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Das Drei-Tage-Fieber erkennen und behandeln

Kommentar schreiben Aktualisiert am 28. Juni 2018

Typische Kinderkrankheit: Das Drei-Tage-Fieber betrifft vor allem Säuglinge und Kleinkinder in ihren erstem drei Lebensjahren. Es ist eine ungefährliche Virusinfektion. Lesen Sie im folgenden Beitrag, wie Sie das Drei-Tage-Fieber erkennen und wie Sie die Heilung Ihres Kindes unterstützen können.  Das Drei-Tage-Fieber ist auch unter dem Namen Roseola infantum oder Exanthema subitum bekannt. Es handelt sich um eine Infektion mit einem Herpesvirus. Vor allem Herpes Viren vom Typ 6, in seltenen Fällen auch Typ 7, lösen das Drei-Tage-Fieber aus. Die Viren werden per Tröpfcheninfektion über den Speichel beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Damit ist die Erkrankung höchst infektiös. Die gute Nachricht: Es handelt sich um eine harmlose Erkrankung, die in der Regel von selbst heilt und keine Komplikationen oder Folgeschäden verursacht. Nach der Geburt verfügt jedes Baby über Antikörper aus dem Blut der Mutter. Diese Antikörper wirken als Schutzschild gegen eine Vielzahl an Krankheiten. Daher kommt es selten vor dem dritten Lebensmonat zu einer Infektion mit den Herpesviren und somit zu einem Ausbruch des Drei-Tage-Fiebers.

Drei-Tage-Fieber: Fieber und Hautausschlag sind charakteristisch

Bei Säuglingen und Kleinkinder zwischen dem sechsten und dem neunten Lebensmonat kommt es nach der Ansteckung sehr plötzlich zu hohem Fieber. Die Temperatur auf dem Fieberthermometer kann dabei auf bis zu über 40 Grad Celsius klettern. Das Kind ist während der Fieber-Phase sehr quengelig und wirkt abgeschlagen und krank. Zusätzlich kann es zu geschwollenen Lymphknoten am Hals, Halsschmerzen und geschwollenen Augenlidern kommen. Auch Husten und Durchfälle gehören in einigen Fällen zu den Symptomen des Drei-Tage-Fiebers. Bei Babys kann die Fontanelle (Delle am Schädel) gespannt oder geschwollen sein. Nach drei bis vier Tagen (wie der Name der Erkrankung bereits verrät) klingt das Fieber genau so plötzlich ab wie es begonnen hat. Typisch für das Drei-Tage-Fieber ist das Einsetzen eines Hautausschlages, sobald das Fieber abklingt. Am Körperstamm, also an Brust, Bauch und Nacken, kommt es zu einem Exanthem. Kleine, blassrote und leicht erhabene Flecken bilden sich. Vom Körperstamm aus breitet sich der Hautausschlag unter Umständen auf Arme und Beine aus. Der Kopf und das Gesicht sind nur selten betroffen. Ein Juckreiz ist eher die Ausnahme. Mit dem Ausbruch des Ausschlages ist das Kind nicht mehr ansteckend. Die Infektion ist nach circa sieben Tagen ausgestanden. In sehr seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie einer Lungenentzündung (Pneumonie) oder einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommen. Bei vielen Kindern verläuft das Drei-Tage-Fieber so mild, dass die Symptome kaum auffallen. Auch der Hautausschlag kann so leicht ausfallen, dass er nicht bemerkt wird.

Drei-Tage-Fieber: Diagnose stellt der Kinderarzt

Sind Sie sich nicht sicher, woher die Beschwerden kommen, sollten Sie mit ihrem Kleinkind den Kinderarzt aufsuchen. Er wird Sie zu den auftretenden Symptomen befragen und das Kind gründlich untersuchen. Ist bereits der charakteristische Hautausschlag zu sehen, kann er die Diagnose ohne weitere diagnostische Hilfsmittel stellen. Bei untypischem Krankheitsverlauf kann eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Ursache der Beschwerden geben.  Ein erhöhter Wert an weißen Blutkörperchen (Leukozyten) während der Fieber-Phase deutet auf die Virusinfektion hin. Mit dem Auftreten des Hautausschlages sinkt dieser Wert deutlich ab. Weitere Untersuchungsmethoden müssen nur erfolgen, wenn die Ursache für das Fieber weiterhin unklar ist der die Symptome länger als drei bis vier Tage andauern.

