene Hundehalter genauso abwechslungsreich wie es für den Vierbeiner im Blut liegt, seinen Geruchssinn einzusetzen. Für den Fährten-Hundesport eignen sich eigentlich alle Gebrauchshunde. Sie sollten allerdings nicht ängstlich sein oder rassebedingt unter Atemschwierigkeiten leiden. Die Riechkompetenz ist je nach Rasse unterschiedlich. Während der Deutsche Schäferhund mit über 220 Millionen Riechzellen aufwarten kann, schafft es der Dackel nur auf die Hälfte.

Obedience

Obedience heißt Gehorsam. Es ist keine neue Erfindung, sondern macht aus den Anweisungen „Sitz“, „Platz“, „Steh“, „Bleib“, bei Fußlaufen, Apportieren und Erkennen, welche Gegenstände das Herrchen angefasst hat, eine Wettkampfform. Das darf man sich nicht als militärischen Drill vorstellen, denn bei Stress lernt der Hund nicht. Stattdessen braucht es Einfühlungsvermögen, Geduld und eine klare Linie. Vorteil von Obedience ist, dass jeder Hund, auch die kleinsten und die schon älteren Artgenossen an diesen Übungsabfolgen teilnehmen können. Auch für den Hundehalter ist mehr psychologisches Können als körperliche Fitness notwendig. Am besten beginnt man schon beim Welpen mit einem spielerischen Training.

Hundespezifische Sportarten

Dazu gehören das Windhundrennen, der Schlittenhundesport, die Jagd auf den Dummy für Retriever (übersetzt: wiederbringen), der Schutzhundesport , für den sich u.a. besonders Schäferhunde, Rottweiler und Dobermänner eignen.

Was Sie zuhause tun können

Abgesehen davon, dass es Heim-Parcours mit Bau-Anleitung gibt, für den, der seine Wohnung hundegerecht umgestalten möchte, können auch kleine Aufgaben wie Socken ausziehen und bringen, Licht an- und ausschalten, die Zeitung apportieren, Gehorsam üben oder eine Runde Dogdancing den Hundealltag etwas auflockern. Im Garten können können Sie ein Planschbecken aufstellen oder mit einer speziellen Scheibe Frisbee mit Ihrem Sportpartner spielen. Man nennt das DiscDogging und es bedarf der Beachtung bestimmter Regeln, um den Hund vor Verletzung zu schützen. Ganz bequem für den Hundehalter ist es, wenn der Hund mit sich selbst spielt, z.B. mit einer Flyball-Box. Wer mehr Leben in der Bude haben möchte, kann seinem Liebling auch ein Skateboard zu Weihnachten schenken.

Beiträge die Sie auch interessieren könnten

Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.