© voltan - Fotolia.com

Aronia – die Wunderbeere

Kommentar schreiben Aktualisiert am 24. Januar 2016

Die kleine, dunkle Beere ist ein wahrer Kraftprotz für die Gesundheit. Sie ist der unbestrittene Star unter den Antioxidantien und übertrifft dabei noch die Klassiker Vitamin C und E. Dabei bindet sie die aggressiven Radikale, die Zelle und Erbgut schädigen und Wegbereiter für eine Krebserkrankung sein können. Die Wunderbeere ist nicht umsonst Objekt intensiver wissenschaftlicher Forschungen. Gesichert gilt ihre Wirkung gegen Bluthochdruck, Arteriosklerose, Diabetes, hohe Blutfettwerte und in der Krebsprävention und –behandlung. Sie senkt den Cholesterinspiegel und schützt Herz, Magen und Leber. Selbst sehr robust und widerstandsfähig verleiht sie starke Abwehrkräfte gegen Bakterien und Viren.

Die Pflanze Ariona 

Die ursprünglich in den USA und Kanada beheimatete Aroniabeere (Apfelbeere) gehört zur Familie der Rosengewächse. Über die Sowjetunion, in der Aronia schon früh als Heilpflanze genutzt wurde, kam die Gesundheitsbeere nach Mitteleuropa und wurde in Ostdeutschland kultiviert, wo auch heute noch die größten Plantagen sind. Inzwischen wird die Pflanze in ganz Deutschland angebaut. Die Aroniabeere ist anspruchslos und kann 2-3 Jahre nach der Einpflanzung geerntet werden. Sie ist eigentlich keine Beere, sondern ein Kernobst. Der 2-3 m hohe Strauch mit seinen elliptischen Laubblättern blüht im Mai ähnlich wie ein Apfelbaum. Die blauroten, erbsengroßen Früchte werden ab Ende August geerntet. Sie sehen zwar ähnlich aus wie Blaubeeren, sind im Geschmack aber wesentlich saurer und herber. Im eigenen Garten wird die kostengünstige Pflanze am besten im Oktober oder im Frühling gesetzt. Sie versorgt nicht nur mit der Gesundheitsbeere im Herbst, sondern schmückt den Garten mit weißen Blüten im Frühjahr und mit orange-roten Blättern im Herbst.

Vitamine, Mineralstoffe und Flavonoide als wertvolle Inhaltstoffe

Die Aroniabeere enthält ein großes Paket an Vitaminen, wie Vitamin A, C, E, K und die ganze Gruppe der B-Vitamine. An Mineralstoffen und Spurenelementen hat sie Calcium, Magnesium, Kalium, Zink und Eisen in beachtlichen Mengen zu bieten. Das Außergewöhnliche jedoch ist ihr Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, vor allem an Flavonoiden und als deren wichtigster Vertreter die Anthocyane, die für die dunkelblaue Farbe der Beere verantwortlich sind. Flavonoide schützen die Pflanze vor schädlichen Einflüssen. Sie hemmen den Befall mit Krankheitserregern, wehren Fressfeinde ab und verhindern die zu starke Einstrahlung von Sonnenlicht.

Die Powerbeere gegen freie Radikale und als natürliches Anti-Aging

Ähnliche Wirkung zeigen die Flavonoide, insbesondere die Anthocyane mit Vitamin P (OPC) auch im menschlichen Körper. Als starke Antioxidantien binden sie freie Radikale. Das sind hochaggressive Stoffe, denen für ihre Stabilität ein Elektron (negativ geladenes Teilchen) fehlt. Dieses entreißen sie anderen Strukturen, die dadurch ihrerseits instabil und freie Radikale werden und anderen wiederum ein Elektron entreißen usw. Diese aggressive Kettenreaktion schädigt zuerst die Zellwand und schließlich auch das Erbgut im Zellkern, was eine krebsfördernde Wirkung hat.

 

Außerdem tragen freie Radikale zum beschleunigten Alterungsprozess bei. Antioxidantien gehen mit den freien Radikalen eine Bindung ein und machen sie damit unschädlich. Freie Radikale entstehen im Körper bei Stoffwechselprozessen und können bis zu einem bestimmten Maß vom Körper selbst abgepuffert werden. Anders sieht es aus, wenn durch Außeneinflüsse eine sehr hohe Menge an freien Radikalen entsteht, z.B. durch vitalstoffarme Ernährung, Rauchen, UV-Strahlen, Hochleistungssport, Entzündungen, Diabetes, Asthma, Alzheimer, Medikamente wie die Pille, Chemotherapie und Bestrahlung, Operationen und Umweltgifte.

 

Die Powerbeere hat mit bis zu 1000 mg/100g den mit Abstand höchsten Anthocyangehalt aller Beeren. Im Vergleich dazu haben blaue Trauben, Blaubeeren und Brombeeren nur 200 mg/100g. Das in dem dunklen Farbstoff enthaltene Vitamin P ist das stärkste bekannte Antioxidans. Es wirkt 18-20 mal stärker als Vitamin C und 40-50 mal stärker als Vitamin E gegen freie Radikale und damit gegen Alterungsprozesse und Krebsrisiko. Außerdem wird die antioxidative Wirkung der anderen Vitamine zusätzlich um ein Vielfaches verstärkt.

Gesundheitsförderung an allen Fronten

Flavonoide wirken außerdem entspannend auf die Gefäßwände und verdünnen das Blut. Das senkt den Blutdruck und unterstützt die Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen. Die Gesundheitsbeere senkt den Cholesterin-, Blutzucker- und Blutfettspiegel und baut Cholesterinablagerungen in den Gefäßen ab („Venenputzer“). So wirkt sie vorbeugend gegen Herz- und Kreislauferkrankungen und senkt das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall.

 

Die Aroniabeere hemmt die Bildung von Botenstoffen, die allergische und entzündliche Reaktionen hervorrufen. Sie stärkt damit das Immunsystem und wirkt gegen Bakterien und Viren. Ihre Bitterstoffe regen die Funktion von Leber und Galle an, regulieren so die Verdauung und fördern die Entgiftung. Außerdem schützt sie die Magenschleimhaut. Laut einer Studie im Labor (nicht am Menschen) hemmt der Aronia-Extrakt das Wachstum von Dickdarmkrebszellen.

Anwendungsgebiete der Aroniabeeren

Aroniabeeren helfen bei folgenden Erkrankungen:

  • Bluthochdruck
  • Arteriosklerose
  • Erhöhte Cholesterin- und Blutfettwerte
  • Diabetes
  • Entzündungen
  • Abwehrschwäche und Infektanfälligkeit
  • Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre
  • Leberschäden
  • Folgen von oxidativem Stress durch freie Radikale

Produkte der Aroniabeere

Am wirkungsvollsten sind die frischen und getrockneten Beeren, der Aronia-Saft und das Aronia-Pulver, das auch in Kapseln erhältlich ist. Daneben gibt es die Powerbeere auch als Konfitüre, Tee und als gesunde Nascherei in Form von Fruchtschnitten, Schokolade und Energiebällchen. Wichtig beim Kauf des Saftes ist, dass es sich um 100 %-igen Direktsaft handelt. In den getrockneten Beeren sind die Inhaltstoffe noch höher konzentriert als in frischen Beeren. Der Aronia-Saft hat den Vorteil, dass er schneller ins Blut und damit zu den Zellen gelangt als die getrockneten Beeren. Das Pulver kann in Milchprodukte, Müsli und Smoothies eingerührt oder als Backzutat verwendet werden. Besonders wertvoll sind Bio-Produkte.

Beiträge die Sie auch interessieren könnten

Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.