Kinderkrankheit bei Erwachsenen: Drei-Tage-Fieber eher harmlos

Die meisten Kinder infizieren sich bis zu ihrem dritten Lebensjahr mit dem Virus des Drei-Tage-Fiebers. Nur selten kommt ein Betroffener erst im Erwachsenenalter mit dem Erreger in Kontakt. Im Gegensatz zu anderen Kinderkrankheiten ist das Drei-Tage-Fieber für Erwachsene eher ungefährlich. Es kann zu grippeähnlichen Symptomen kommen, die nach circa einer Woche wieder abklingen. Das Drei-Tage-Fieber kann bei älteren Kindern und Erwachsenen dem Pfeiffer’schen Drüsenfieber ähneln. Lediglich für Personen mit einer Erkrankung des Immunsystems oder nach einer Organtransplantation kann eine Infektion mit dem Herpesvirus einen schwereren Verlauf nehmen.

Fieber beim Kleinkind: Wann zum Arzt?

Das plötzliche hohe Fieber beim Baby oder Kleinkind wirkt für viele Eltern bedrohlich, zumal das Drei-Tage-Fieber häufig die erste Kinderkrankheit ist. Steigt das Fieber auf über 40 Grad Celsius oder klingt nach dem dritten Tag nicht ab, sollten Sie umgehend den behandelnden Kinderarzt aufsuchen. Er wird das Kind untersuchen, um gegebenenfalls andere Ursachen für die Erkrankung ausschließen zu können.

Fieberkrämpfe während der Infektion

In wenigen Fällen kann es während des Drei-Tage-Fiebers zu Fieberkrämpfen kommen. Das Kind verliert dabei unter Umständen das Bewusstsein und es kommt zu rhythmischen Zuckungen der Arme und Beine. Der Zustand kann wenige Minuten lang andauern. Dabei handelt es sich nicht um Epileptische Anfälle – Fieberkrämpfe hinterlassen in der Regel keine Schäden. Trotzdem wirken die Krampfanfälle bedrohlich und es macht Sinn, im Anschluss die Gehirnströme des Kindes untersuchen zu lassen. Nach einem Fieberkrampf sollte der Kinderarzt konsultiert werden, um schlimmere Erkrankungen ausschließen zu können. Während eines Fieberkrampfes ist es hilfreich, wenn Sie ihr Kind hochnehmen und für frische Luft sorgen. So soll das Kind weiter ungehindert atmen können und sich während des Anfalls nicht verletzen. Der Kinderarzt kann bei Fieberkrämpfen ein Medikament verschreiben, das beim nächsten Anfall die Dauer verkürzen kann, damit sich das Kind schneller wieder beruhigt.

Behandlung des Drei-Tage-Fiebers

Die Infektion wird rein symptomatisch behandelt. Mit Wadenwickeln kann das Fieber gesenkt werden. Während der erhöhten Temperatur sollte das Kind nur leicht bekleidet sein – eine Windel oder nur der Body sind ausreichend. Durch das Fieber verliert der Körper des Kindes viel Flüssigkeit, es muss daher ausreichend trinken. Wasser, lauwarmer Tee oder verdünnte Fruchtsäfte sind gut geeignet. Weigert sich das Kind zu trinken, sollten Sie ebenfalls den Arzt aufsuchen. Er kann gegebenenfalls ein Fiebersenkendes Mittel für Kinder verschreiben, das in der Regel schnell zu einem Abklingen der Symptome führt. Zäpfchen sind bei kleinen Kindern gut geeignet. Eine Impfung gegen das Drei-Tage-Fieber gibt es nicht. Wer sich einmal infiziert hat, bleibt ein Leben lang immun gegen diese Art der Herpesviren und die Erkrankung kann kein zweites Mal auftreten. Während der akuten Fieber Phase sollte das Kind nicht in Kontakt mit anderen Kindern kommen, da das Virus sehr ansteckend ist. Wenn das Fieber abgeklungen ist, ist die Gefahr der Ansteckung vorbei und der Besuch in öffentlichen Einrichtungen (Kindertagesstätte, Kindergarten oder ähnliche) ist wieder bedenkenlos möglich.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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