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Schweißfüße: Die besten Tipps gegen Fußgeruch

1 Kommentar Aktualisiert am 03. Juni 2015

Fußgeruch ist ein Problem, das sowohl von Betroffenen als auch von dem näheren Umfeld als unangenehm empfunden wird. Ein Drittel aller Deutschen leidet unter Schweißfüße, Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Was sind die Ursachen? Lassen sich Schweißfüße verhindern?

Was ist Schweiß?

Schweiß ist eine wässrige, klare, salzige, fetthaltige Flüssigkeit, welche 0,04 Prozent Harnstoff (bei Nierenleiden sehr viel mehr) enthält, sodass der Harnstoff sich zuweilen in Kristallen auf der Haut niederschlägt. Die Zusammensetzung vom Schweiß ist unter anderem abhängig von der Dauer der Ausscheidung sowie von der Menge der Wasserzufuhr. Die Regulierung befindet sich im Großhirn, im verlängerten Rückenmark und in den Nervenknoten der Vorderhörner des Rückenmarkes. Eine Vermehrung des Schweißes kann zum Beispiel bei einer erhöhten Muskeltätigkeit, hohe äußere Temperaturen, Gemütsbewegungen, starker Erwärmung des Körpers, heißen Getränken, bei Kollaps oder rascher Entfieberung eintreten.

Die Schweißabsonderung, abgesehen von der in den Achsel- und Genitalregionen sowie an den Füßen dient im Wesentlichen der Wärmeregulation, das heißt: Eine starke Wärmebelastung führt zu einer Weitstellung der Blutgefäße der Haut und zur verstärkten Bildung von Schweiß, dessen Verdunstung zur Abkühlung des Körpers führt.

Der individuelle Schweißgeruch kommt entweder durch die partielle Beimischung von Duftdrüsen (z.B. Genitalregionen) oder – und dies vor allem – durch bakterielle Zersetzung zu Buttersäure, an schlecht belüfteten Körperpartien zustande. Der übrige Körperschweiß ist beim gesunden Organismus geruchlos.

Das Problem: Schweißfüße

Schweißfüße werden im medizinischen Sprachgebrauch als Hyperhidrosis plantaris/pedis, einer bestimmten Art der Hyperhidrose (=übermäßige Schweißproduktion), bezeichnet. Neben Schweißhänden zählen Schweißfüße mit 60 Prozent zu der am häufigsten verbreiteten Form des übermäßigen Schwitzens. Bei der Erkrankung der Hyperhidrose liegt eine Regulationsstörung vor, unabhängig von Wärme oder Kälte oder Tages- sowie Jahreszeit erfolgt eine unkontrollierbare, übermäßige Schweißproduktion im menschlichen Organismus.

Bei Schweißfüßen liegt aber nicht immer eine Hyperhidrose zugrunde, denn von krankhaftem Schwitzen ist erst dann die Rede, wenn pro Fuß mehr als 50 Milligramm Schweiß pro Minute abgesondert wird.

Als Ursache für eine vermehrte Absonderung von Schweiß an den Füßen können daher noch andere Punkte in Betracht gezogen werden:

  • hyperaktive Schweißdrüsen
  • mangelnde Fußhygiene
  • luftundurchlässige Socken (Synthetiksocken)/ Schuhe
  • Tragen von geschlossenen Schuhen in den Sommermonaten
  • unregelmäßiger Wechsel der Schuhe (Schuhe können nicht trocknen und auslüften)

Man vermutet zudem, dass eine vermehrte Schweißbildung an den Füßen in einem Zusammenhang mit körperlichen Entgiftungsprozessen steht, weswegen die Aufnahme von Giftstoffen wie Nikotin, Tabak und Arzneimitteln als Risikofaktor für übel riechende Füße zu bewerten ist. Bislang ist aber diese Vermutung noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt worden.

Symptome bei Schweißfüße

Die Symptome der vermehrten Schweißbildung an den Füßen sind unter anderem:

  • übermäßiges Schwitzen der Füße
  • ständig feuchte/nasse Füße
  • feuchte/nasse Socken/Schuhe, die nach Schweißgeruch riechen
  • die Füße des Betroffenen sind unabhängig vom Wetter häufig klamm und kalt
  • beim Ausziehen der Socken/Schuhe ist beim Betroffenen starker Fußgeruch festzustellen
  • aufgrund der vermehrten Schweißbildung kann der Fuß beim Laufen seinen Halt verlieren, sodass eine Rutschgefahr bestehen kann

Das Problem der Schweißfüße besteht nicht nur darin, dass man sich im sozialen Umfeld unwohl fühlt, sondern ist auch Auslöser dafür, anfälliger auf verschiedene Hauterkrankungen, Pilz- und Bakterieninfektionen zu werden. Eine medizinische Studie der Berliner Charite´ hat wissenschaftlich erwiesen, dass die Rate für Fußpilzinfektionen bei Schweißfußpatienten im Vergleich zu normalen Patienten 3,5 mal höher ist.

