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Achtung Heizungsluft – Trockene Augen und Co.

Kommentar schreiben Aktualisiert am 10. Oktober 2016

Alle Jahre wieder müssen wir insbesondere zur kalten Winterzeit trockene Augen, raue Haut, spröde Lippen und stumpfes Haar befürchten. Verantwortlich dafür ist das schlechte Raumklima bedingt durch die trockene Heizungsluft, dem Feuchtigkeitskiller Nummer 1 für unseren Körper. Welche Auswirkungen hat es auf die Augen und auf die Nasenschleimhäute? Und wie können wir auch im Winter der Trockenheit entgegen wirken?

Auswirkungen trockener Heizungsluft auf die Augen

Trockene Heizungsluft entzieht den Augen kontinuierlich Feuchtigkeit, daraus folgt, dass die Augen brennen sowie jucken, schneller müde und erschöpft werden. Häufig sind die Augenlider auch errötet und der Betroffene hat das Gefühl, dass ein Sandkorn das Auge reizt. Manchmal kann auch Schleim aus den Augen abgesondert werden und besonders morgens empfindet man, als sähe man durch einen Schleier.

Unser körpereigener Tränenfilm ist für die Gesundheit des Auges unerlässlich und sollte nicht vor dem Austrocknen gefährdet werden. Die Aufgaben des Tränenfilms sind, neben der Befeuchtung des Auges, Infektionsschutz und Sauerstoffversorgung der Hornhaut sowie Ausgleich von Hornhautunebenheiten für scharfes Sehen. Eine Benetzungsstörung kann demnach nicht nur zu Unannehmlichkeiten führen, sondern das Auge auch nachhaltig schädigen.

Negative Einflüsse auf unseren Tränenfilm

Nicht nur die Heizungsluft ist schlecht für unsere Augen. Weitere negative Einflüsse auf unseren Tränenfilm sind:

  • Klimaanlagen
  • Autogebläse
  • Tabakrauch
  • Bildschirmarbeit (zu wenig Lidschläge pro Minute)
  • Mangelernährung
  • UV-Strahlung
  • Ozon
  • Medikamente
  • chronische Krankheiten (z.B. Diabetes mellitus, Rheuma)

Auswirkungen trockener Heizungsluft auf die Nase

Warme Heizungsluft sorgt im Winter zwar für eine angenehme Wärme, aber sie ist auch dafür verantwortlich, dass der Nasenschleimhaut Feuchtigkeit entzogen wird und in ihrer Abwehrfunktion gehemmt ist: Atemwegserkrankungen können die Folge sein. Beim Austrocknen der Nasenschleimhaut verkleben die kleinen Flimmerhärchen im Naseninneren und können Bakterien nicht abfangen; durch das Verkleben können sie keine Schutz- sowie Reinigungsfunktion mehr ausüben. Erkältungsviren haben „freie Bahn“ und können sich im Nasen-Rachen-Raum ungehindert einnisten und ausbreiten, sodass Schnupfen und schmerzhafte Entzündungen zu befürchten sind. Darüber hinaus sind trockene Schleimhäute unangenehm und können brennen sowie jucken, Niesreize auslösen und zur Krustenbildung und Nasenbluten führen.

Tipps zur Schonung von Augen und Nase

Damit die trockene Heizungsluft keine enorme Belastung für unseren Körper darstellt, sind folgende Tipps zur Vorbeugung umzusetzen:

  • Sorgen Sie für ein gesundes Raumklima, indem man eine Schale gefüllt mit Wasser über die Heizung stellt: durch die Heizungswärme verdampft das Wasser und die Luft wird mit Feuchtigkeit angereicht – ein klassisches Hausmittel, das sich bis heute bewahrheitet hat! Alternativ kann man auch ein feuchtes Handtuch über die Heizkörper legen
  • regelmäßig Durchlüften für die Stabilisierung des Raumklimas, indem man zweimal am Tag für mindestens fünf Minuten die Fenster sperrangelweit auf Durchzug stellt
  • Halten Sie die Raumtemperatur auf 20 ° C, da bei höhere Temperaturen die Feuchtigkeitsdepots zu schnell aufgebraucht werden – Räume sollten also nicht überheizt werden
  • Meiden Sie in geschlossenen Räumen besonders im Winter das Rauchen, da durch den Qualm und der zusätzlichen trockenen Heizungsluft die Augen noch mehr gereizt werden
  • Vermeiden Sie Duftkerzen, Raumduftzerstäuber, Räucherstäbchen und ähnliches
  • Zimmerpflanzen tragen ebenfalls zu einem gesundem Raumklima bei; besonders geeignet ist die Grünlilie
  • Nutzen Sie kleine Pausen und genießen Sie das kalte Winterwetter an der frischen Luft: Ihre Augen und auch Ihr Kopf werden erfrischt – ein wahrer Frischekick für Ihren Körper
  • Entspannen Sie Ihre Augen und gönnen Sie ihnen etwas Wellness, indem beispielsweise eine gekühlte Augenmaske auf die Augen für mindestens 20 Minuten gelegt werden
  • Bei akuten Beschwerden trockener Augen sind auch Tränenersatzmittel mit Feuchtigkeitsspender frei von Konservierungsstoffe aus der Drogerie oder der Apotheke erhältlich, um schnell Linderung zu schaffen und Beschwerden abzuklingen
  • Blinzeln nicht vergessen: Mit jedem Lidschlag verteilt sich der körpereigene Tränenfilm und befeuchtet das Auge
  • Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit
  • trockene Nasenschleimhäute können auch durch Inhalieren mit Wasserdampf und ein wenig Salt oder ätherisches Öl befeuchtet werden
  • Nasenduschen mit Meerwasser- oder Meersalzsprays sind in Reformhäusern und Apotheken erhältlich und können zusätzlich helfen, wenn man starker Heizungsluft ausgesetzt ist

Ist Heizen immer notwendig?

Mit den oben genannten Tipps können Sie bei Beginn der Heizperiode trotzdem für eine gesunde Atemluft in Ihren Wohnräumen sorgen und Ihre Atemwege schonen und die Infektionsgefahr minimieren. Zu bedenken ist auch, dass das Tragen einer dickeren Kleidungsschicht und ganz aufs Heizen zu verzichten, auch nicht von Vorteil sind: Denn in ausgekühlten, weniger gut belüfteten Räumen sammelt sich Flüssigkeit und besteht die Gefahr einer Schimmelbildung, welches das Asthma-Risiko erhöht. Daher sollten auch wenig benutzte Räume nicht kälter als 16°C sein. Fazit: Je kürzer und kälter die Tage, desto länger die Aufenthaltsdauer in den eigenen vier Wänden – Ergreifen Sie vorbeugende Maßnahmen, um Augen und Nase zu schonen und besser durch den Winter zu kommen!

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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