Was tun bei Schweißfüße?

Übel riechender Fußgeruch lässt sich häufig bereits durch die Wahl der Socken sowie Schuhe verhindern: Atmungsaktive Materialien lassen den Schweiß leicht nach außen transportieren, sodass kein feuchtes Milieu für Bakterien entstehen kann. Spezielle Laufsocken oder Sportschuhe mit einer netzartigen Oberfläche eignen sich besonders gut, um schwitzende Füße vorzubeugen: Der Schweiß kann verdunsten und sich somit weniger ansammeln. Regelmäßiges Wechseln der Schuhe ist insofern auch vorteilhaft, da die Schuhe auslüften und trocknen können. Die Anwendung von speziellen Schuhdesinfektionsmitteln kann ebenfalls hilfreich sein: Das regelmäßige, wöchentliche Einsprühen in den Schuhen töten Bakterien in den Schuhen ab.

Neben der Wahl der Socken sowie Schuhe ist auch eine sorgfältige Fußhygiene wichtig, die aus regelmäßigen Fußbädern und sorgfältiger Fußpflege mittels Cremes bestehen sollte. Nach einem Fußbad sollten die Füße gut abgetrocknet werden, damit die Zehen und Zehenzwischenräume trocken sind. Die Ursache der Schweißbildung wird dadurch zwar nicht unbedingt behoben, allerdings kann eine reduzierte Geruchsbildung erzielt werden.

Auch ist das Anwenden folgender Hausmitteln zu empfehlen, um eine Verbesserung feststellen zu können:

  • Salbei als Zusatz in das Fußbad hinzufügen: Salbei hat eine schweißhemmende Wirkung
  • dünne Einlegesohle in den Schuh legen, welche den Schweiß aufsaugt: empfehlenswert sind Sohlen mit Zimt oder Aktivsohlen
  • Fußpuder verwenden, welches die Schweißperlen aufsaugt
  • Socken mit Silberfäden enthalten Ionen, die scheinbar die Vermehrung der Bakterien hemmt
  • offene Schuhe tragen: ideal, um die Haut atmen zu lassen

Die medikamentöse Behandlung bei Schweißfüße

In Drogerien sowie Apotheken sind sogenannte Fußdeosprays erhältlich, die gezielt die Schweißproduktion verringern. Man kann zwischen Deodorants mit Aluminiuimchlorid oder mit Alkohol, der die Bakterien angreift, wählen. Die Anwendung vermindert die durch die Bakterien durchgeführte Schweißzersetzung in Buttersäure und dem dadurch entstehenden penetranten Fußgeruch.

Wenn die oben genannten Behandlungsansätze nicht helfen, dann sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Dermatologe kann die Ursache für eine vermehrte Schweißbildung ausfindig machen und abklären, ob es sich um krankhaftes Schwitzen der Füße (Hyperdrosis plantaris) handelt und zum Beispiel mit Botox therapieren. Auch andere Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, Tuberkulose oder Schilddrüsenerkankungen können für übermäßiges Schwitzen verantwortlich sein. Manche Erkrankungen weisen einen äußerst charakteristischen Geruch auf, so dass der Arzt oft schon allein aus dem Schweißgeruch die Art der Erkrankung erkennen kann. Eine für den Betroffenen individuell angepasste Behandlung wird anschließend veranlasst.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

1 Kommentare

PaulinE – Samstag, 26. November 2016
Hi, ich kenne auch ein gutes Naturheilmittel gegen Fusspilz, das auch sehr gut gegen Fußgeruch hilft. Die Einlegesohlen aus Zedernaholz habe ich vor einigen Jahren in der ARD gesehen. Es gab diesen Haushaltscheck mit Frau Willicks und dort sind diese Zedernasohlen auch Testsieger geworden. Ich mag nicht nur den Geruch des Zedernholzes, sonders es wirkt eben auch präventiv. Fußpilz und Nagelpilz und auch Schweißfüßen lassen sich langfristig vorbeugen.

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